Koran: Sure 2, Vers 185: "Der Fastenmonat Ramadan ist der Monat, in dem die Offenbarung des Korans mit der Rechtleitung für alle Menschen und den klaren Beweiszeichen des rechten Weges und der Rechtsentscheidung begann. Wer den Monat Ramadan erlebt, hat zu fasten. Ist man krank oder auf Reisen, so fastet man nicht, leistet aber an anderen Tagen Ersatz. Gott will es euch leicht und keineswegs schwer machen. Die vorgeschriebenen Tage habt ihr vollständig zu fasten. Ihr sollt Gott dafür preisen, daß Er euch rechtgeleitet hat, und ihr sollt Ihm gebührend danken" (Uebersetzung Azhar)
Wie du an dieser Sure des Korans zum Fastenmonat Ramadan sehen kannst, soll ein Glaeubiger Muslim nicht fasten, wenn er nicht die Moeglichkeit dazu hat. Er soll den Ramadan nachholen, sobald ihm diese Moeglichkeit gegeben ist.
Du weisst selbst, dass an Nord- und Suedpol keine Menschen leben. Wenn du dir eine solche Frage stellst, so denke ueber das Wesentliche nach. Frage dich nicht, ob Gott etwas uebersehen habe koennte, weil ein Muslim zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang fasten soll. Denn so kannst du nicht den Kern der Sache entdecken.
Frage dich nach dem von Gott gegebenen Sinn des Fastens, denn so stoesst du auf die wirklich wertvollen Antworten
Der Ramadan hat fuer einen glaeubigen Muslim eine wichtige besinnende und spirituelle Bedeutung. Dieser Internetauszug gibt dazu eine sehr gute Erklaerung.
"Der Ramadan gilt unter Muslimen als Monat der Barmherzigkeit, und das in zweierlei Hinsicht: Einerseits erwartet den Muslim eine großzügige Vergebung vieler Sünden. Andererseits lernt der Mensch es, die Gaben Gottes, sprich: Seine Barmherzigkeit, angemessen zu würdigen. Für den gläubigen Menschen stellt die Welt eine Darbietung der Barmherzigkeit Gottes dar. Unter Barmherzigkeit in diesem Sinne verstehen wir die Eigenschaft Gottes, die die Welt zu einer nie versiegenden Quelle an Gaben und Geschenken macht. Jeder Atemzug des Menschen, jede Neubelebung der Erde im Frühling, jedes belebte und unbelebte Element der Welt, das seine Rolle in diesem, dem Menschen gewidmeten kosmischen Theater spielt - in all diesen Dingen spiegelt sich für den Muslim die allumfassende Barmherzigkeit Gottes wieder. So heißt es im Koran, dass Gottes Barmherzigkeit jedes Ding umschließt.
Doch wer alles hat, was er braucht, beginnt schnell Ansprüche zu stellen. Plötzlich wird der Mensch wählerisch und legt die Messlatte für die Befriedigung seiner Bedürfnisse Tag für Tag ein Stück höher. Spätestens dann, wenn die Grenzen seiner Möglichkeiten überschritten sind, findet er sich in einem Zustand von Resignation und Unzufriedenheit wieder. Die Farben seiner Welt werden grau - und sein Essen schmeckt fade. Oder anders ausgedrückt: Er hält die Barmherzigkeit Gottes immer mehr für selbstverständlich, was schließlich daraus hi-nausläuft, dass er sie gering schätzt, ja sogar völlig übersieht.
Der Fastenritus verfolgt nun das Ziel, dem Fastenden wieder klar zu machen, welch existenzielle Bedeutung Essen und Trinken für ihn haben. Denn vor dem Hintergrund des Hungers schmecken auch die unbeliebtesten Speisen wie Festmähler. Ein Glas Orangensaft lässt förmlich die Sonne aufgehen. Die Nahrung erfährt in den Augen des Menschen eine Aufwertung, von der er noch ein ganzes Jahr zehren kann. Kurz: Der Muslim empfindet das Fastenbrechen am Abend als eine großzügige Einladung seines Schöpfers. Er erkennt, wie großartig die Dinge sind, die ihm auf der Welt zur Verfügung stehen, und wie wohltuend es ist, die sich in der Natur manifestierende Barmherzigkeit zu spüren - eine Barmherzigkeit, von der alle Geschöpfe Gottes profitieren.
Je hungriger er am Abend ist, umso größer ist die Dankbarkeit des Fastenden gegenüber dem, der unser Dasein und unsere Versorgung ermöglicht hat und der uns die Gelegenheit bietet, durch unsere bewusste Wahrnehmung Zeuge unserer Emotionen und unserer Nahrungsaufnahme zu werden. Möglicherweise wird uns ein Computer eines Tages Emotionen vorspielen und sich besser behaupten können als so mancher Lebenskünstler. Aber er wird wohl nie das empfinden, was wir empfinden, wenn wir unseren Durst stillen, wenn wir eine Person, die uns nahe steht, umarmen, oder wenn wir angesichts der harmonischen Poesie der Natur tief in uns ehrfurchtsvoll etwas empfinden, dem der Muslim mit den Worten Ma scha'allah (arab.: was Gott will) Ausdruck verleiht.
Dieser emotionale Aspekt gibt uns genügend Anlass zum Tafakkur. Eine Stunde Tafakkur (arab.: das Nachdenken) wurde vom Propheten Muhammed einem Jahr Gottesdienst für ebenbürtig erklärt. Und so denkt der Muslim nach und sieht ein, dass eigentlich alles im Universum eine Barmherzigkeit Gottes darstellt. Auch im Koran werden ja am häufigsten diejenigen Aspekte Gottes beschrieben, die sich auf Seine Barmherzigkeit beziehen. Schließlich lebt der Mensch nicht nur von der Mahlzeit auf dem Tisch allein, sondern auch von allen anderen Dingen die ihren Platz im Dasein haben, angefangen von seinen Atomen, über seinen Planeten bis hin zum gesamten Universum."
(http://www.enfal.de/grund27.htm)
Letztendlich geht es also nicht darum Unmoegliches moeglich zu machen, indem man am Nordpol den Fastenmonat verbringt.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Sicht zu deiner Frage ein bisschen weiterhelfen.
2007-03-07 09:42:28
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answer #2
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answered by Christina F 1
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