Seid Ihr der Meinung dass das Nachdenken das beste Gebet sei?

Answer 1

Also als Gebet würde ich es nun gar nicht bezeichnen und schon gar nicht damit vergleichen.
Unter Gebet verstehe ich entweder etwas Auswendiggelerntes und meist Heruntergeleiertes an den entsprechenden Gott, Götter, Heilige, oder ein Zwiegespräch mit solchen, wo man meist seinen Kummer mitteilt und entweder für etwas dankt oder um etwas bittet.


Nachdenken hat damit für mich rein gar nichts zu tun, es geschieht meist für mich alleine, und am kreativsten ist es dann, wenn ich nicht abgelenkt bin. Es kann aber auch im Dialog mit jemand anderem geschehen.


Nachdenken muß nicht heißen, dass das, was man eh schon weiß, erfahren und erkannt hat, aus dem Gedächnis dann als Antwort abgerufen wird, sondern es kann auch eine ganz neue Antwort entstehen. Es kann sehr kreativ sein, mit neuen Entdeckungen, und etwas verstehen, was man vorher nicht verstanden hat, etwas sehen, was man vorher nicht gesehen hat, mit Lösungen, mit sogenannten "Aha"-Erlebnissen.
Nachdenken kann oberflächlich bleiben, kann aber auch sehr weit in die Tiefe gehen, unendlich weit.
Ich setzt Nachdenken gleich mit Beobachten, rundum von allen Seiten betrachten, auf mich einwirken lassen, mich in etwas, z.B. in eine Frage hineinversetzen, hineingehen. So wie ich eine Blume betrachte und alles an ihr studiere und auch ohne Bücherwissen eine Menge dabei entdecken und lernen kann, selbst wenn es nur einfache, schlichte Dinge sind, und ich keine hochintellektuellen Worte dafür finde , um es irgendwie in Worten auszudrücken.

Nachdenken ist ein Anfang dafür, seine eigenen Fehler und Irrtümer zu sehen und einzusehen, daraus zu lernen. Kenn ich bestens von mir, kann ein Lied davon singen...
Nachdenken ist auch ein Anfang dafür, sich selber aus eigener Kraft aus Problemen helfen zu können.
Irrtümer nicht ausgeschlossen, denn wer ist schon unfehlbar?
Ich jedenfalls nicht.

Nachdenken kann jeder Mensch, und jeder hat die innere Freiheit dazu, die einem keiner nehmen kann.
Man braucht dafür kein Hochschulstudium, u.ä.

Und - es ist etwas, was nicht zu kaufen ist.

Answer 2

Ja, es schützt vor Dummheiten.

Answer 3

Finde ich schon. Wir Reformierten kennen auch den Beichtstuhl nicht. Wir bereuen einfach und das hat auch mit Nachdenken zu tun.

Answer 4

Ein Gebet erfordert ja die Formulierung eines Problems. Insofern ist Nachdenken da nicht so viel anders, mit einem Unterschied: Das Gebet ueberlaesst die Loesung Gott, waehrend das Nachdenken versucht, sie selbst zu finden. Je nachdem, ob man nun mehr an Gott oder den menschlichen Geist glaubt, ist entweder das eine oder das andere besser.
Ich jedoch weiss, dass die Loesungen zu den Problemen, die mich zum Gebet veranlassen, nicht in mir sind - sonst wuerde ich nicht beten.

Answer 5

nein
in keinem fall. erstens sieht es oft uebel aus, im kreis drehend und depressiv. und zweitens denke ich nicht, dass sorgen und probleme machen positiv sein soll.
wenn dann ist eher mit deinem schatz reden ein gebet.

Answer 6

nein. nachdenken alleine reicht nicht. es ist wichtig was man daraus macht. wenn man aus seinen erkenntnissen heraus etwas gutes bewirken kann, dann ist das eher ein gebet als der bloße gedanke an irgendwas.

Answer 7

Beten heißt du stehst im Dialog mit Gott
Vordenken heißt Nachdenken. Nachdenken heißt Querdenken.

Answer 8

Nein.

Answer 9

entschuldige bitte meine ketzerische einstellung.....
es ist gut, wenn der mensch nachdenkt.....nein,....es ist unabdingbar!!!
aber beten hat meines erachtens nicht unbedingt etwas mit nachdenken zu tun,...es sei denn,...du denkst darüber nach,....worum du gott bitten willst.
denn beten....gebet.....kommt von bitten......
einem wirklichen nachdenken, folgt häufig ein gezieltes handeln......oder hoffst du, dass du durch dein nachdenken gott zum handeln bringst?
auch nicht schlecht.....du denkst nach......gott nimmt es als gebet(bitte)...und handelt.....für dich...?