Ich bin Sammarinenser, also "fast" Italiener. ich lehre meine Muttersprache in deutschen Schulen. (Ich entschuldige mich Vorab für die leider unvermeidlichen Fehler, die mit Sicherheit folgen...)
Nach so vielen Jahren Umgang mit Schülern, habe ich eine immer noch unbeantwortete Frage, u.zw.: Vorausgesetzt, dass heutzutage auch in Italien sehr viele Ausländer leben, wie ergibt sich, dass die Kinder"unserer" Ausländer (darunter auch Nordafrikaner, Türke, Mittelafrikaner, u.s.w.) alle richtig Italienisch sprechen, sogar mit dialektalischen Nuancen der Stadt oder der Region, und in Deutschland viele Kinder überhaupt kein Deutsch sprechen, und sogar viele deutsche Kinder sich in einer "interessanten" Sprache ausdrücken, oft mit "ausländischem" Akzent?
Ich höre viele Jugendliche, deutsche Jugentliche, die fast wie Türke oder Araber sprechen (Keine Kritik,nur reine Feststellung).Kann man sich als Deuscher (jung oder nicht) sich mit einem "Ich gehe ZU Hause" einfach so abfinden)? WARUM?
2007-03-06
02:18:55
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13 antworten
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gefragt von
Lukas
3
in
Gesellschaft & Kultur
➔ Sprachen
ISELIONA: Du bist "irgendwie" Ausländrin hier in Deutschland, aber sprichst Hochdeutsch. Damit hast Du genau meine Frage getroffen...Dass, Du nicht besonders Itaienisch sprichst kann ich doch verstehen: Du lebst nicht dort, Warum machen das viele andere Ausländer der zweiten generation überhaupt nicht? Dies ist genau meine Frage...
2007-03-06
02:28:39 ·
update #1
GITSCHA.
Ich habe extra Respekt für alle Ausländer, und jede Vereinfachung, damit sie auch etwas einfacher verstehen, kann ich auch akzeptieren.
Meine Frage geht um DEREN Kindern, also die zweite Generation, die in Deutschland Geborenen.
2007-03-07
06:35:14 ·
update #2
es wird hierzulande leider zu wenig für die integration getan. das hauptproblem ist allerdings, dass ausländische eltern in ihren familen meist nicht deutsch, sondern ihre heimatsprache sprechen. dadurch erlangen die meisten kinder dann nur unzureichende deutschkenntnisse und schule reicht oft nicht, um das wiederum auszugleichen. gegebenenfalls mit schlechten noten kommen die immigrantenkinder dann irgendwie durch bis zum hauptschul- oder realschulabschluss. viele schaffen aber auch nicht mal das und bleiben ganz ohne abschluss. in keinem annderen westeuropäischen land gibt es so viele menschen ohne schulabschluss und so viele schulabbrecher in deutschland und das ist schlimm. um das zu verbessern muss man zunächst deutsch-tests und deutsch-kurse für kleinkinder vor schuleintritt verpflichtend einführen, was ja auch demnächst endlich geschieht. aber auch eltern müssten ihre deutschkenntnisse noch vielfach verbessern und die sprache auch häufiger nutzen. dies kann man aber nicht wirklich erzwingen, dazu müssen sie sich schon selbst durchringen. deutschkurse für erwachsene gibt es an abendschulen und universitäten sicherlich genug für jederman.
was ich auch noch wichtig fände, wäre allerdings eine umstrukturierung des schulsystems mit einer späteren selektion. jetzt werden ja schon nach vier schuljahren die kinder eingeteilt und je nachdem auf welcher schule sie landen, so ist ihre zukunft schon fast vorherbestimmt.den sprung von einer hauptschule auf ein gymnasium schafft fast keiner. der weg nach unten ist dagegen immer offen. gerade für immigrantenkinder wäre es aber wichtig sie möglichst lang auf gleiche niveau zu unterrichten, denn lettlich brauchen sie auch zeit um sich vollständig anzupassen. wenn eine trennung erst nach 7 oder 8 schuljahren erfolgen würde, würden bestimmt wesentlich mehr kinder und vor allem auch wesentlich mehr immigranten das abitur anstreben und somit würden immigranten auch gutes deutsch beherrschen müssen und ich denke dies würde durch das längere gemeinsame lernen am besten umgesetzt werden können.
eins ist klar, deutschland braucht noch mehr reformen. doch wann sie kommen mögen, das steht in den sternen.
2007-03-06 02:38:05
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answer #1
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answered by z_blackblue 4
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hallo
ich hab in meiner schulzeit im sommer immer in einem ausflugslokal gejobbt
die kids da bestellten zB so: ich hätte ein snikers!
ich hab dann gesagt " na fehlt da nicht was in dem satz?"
das kind überlegt hin und her dann ein kurzes aufleuchten in den augen und es sagt zu mir...
ich hätte ein snikers bitte
joa sag ich garnicht schlecht aber wie wäre es mit ich hätte GERNE ein snikers?!
Kurz drauf kommt die lehrerin der klasse und sagt zu mir " ich hätte ein wasser bitte "
also da wundert mich dann garnix mehr
man kann sicherlich nicht den lehrern die schuld allein geben aber wenn selbst die kein deutsch können...
lg jenni
2007-03-06 02:31:28
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answer #2
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answered by Anonymous
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Ich bin auch Italiener ich gebe dir 100% Recht es sind die Politiker die das zu lassen und unsere Deutsche Sprache in den Abgrund werfen.
tommy
2007-03-06 02:23:51
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answer #3
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answered by tommy 6
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Ich bin Italienerin aber in Deutschland geboren und spreche absolutes Hochdeutsch (Deutsch ist meine Muttersprache). Wenn ich aber in Italien bin, kann ich mich nur schwerlich verständigen, da ich kein fliessend Italienisch spreche. Somit ist das bei mir genau umgekehrt.
Warum fragst du? Ich denke, die gesamte Gesellschaftsstruktur hat sich in Deutschland gewandelt. Die restliche Welt bekommt dies aber gar nicht so mit, weil Deutschland in deren Augen immer noch reich, hochgebildet und technologisch ausgereift ist.
Dem ist aber nicht so: Die Arbeitslosigkeit steigt immer weiter, das Bildungssystem ist teilweise katastrophal, für Kinder gibt es kaum oder wenig Betreuung, das Krankenkassen-System bricht zusammen. Das alles hat Auswirkungen auf die Menschen, die in dieser Gesellschaft leben (in erster Linie: auf Kinder und Jugendliche). Die junge Generation hat meist keine Zukunftsperspektiven.
Es wird Zeit, dass das Ausland sieht, was in Deutschland wirklich los ist.
Viele Ausländer der 2.Generation tun dies deswegen nicht, weil sie es nicht von ihren Eltern, der 1.Generation, vermittelt oder vorgelebt bekommen haben.
Die Integration der Ausländer ist in Deutschland größtenteils (nicht gänzlich!) gescheitert. Früher wollten DIE Deutschen die Gastarbeiter nicht integrieren (sie wurden ja nur für die sogenannte "niedrige" Arbeit ins Land geholt) und später, als klar wurde, dass viele hier länger bleiben als geplant wollten sich DIE Ausländer nicht mehr integrieren sondern ihre Kultur und Sprache hier ausleben. Deutschland hat das so hingenommen ohne darüber nachzudenken, dass dies später einmal ein gesellschaftliches Problem werden kann. Es gibt aber auch viele Kinder der 2. Generation, die sich hier sehr gut angepasst haben und sich auch für Deutschland und sein Fortkommen engagieren.
2007-03-06 02:22:21
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answer #4
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answered by inseliona 2
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interessante frage.möglicherweise könnte es damit zusammenhängen das in deutschland das "deutschsein" gerne als etwas negatives dargestellt wird.patriotismus wird gerne mit rechtsradikalismus/faschismus gleichgesetzt.internationales duckmäusertum die norm.deshalb suchen sich die kids andere vorbilder und da diese sich nicht im "heimischen" finden lassen orientiert man sich am "fremden".
eine anekdote am rande: ein russischstämmiger freund von mir der schon seit über 20 jahren in deutschland lebt und grammatikalisch perfektes und akzentfeies deutsch beherrscht legt sich sobald andere russen in hörweite sind einen russischen akzent zu.
2007-03-06 02:47:12
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answer #5
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answered by mac 3
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Kinder finden es einfach cool so zu reden.
Sie verballhornern gerne und sprechen auch ganz bewußt so
wie Du beschrieben hast.
Das heißt aber nicht , daß sie es nicht besser können.
Außerdem beobachte mal mit WEM sie sprechen: wie da auf einmal die Sprache sich ändert.
Ist eher eine soziologische Sache.
Aber glaube nicht mir, frag doch einfach mal eine solche junge Person. Du wirst sehr erstaunt sein. (Aber nicht im Beisein anderer Jugendliche. Da muß die Sprachmaske sitzen )
mfg
2007-03-06 02:36:07
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answer #6
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answered by ? 5
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"Türkdeutsch" scheint "in" zu sein - zumindest bei den Kindern. Ich hasse es, wenn meine Tochter so redet - sie läßt es in meiner Anwesenheit und beherrscht unsere Sprache prima. Wenn ich sie allerdings telefonieren höre - "aaaalder weissu" - dann stellen sich mir die Nackenhaare auf - wer da alles mit "aaaalder" betitelt wird, weiß ich nicht...und ich glaube manchmal nicht, das mein Kind da spricht. Dabei ist sie schon seit 2 Jahren gar nicht mehr in der Schule.
Ich weiß nicht, welchen Fehler die Schulen machen, ich war schon lange nicht mehr da und die Schulunterlagen sehen noch so aus, wie früher...aber irgendwas läuft da grundlegend falsch.
2007-03-06 02:33:34
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answer #7
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answered by Displicentia 6
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Der gesunde Menschenverstand müßte es einem selber sagen das ich die Sprache des Landes lernen muß in dem ich lebe. Ganz egal wie dieses Land heißt.
Es ist schiere Dummheit es nicht zu tun. Die Sprache dieses Landes zu lernen bedeutet doch nicht das ich die eigene Kultur und Tradition deswegen aufgebe
2007-03-06 02:37:22
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answer #8
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answered by ? 5
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...Pauschalisierungen jeder Form sind hier sicherlich verkehrt.
Dennoch ist mir als Ausländer in vielen anderen Ländern dieser Welt aufgefallen, daß die Integration immer dann gut klappt, wenn es keine Chance zur Ghettoisierung gibt; also dann wenn entweder die Zahl der Migranten mit demselben Sprachhintergrund an einem Ort verhältnismäßig gering ist, oder aber die Identifikationskraft mit dem neuen Land / der Stolz dazuzugehören so groß ist, daß man alles daransetzt, sich nicht von den "Eingeborenen" zu unterscheiden.
Immer dann, wenn der Staat sich restriktiv einschalten muß, klappt es ohnehin nicht.
2007-03-06 02:32:15
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answer #9
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answered by Anonymous
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Ich kann das nicht bestätigen ich hab Kollegen die mit ihren Eltern aus der Türkei in den 70 ern nach Deutschland gekommen sind. Die sprechen mehr und besser Schwäbisch als ich, der in Schwaben geboren und aufgewachsen ist.
2007-03-06 02:32:06
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answer #10
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answered by supercat71 3
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