Dazu muss man einen Blick auf die politischen Verhältnisse der damaligen Zeit werfen. Was wir heute als "Deutschland" verstehen, entspricht politisch und geographisch ungefähr (!) dem damaligen Königreich Deutschland. Der deutsche Kaiser wiederum sah sich in der Nachfolge des Römischen Reiches (daher auch der Begriff "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation"). Sein Herrschaftsbereich ging deutlich über das Königreich Deutschland hinaus, dazu gehörte z.B. auch das Königreich Italien (nördlich des Kirchenstaates). Das Königreich Sizilien gehörte nicht zum HRR. Allerdings war Friedrich II in Personalunion deutscher Kaiser, deutscher König, König von Sizilien und später König von Jerusalem. Eine solche "Ämterhäufung" ist im Mittelalter nicht ungewöhnlich.
Tatsächlich konzentrierte er sich stark auf Sizilien. Die Verwaltung des Königreichs Deutschland überließ er seinem Sohn Heinrich, der allerdings einen eher schlechten Job machte - letztendlich setzte Friedrich ihn ab, wobei die Fürsten ihm große Zugeständnisse abtrotzten.
Als Kaiser versuchte er vor allem eine stärkere Machtstellung gegenüber dem Papst zu erreichen. Die Konflikte mit der Kirche - Friedrich war zweimal exkommuniziert und wurde als Kaiser abgesetzt - waren für seine übrigen Pläne nicht eben hilfreich.
Friedrich II gilt als großer Herrscher, weil er für seine Zeit ein ungewöhnlich gebildeter, fortschrittlicher, weltoffener und weitsichtiger Mann war, der große Reformen auf den Weg brachte und die Aussöhnung von Christentum und Islam anstrebte.
Erfolg sieht allerdings anders aus. Als deutscher König verlor er Machtbefugnisse an die Fürsten. Als Kaiser rieb er sich in Koflikten mit dem Papst auf. Noch dazu verspielte er (womöglich tatsächlich durch seinen bevorzugten Aufenthalt in Sizilien) die Machtbasis seines Hauses in Deutschland, sodass er der letzte Kaiser aus dem Geschlecht der Staufer blieb. Auf seine Herrschaft folgte das Interregnum, d.h. nach seiner Absetzung war die politische Macht im Reich über 20 Jahre lang unklar. Mit ihm endete zugleich die Idee des universalen Kaisertums.
Man kann seine Herrschaftsbilanz als deutscher Kaiser und König also durchaus als gemischt bezeichnen. Aber er war ein hervorragender König von Sizilien.
2007-02-28 23:25:47
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answer #1
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answered by Anonymous
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vielleicht gerade deswegen ?
2007-03-02 02:03:22
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answer #2
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answered by mororoa 4
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Er selbst tat wohl nicht viel, dafür hatte er seine Leute.
Anne
2007-03-02 19:26:00
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answer #3
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answered by Anne 7
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Friedrich II. war Kaiser des Hl. röm. Reiches deutscher Nation. Er war der Enkel von Kaiser Friedrich Barbarossa und lebte tatsächlich die meiste Zeit seines Lebens in Süditalien. In Deutschland hielt er sich nur zu Reichstagen auf.
Viele Jahrhunderte lang hielt man ihn für einen Herrscher, der sich dort im Süden einen schönen Lenz machte.
Heute weiß man, daß er durch sein Verhandlungsgeschick, seine Sprachkenntnisse und durch seune Fähigkeit, über den Tellerrand zu blicken, vielen tausend Kreuzfahrern das Leben gerettet hat. Er hat einen Vertrag mit den Moslems geschlossen,der ihm vom damaligen Papst die Exkommunikation einbrachte.
Seine Einstellung gegenüber Andersgläubigen, Andersdenkenden und einfachen Menschen ging in ihrer Toleranz weit über das Denken der damaligen Zeit hinaus.
2007-02-28 02:20:23
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answer #4
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answered by ****rosenrot**** 6
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Er hatte genug Einflußreiche Anhänger die ihn stützten.
Die wiederum hatte er, weil er etwas konnte, das alle Herrscher, ob gut oder schlecht, konnten:Reden! Und das Überzeugend. Er hätte dir Blaue Butter verkaufen können.....oder eckige Räder.
2007-02-28 02:08:25
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answer #5
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answered by daniel_diodragon 3
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Das Kind aus Apulien – der Weg Friedrichs zum Kaisertum
Die Reorganisation des Königreichs Sizilien [Bearbeiten]
Castel del Monte
Trotz seiner Titel als rex Romanorum und als römisch-deutscher Kaiser hielt sich Friedrich die meiste Zeit seines Lebens in Apulien und Sizilien auf, so von 1221 bis 1235 und von 1237 bis 1250. Während dieser Zeit lieà er sich in Deutschland durch seine Söhne vertreten. In Sizilien und Apulien organisierte er den ersten modernen Beamtenstaat und zentralisierte die Verwaltung nach byzantinischem Vorbild.
er hat also seine heimat apulien nie vergessen
2007-02-28 02:08:21
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answer #6
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answered by Anonymous
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