"An der Charakterisierung der beiden Figuren, Faust und Gretchen, kann man erkennen, dass diese beiden Personen nicht zusammen passen! Faust ist zwar sehr intelligent und wissensdurstig, zugleich aber auch sehr unzufrieden mit seinem Leben. Gretchen dagegen ist ein junges naives und religiöses Mädchen, die an das Gute im Menschen glaubt. Man sagt immer Gegensätze ziehen sich an, was auch anfangs bei den beiden so war, doch nach und nach wurde dem Leser immer mehr bewusst, dass diese Beziehung früher oder später scheitern musste.
Zweiter Grund zum Scheitern der Beziehung ist, die unterschiedliche Auffassung der Religion. Gretchen ist ein sehr religiöses und gottesfürchtiges Mädchen. Faust dagegen glaubt an den Gott in der Natur, doch dies ist sehr unpassend, da er mit dem Teufel unterwegs ist. Gretchen hat Mephisto als den Teufel erkannt und kann so Faust nicht in seinem Glauben an den Naturgott unterstützen. Gretchen erkennt, dass Mephisto ein Teil von Faust ist.
Gretchen lehnt Mephisto grundlegend ab, doch Faust dagegen vertraut seinem neuen „Freund“ voll und ganz.
Ein weiterer Grund ist der Bildungs- und Standesunterschied der beiden. Gretchen möchte natürlich gerne in die höhere Gesellschaft aufsteigen, obwohl sie nicht sehr gebildet ist. Sie weiß aber, dass sie nie so gebildet sein kann wie Faust und dass will sie auch gar nicht. Denn Faust dagegen hat alle Fakultäten seiner Zeit studiert, kann aber trotzdem nicht genug bekommen. Dies geht so weit, dass er einen Pakt mit dem Teufel schließt. In dieser Hinsicht scheint Gretchen erfahrener zu sein als Faust, da sie mehr mit der Gesellschaft zu tun hat, und Faust das Leben in der Gesellschaft erst durch Mephisto kennen lernt.
Der entgültige Grund der zum Scheitern der Beziehung führte ist, dass Gretchen ihre Sünde erkannt hat, Faust dies aber nicht versteht und Gretchen aus dem Kerker retten will. Gretchen dagegen wendet sich von ihm ab, als sie erkennt das Faust sich von der Realität entfernt hat (Schussszene Kerker)."
2007-02-26 01:50:10
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answer #1
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answered by Gupy 3
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also das war schon mal von Haus aus keine Liebe, sondern von Seiten Faust's nur Sexualhunger. Gretchen war schüchtern und unaufgeklärt und wurde von ihm einfach umgehauen, so wie der sich ins Zeug legte - soll's héute ab und an auch noch geben.......
Zu dieser Zeit war ein uneheliches Kind gleichzusetzen mit Aussatz und Ausgestoßensein; daher konnte das arme Mädchen ja gar nix anderes tun, als ihr Kind meucheln.
Und der werte Herr Geheimrat muß das ja ganz genau wissen, wie's der Armen ging - hat er sich doch selbst solche Mätzchen geleistet, der alte Schwerenöter!!!
Darum konnte er es auch so gut rüberbringen.........
2007-02-26 01:50:00
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answer #2
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answered by dschinghi 4
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Goethe hat Faust damals selbst als "Don Juan"- Figur beschrieben. Daher ging es von Anfang an nicht um Liebe, sondern um die Verfuehrung einer unschuldigen Frau, die zu Fall gebracht werden sollte (Mephisto's Einfluss). Das entspricht dem Archetyp der gefallenen Frau, Maria Magdalena, von der Heiligen zur ****. Psychologisch gesehen verkoerpert das den Doppelaspekt der Anima beim Mann. In jeder Frau stecken beide Elemente, aber so mancher Mann kann das nicht akzeptieren und muss diese Aspekte polarisiert auf zwei verschiedene Frauentypen projezieren. Es stellt sich aber die Frage, in wie weit ein Don Juan sich doch verlieben kann. Faust missbrauchte Gretchen, aber er benoetigte sie ebenfalls fuer sein Seelenheil. Sie ist es, die ihm Einblick in seine Seele gibt, und letztendlich ist sie es, die ihn am Ende (Faust II) durch ihre Liebe erloest.
2007-02-26 02:28:44
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answer #3
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answered by Apfelbaum 3
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