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Müsste man nicht eigentlich schreiend zusammenbrechen, wenn so mir nichts, dir nichts ein Frosch ´ne Unterhaltung mit einem anfängt?

2007-02-15 18:20:06 · 54 antworten · gefragt von feelflows 7 in Kunst & Geisteswissenschaft Bücher & Autoren

54 antworten

Das "Leben" im Märchen spielt im Archaischen. Die Natur ist dort belebt.

Psychologen, Philosophen haben sich von Mythen und Märchen zur Interpretation von Sinnbildern oder sinnbildlichen Zusammenhängen anregen lassen. Wenn nun die belebte und sogar unbelebte Natur eigentlich für etwas Anderes steht, dann braucht die Eloquenz der Tiere den Märchen-Menschen, der ja auch nicht für ein einzelnes Individuum steht, nicht weiter zu beunruhigen.

Dennoch triffst Du im Märchen häufig auf verwunschene Menschen in Tiergestalt. Die Königstochter im "Froschkönig" ekelt sich schon etwas vor dem glitschigen Tier. Das Reh in "Brüderlein und Schwesterlein" wird tatsächlich von Jägern gejagt... Diese andere Daseinsform durch Zauber stellt sich als Aufgabe für den Verwunschenen wie für den, den letzterer gerade anspricht. Im Froschkönig ist es die goldene Kugel, die die Verbindung schafft. Die Schwester kennt und liebt Brüderchen Reh und will mit ihm sprechen.

Wenn auch Märchen nicht für Kinder verfasst, erzählt, geschrieben wurden (siehe ihre Tradition in doppeltem Sinne), so finden sich in kindlichen Denk- und Verhaltensmustern doch Entsprechungen zu Vorgängen im Märchen: Das Kind spricht zu seinem Stofftier und es lässt dieses auch antworten. Manchmal freut es sich, wenn die Katze auf seine Ansprache hin ein vielleicht modifiziertes "Miau" hören lässt.

Desillusionierend für den erwachsen werdenden Menschen, dass es eher Dosenöffner, Stimmmodulationen oder dergleichen sind, auf die hin Haustiere mit dem Menschen kommunizieren.

2007-02-15 19:15:26 · answer #1 · answered by Anonymous · 6 1

Es ist nunmal ein Märchen
wenn ein Frosch ne Unterhaltung anfängt könnte man denken es wäre ein verwunschener Prinz wieso also zusammenbrechen, wenn man duch einen Kuss zur Prinzessin wird ;-)

2007-02-15 18:24:12 · answer #2 · answered by Anonymous · 11 3

Yip. Allerdings würden die Märchen dann wohl anders ausgehen.
Die Darstellung von Märchenfiguren als Tier ist als Medium zu sehen. Über diese Darstellung wird dem Charakter eine bestimmte Eigenschaft zugewiesen. Der Fuchs ist schlau, die Eule weise, der Frosch häßlich und glitschig. Wer sich überwindet, einen kalten, glitschigen, häßlichen Frosch zu küssen, ist ein toleranter und neugieriger Mensch, dem es nicht auf Äußerlichkeiten ankommt. Der fällt auch nicht gleich in Ohnmacht, wenn ihn die Kröte anspricht...

2007-02-15 18:43:31 · answer #3 · answered by Displicentia 6 · 8 1

Weil Märchen Fantasiegebilde sind. Gerade da kann man einflechten, was man sich wünscht, z.B. mit Tieren kommunizieren zu können, was ja in der Realität nicht geht. Sie machen das Leben schöner, bunter und lösen Probleme, die in der Realität nicht so einfach zu lösen sind.

2007-02-15 18:35:02 · answer #4 · answered by virginia4711 5 · 7 1

Mit den (damals nocht nicht verbotenen) halluzinogenen Naturdrogen (Mutterkorn, Stechapfel, Tollkirsche, Bilsenkraut, ect.) würd ich auch mit Regenwurm & Co. in meinem Garten sprechen.

2007-02-15 18:45:58 · answer #5 · answered by lacy48_12 7 · 11 6

In den Märchen ist die 'Anderswelt' (Frederik Hetmann) bzw. das 'Numinose' (Max Lüthi) ständig präsent. Die Helden gehen von zu Hause fort. In der weiten Welt werden ihnen Aufgaben gestellt. Diese werden oft mit der Hilfe von Tieren gelöst. Aber nur, wenn der Held vorher ein positives Verhältnis gegenüber den Tieren gezeigt hat. Siehe Grimm, Die Bienenkönigin: http://gutenberg.spiegel.de/grimm/maerchen/bienenko.htm
Die 'Nichthelfer' kommen nicht zum Ziel.

In der Anderswelt ist es selbstverständlich, mit den Tieren zu reden und auch deren Sprache zu erlernen. Siehe Grimm, Die weiße Schlange:
http://gutenberg.spiegel.de/grimm/maerchen/schlange.htm

Ganz anders in der Volkssage, in der ein Wechselspiel zwischen Anderswelt und Wirklichkeit stattfindet. Spricht dort ein Tier zu einem Menschen erschrickt dieser, weil er plötzlich einen Blick in die Anderswelt tut - und dies ist oft so erschreckend, daß der Held stirbt bzw. keine Erlösung stattfindet.

Wobei es sich in beiden Fällen (Märchen und Sage) natürlich nicht nur um Tiere, sondern allgemein um Wesen aus der Anderswelt handeln kann, wie z.B. die Baba Jaga im russischen Märchen, Djinnen, Dews und Peris in arabischen, Zauberern, Menschenfressern (Oger) und anderen sonderbaren Wesen (europäische Märchen) handelt.

Ein kleines Sagenbeispiel für das Erschrecken:
http://gutenberg.spiegel.de/schoeppn/bysagen/bys0062.htm

Nachtrag: Dies trifft natürlich in erster Linie für Volksmärchen zu. Sog. Kunstmärchen (oder literarische Märchen) von Schriftstellern (Hesse, Hauff, E.T.A. Hoffmann u.a.) sind keine Volksmärchen. Auf diese trifft das oben gesagte nur bedingt zu.

Nachtrag 2: Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm sind von diesen gesammelte Volksmärchen und keine Kunstmärchen.

2007-02-15 21:29:46 · answer #6 · answered by Chris B 3 · 5 1

Jetzt wo dus sagst.....#
werd nie wieder mit meiner Katze reden....auch wenn sie mir mal wieder aus der Zeitung vorliest und meine Meinung dazu wissen will...

Märchen sind Märchen sind Märchen....
um es mit den Worten von Märchen-Opa Karl zu sagen...
Märchen waren , bevor sie an das heutige Zeitalter angepasst wurden, schon immer schrecklich und zum erschrecken. Dafür waren sie erdacht. Sie hatten früher sowohl lern, als auch erziehcharakter...der geht heutzutage immer mehr verloren.
"Brenn, Hexe, Brenn......"

2007-02-15 18:46:43 · answer #7 · answered by daniel_diodragon 3 · 6 2

sonst wären's ja keine Märchen. Manchmal sprechen auch die Steine und die Wolken am Himmel.

2007-02-15 18:28:10 · answer #8 · answered by Anonymous · 7 3

In Märchen ist es eben selbstverständlich wenn Tiere oder Gegenstände sprechen können.

Ein Uralter Wunsch der Menschen ist es auch, die Sprache der Tiere zu verstehen und da wir es nicht tun, sprechen sie zu uns. In vielen Märchen kommt das vor was eigentlich unmöglich ist und wer weiß was ein Tier sagt, in seiner "Sprache" die für uns z.b. "gezwitschert" von Vögeln ist oder ein Quakender Frosch der "unserer Sprache" kann.

Märchen sind das was es nicht gibt "real" und würde die Person schreiend davon rennen oder zusammenbrechen, wo bliebe da der Sinn des "Märchens" ? Deswegen heißt es ja auch so .... Eine Geschichte mit Phantasie die das wieder spiegelt was nicht ist und sein kann. da ist das Unmöglich immer möglich.

"Der Zauberer von Oz" ist da ein gutes Beispiel .

2007-02-15 20:27:10 · answer #9 · answered by Anonymous · 4 1

in den märchen sind die tiere auch nur menschen, sprich, die stehen für etwas oder jemanden, manchmal stehen sie für die eigenen sehnsüchte, manchmal für die mutter, den vater, den mann, die liebe, das unbewusste etc. ich behaupte die figuren in den märchen wissen das einfach, deshalb erschrecken sie nicht.

meine andere theorie lautet, da märchen früher nur mündlich erzählt wurden sie gekürzt, alles was unwichtig war und nicht zur botschaft des märchens beigetragen hat wurde weg gelassen. bei manchen ist es auch so schon schwierig genug die botschaft zu verstehen.

2007-02-15 19:32:16 · answer #10 · answered by tomatenrudel 3 · 3 1

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