English Deutsch Français Italiano Español Português 繁體中文 Bahasa Indonesia Tiếng Việt ภาษาไทย
Alle Kategorien

Bin mir nicht mehr so sicher. Z.B.Sobald ich das Wort Gegenwart auch nur im Ansatz anfange auszusprechen, ist es schon wieder Vergangenheit. Und das gilt doch eigenlich für alles. Oder mach ich einen Denkfehler?

2007-02-15 08:24:00 · 15 antworten · gefragt von Abbel 3 in Kunst & Geisteswissenschaft Philosophie

15 antworten

Hochinteressant. Das ist tatsächlich so, wie der Fragesteller das feststellt. Das kann man an sich selber beobachten. Sobald die Bewegung des Denkens beginnt, sobald das Denken den jetzigen Moment einfängt und benennt, ist es nicht mehr das Jetzt, sondern Gedanke und damit bereits vorbei, Vergangenheit., Erinnerung im Gedächtnis.
Du hast das, wovon Du dachtest, dass es Gegenwart sei, sogar benannt. Und benennen kannst Du nur etwas, das Du bereits kennst, das in Deinem Wissen (Wissen=Vergangenheit) als Bekanntes abgespeichert ist und das Du wiedererkennst. Aber Wiedererkennen ist nichts Neues, es kommt aus dem Alten. Und Bekanntes ist immer die Vergangenheit, nie das Jetzt. Das Jetzt ist das Unbekannte. Es entzieht sich dem Denken. Mit der Gegenwart bzw. dem jetzigen Augenblick ist es so wie mit dem Wind. Versuch mal den Wind einzufangen... Deine Hände bleiben leer, und alles was Du noch hast, ist das Wort darüber und Deine Vorstellung davon, die aber nicht mehr die Gegenwart ist, bzw. mit dem Wirklichen nichts zu tun hat. Aber wir denken, wir können die Gegenwart konservieren...
Interessant ist Folgendes hierzu: " Das Bewußtsein gehört immer der Vergangenheit an, nie der Gegenwart. Man ist nur der Dinge bewußt, die vorüber sind. Du bist Dir dessen bewußt, mich zu hören, und dies erst eine Sekunde später. Du bist nie des NUN bewußt oder gewahr. Das Bewußtsein funktioniert zwischen Vergangenheit und Zukunft, und die Gegenwart ist bloß ein Durchgang der Vergangenheit zur Zukunft. " Und noch interessanter: "Im Augenblick, da man weiß, dass man erfährt, hört das Erfahren auf."
Wenn Du diese ganzen Vorgänge siehst, dann frag doch mal, ob das Denken still sein kann. Aber gib acht: Wenn Du eine Antwort in Dir daraufhin hast, ist das Denken nicht still , und Du hast die Gegenwart verpasst.

2007-02-15 12:40:13 · answer #1 · answered by Morgenstern 2 · 0 0

der Mensch lebt eigentlich nur in Vergangenheit und Zukunft. die Gegenwart ist ein flüchtiger Moment, der sofort in Vergangenheit mit positiver oder negativer Erinnerung überführt wird.
Das wichtigste für den Menschen ist die Zukunft, das Wissen, etwas planen zu können und es auch zu erreichen. Bestimmte Geisteskrankheiten schneiden den Patienten von der Zukunft ab, es folgt tiefste Depression und völlige Antriebslosigkeit...

2007-02-15 16:52:05 · answer #2 · answered by Michael K. 7 · 1 0

Die Gegenwart dauert zirka 2,7 Sekunden, so lange braucht unser Wahrnehmungsapparat, um Zukunft in Vergangenheit zu verwandeln.

2007-02-15 16:31:55 · answer #3 · answered by rronny 7 · 1 0

nein
es gibt nur gegenwart.
vergangenheit und zukunft sind nur illussion.

2007-02-16 05:24:10 · answer #4 · answered by whyskyhigh 7 · 0 0

Lasst ab ihr Brüder und Schwestern
Hier über uns Äl´tre zu lästern
Was Ihr heut gemacht
Was Ihr heut erbracht
Ist auch schon Morgen "von gestern"

(Aber ich habe Gegenwart immer intensiv genosssen)

2007-02-15 19:08:25 · answer #5 · answered by flying_theo 4 · 0 0

darum gehts gar nicht. das was sich manifestiert in der sogenannten gegenwart ist ein kleiner und oftmals verzerrter teil der allgegenwart. eine art fokus, durch den das all zum teil werden kann, mehr als 24 bilder pro sekunde oder 20000 akustische schwingungen sind für dich keine gegenwart. dein fenster, gegenwart zu erleben is begrenzt, aber durchaus ausreichend, um dann fragen zu stellen, danach, was es ausserhalb des fensters dieser gegenwart sonst noch alles gibt.
dein problem ist, dass du gegenwart als standbild definieren willst, was sie aber nicht ist, sondern ein fließgleichgewicht, etwas das fließt und dynamisch ist.

2007-02-15 17:29:41 · answer #6 · answered by Anonymous · 0 0

Hmm, im (Post-)Strukturalismus geht man allgemein aus, dass sämtliche Erfahrung, immer schon bereits Text ist, d.h. die Gegenwart wird nachträglich erst im Text erfahrbar. Das Reelle, somit also auch die Gegenwart, ist demnach jenseits des Erfahrungshorizonts und kann nur im Diskurs (also im Text) umrissen werden. Text heißt in dem Fall nicht geschriebener Text, sondern alles, was sprachlich ist bzw. repräsentiert, also auf etwas anderes verweist.

Das heißt übrigens aber auch, dass die Gegenwart existiert, aber eben nur im Reellen, Materiellen, nicht-Repräsentierbaren, wie Vertreter des Neo-Materialismus argumentieren. Sie gehen von einer analogen Vorstellung von Zeit aus, die jedoch durch jeden Versuche einer Einteilung digitalisiert wird. Das heißt, jetzt gibt es Schnitte und Beziehungen zwischen den Schnitten. Ein trennbares Vorher|Nachher wird so geschaffen, was den Versuch, in der Repräsentation eine Gegenwart zu finden, scheitern lässt (außer bei einer hypothetischen unendlichen Menge von Schnitten), da immer wieder ein kleinerer Abstand gefunden werden kann zwischen jeweiligen Zeiträumen.

Das ist natürlich derbe theoretisch, aber soll heißen: ja, es eine Gegenwart, aber wir vermögen sie nicht gedanklich zu verarbeiten. Sie ist also für uns unbewusst.

2007-02-15 17:26:16 · answer #7 · answered by Mr. F 1 · 0 0

Die Gegenwart ist im Prinzip garnicht erfassbar, denn alle Sinneseindrücke zeigen nur die Vergangenheit: Licht- und Schallwellen erreichen dich erst Nanosekunden nachdem sie ausgestrahlt werden, wenn du etwas anfasst/fühlst dauert es auch seine Zeit bis der Impuls durch die Nervenbahnen zum Gehirn kommt...
Also muss Gegenwart entweder die Erfindung von Science-Fiction Autoren sein oder von Leuten kommen die davon mehr Ahnung haben als wir ^^

2007-02-15 16:43:29 · answer #8 · answered by uwe t 3 · 0 0

Stimmt, genau genommen gibt es die Gegenwart nicht, den es ist die Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft.

2007-02-15 16:38:05 · answer #9 · answered by Anonymous · 0 0

Gestern beim Rumzappen habe ích auf dem ZDF-Doku Kanal einen Rest einer Sendung gesehen, die sich auch mit diesen Thema befaßte. Soweit ich das mitgekriegt habe, haben die sogar bezweifelt, des es ein "Ich" in dem Sinne gibt, sondern nur Handlungen. Vielleicht findest du noch Informationen darüber im Internet oder im Fernsehprogramm. Die wiederholen ziemlich oft.

2007-02-15 16:36:21 · answer #10 · answered by reikianer 4 · 0 0

fedest.com, questions and answers