Frauen als Kriegsbeute
Seitdem im Oktober 1944 in dem von den Deutschen zurückeroberten ostpreußischen Nemmersdorf ermordete Kinder und Frauen aufgefunden worden waren, verbreitete der nationalsozialistische Propagandaapparat regelmäßig Meldungen über von Rotarmisten begangene Gräueltaten, um die Deutschen so auf den Endkampf einzuschwören. Die im Januar 1945 begonnene sowjetische Offensive gegen Ostpreußen traf das Land mit ganzer Härte. Insbesondere wurden unzählige Frauen jeden Alters wieder und wieder vergewaltigt, häufig von ganzen Gruppen von Rotarmisten. Flüchtlinge aus dem Osten bestätigten bald die offiziell verbreiteten Schreckensmeldungen. In Berlin machte man sich auf alles gefasst.
Die Rachegefühle der Täter
Eine zentrale Ursache dafür, dass die Vergewaltigungen in Ostpreußen weit über das bei einem militärischen Einmarsch "normale" Maß an sexueller Gewalt hinausgingen, waren Rachegelüste gegen die Deutschen. Die Wehrmacht hatte in der Sowjetunion unzählige Tote, geschändete Frauen und eine gigantische Verwüstung hinterlassen, obwohl die Deutschen selber, wie die Rotarmisten jetzt sahen, in relativem Wohlstand lebten. Die Rachegefühle wurden durch eine Hasskampagne der sowjetischen Propaganda noch verstärkt. An den Reichsgrenzen standen Schilder mit der Aufschrift: "Soldat, sei Dir bewusst, dass Du jetzt die Höhle der faschistischen Bestie betrittst."
"Edler Zorn" und Alkoholkonsum
Die Schwäche des Unrechtsbewusstseins der Täter erklärt sich auch aus der unter ihnen verbreiteten Empfindung, mit der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus eine so ehrenvolle Mission zu erfüllen, dass diese sie zu einem Gefühl "edlen Zorns" berechtige. Dazu kam der verbreitete Alkoholkonsum, der oft dazu führte, dass sich die Soldaten an befreiten Fremdarbeiterinnen vergriffen. Der Alkohol erschwerte zudem die Durchsetzung von Disziplin, sofern die Offiziere überhaupt daran interessiert waren. Auch das Privileg der Offiziere, sich eine Armeeangehörige zur "Feldzugsgattin", sprich Konkubine, zu nehmen, untergrub in dieser Beziehung ihre Autorität und stachelte die Täter zusätzlich an.
Gemäßigte Töne vor der Schlacht um Berlin
Mitte April, kurz vor dem Angriff auf Berlin, wurde die Parole ausgegeben, dass nicht jeder Deutsche hassenswert sei, sondern allein die Nazis. In Moskau dachte man bereits an die Zeit nach dem Krieg, wenn man auf die Kooperation der Bevölkerung angewiesen sein würde. Doch die Wirkung dieses Richtungswechsels war begrenzt. Sobald die Rote Armee einen Stadtteil besetzt hatte, gingen die Soldaten auf die Suche nach Beutegut und Frauen. Dennoch kam es in Berlin in der Regel nicht zu den Grausamkeiten, die die ostpreußischen Frauen hatten erleiden müssen. Die Rotarmisten sahen die Frauen nun eher als eine legitime Kriegsbeute an statt als "faschistische Bestien".
Die Reaktionen der Frauen
Man schätzt, dass in Berlin 100.000 Frauen vergewaltigt wurden, die meisten von ihnen mehrmals. Um diesem Schicksal zu entgehen, versteckten sich viele Frauen bzw. wurden versteckt, wobei es dazu kam, dass Mütter die Töchter anderer Frauen verrieten, um ihre eigenen zu schützen. Andere täuschten Krankheiten vor oder verkleideten sich als Greisinnen, was, da die Täter nicht mehr so wahllos vorgingen wie in den Ostgebieten, durchaus Erfolg versprach. Wieder andere gaben sich einem Offizier hin, von dem sie sich einen gewissen Schutz erhofften. Es verbreitete sich eine Art resignierter Benommenheit, die den Frauen half, die schrecklichen Tage zu überstehen.
Die Folgen der Exzesse
In Berlin starben etwa 10.000 Frauen infolge der Vergewaltigungen. Die meisten von ihnen begingen Selbstmord, doch es kam auch zu Morden. Man schätzt, dass 90 Prozent der durch Vergewaltigung gezeugten Kinder abgetrieben wurden. Dazu kamen die unzähligen Opfer von Geschlechtskrankheiten.
Wie lange die schrecklichen Verhältnisse anhielten, geht daraus hervor, dass der sowjetische Stadtkommandant noch am 3. August die Strafen für "Raub", "körperliche Gewalt" und "skandalöse Vorkommnisse" verschärfte. Mit der Zeit ging die offene Gewalt zurück. Zum einen griffen die Disziplinarmaßnahmen, zum andern wurde Sex wegen des Hungers ohnehin zur billigen Ware.
2007-02-11 10:05:31
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answer #1
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answered by Schwester S 4
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ich war nich geboren, deshalb kann ich nicht viel sagen.
es war krieg zu ende, weniger Männer und viele Frauen, witwen.
Hunger, not , Armut.
2007-02-11 18:53:06
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answer #2
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answered by Kölner-Ghandi 4
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Der Aufbau.
1945
Die Berliner Garnison kapituliert am 2. Mai, sechs Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Weite Teile der Stadt sind zerstört [Film].
Der am 8. Mai 1945 beendete Zweite Weltkrieg hat in weiten Teilen Berlins eine Trümmerlandschaft hinterlassen: 600.000 zerstörte Wohnungen und von vormals 4,3 Millionen Einwohnern leben noch 2,8 Millionen in der Stadt. Entsprechend der Vereinbarung der Alliierten wurde die Stadt in vier Sektoren aufgeteilt und gemeinsam von den Besatzungsmächten, den Vereinigten Staaten von Amerika, GroÃbritannien, Frankreich und der Sowjetunion verwaltet.
1946-49
Zunehmende Interessengegensätze der Siegermächte zur Nachkriegsordnung Europas und insbesondere Deutschlands führen zum Scheitern der gemeinsamen Verwaltung der Stadt durch die Alliierten. Berlin entwickelt sich zum Brennpunkt des „Kalten Krieges“.
1946
Die im April unter Druck der Sowjetischen Militärverwaltung und der KPD in der Ostzone und Ost- Berlin durchgesetzte Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) führt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Alliierten sowie den lokalen Parteiorganisationen.
Am 20. Oktober wird mit einer Wahlbeteiligung von 92,3 Prozent Berlins erste Stadtverordnetenversammlung nach dem Kriege gewählt. Die SPD erhält 48,7 Prozent der Stimmen, die CDU 22,2, die SED 19,8 und die LDP 9,3 Prozent.
1948
Der unter anderem durch Streitigkeiten um die Währungsreform ausgelösten Blockade [Film] der Westsektoren von Juni 1948 bis Mai 1949 durch die Sowjetunion begegnen die westlichen Alliierten mit der Luftbrücke, der bis dahin beispiellosen Versorgung einer ganzen Stadt aus der Luft. (Foto Luftbrücke) Aus den westlichen Siegermächten werden Schutzmächte und Freunde.
Mit der Blockade endet auch die gemeinsame Verwaltung Berlins. Wegen zunehmender Störungen durch Parteigänger der SED verlegt die Stadtverordnetenversammlung ihre Tagungen am 6. September in den Westteil der Stadt. In Ost-Berlin bildet sich daraufhin am 30. November ein eigener, von der SED dominierter Magistrat unter Oberbürgermeister Friedrich Ebert. Damit ist die Spaltung der Stadtverwaltung vollzogen.
Am 9. September appelliert Ernst Reuter vor der Ruine des Reichtages vor mehr als 300.000 Berlinern an die „Völker der Welt“, „diese Stadt und dieses Volk“ nicht preiszugeben.
Am 4. Dezember wird in West-Berlin als Gegengründung zur im Ostteil gelegenen traditionellen Friedrich-Wilhelms-Universität (ab 1949 Humboldt-Universität) die „Freie Universität Berlin“ gegründet.
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2007-02-11 17:56:32
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answer #4
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answered by Vadder Abraham 6
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