Wie lange muss ein Supermarkt auf haben?

Question

Die Öffnungzeiten für Lebensmittelgeschäfte werden immer länger.
Muss das sein?Geben die Leute dann mehr Geld aus?
Schafft das Arbeitskräfte, oder werden die, die in einem Markt arbeiten noch mehr ausgenutzt?

Answer 1

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten.

Die Regelung der Ladenöffnungszeiten gehört zur Hoheit der Bundesländer. Daher sind die maximalen Öffnungszeiten zunächst einmal von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Allerdings haben die verantwortlichen Politiker schnell eingesehen, dass ein Flickenteppich von Öffnungszeiten nicht zielführend ist. Daher versuchen sie gerade eine gemeinsame Regelung zu finden, die dann für alle Bundesländer gelten soll.

Ob ein Markt nun die erlaubte Öffnungszeit ausnutzt oder nicht, ist ihm überlassen. Unterscheiden muss man hier jedoch zwischen privaten Händlern und filialisierten Händlern. Während filialisierte Händler (z.B. Aldi, Lidl, Kaufland) sich der Vorgabe der Zentrale beugen müssen, können private Händler selbst entscheiden, wie lange sie ihre Märkte öffnen. Private Händler sind zum Beispiel Edeka Aktiv-Märkte oder einige REWE-Märkte (ob privat oder filialisiert ist von außen nicht zu erkennen). Bei filialisierten Händlern kann es somit durchaus sein, dass ein Markt in einem Ort mit 4.000 Einwohnern bis 22.00h geöffnet hat und ab 19.30h kein einziger Kunde mehr kommt (selbst schon erlebt). Ein Privater würde solch einen wirtschaftlichen Schwachsinn natürlich nicht durchführen. Händler, die jedoch in Großstädten, Einkaufszentren o.ä. ihr Geschäft haben, können sehr wohl von den verlängerten Öffnungszeiten profitieren. Da hier viel Laufkundschaft auch nach 20h den Markt passiert, ergeben sich tatsächlich Zusatzumsätze.

Was das Personal angeht, muss man ebenfalls differenzieren. Private Händler differenzieren sich häufig durch besseren Service von der Konkurrenz. Hierfür benötigen sie motiviertes Personal. Dementsprechend werden sie keine ausbeuterischen Vereinbarungen treffen. Der Konsument sollte sich dann allerdings nicht beschweren, wenn die Gurke 20 Cent mehr kostet als bei Aldi. Große Ketten hingegen versuchen (Insider-Wissen) trotz verlängerter Öffnungszeiten die Personalkosten weiter zu drücken. Dies hat z.B. zur Folge, dass in einem Verbrauchermarkt von 4.000m² um 21h noch eine (!) Beschäftigte tätig ist (selbst erlebt). Da diese Ketten aber häufig günstiger als andere Anbieter sind, werden sie vom Konsumenten bevorzugt. Natürlich beschweren diese sich dann vor Ort über mangelnden Service, bemitleiden gegenüber Dritten das arme Personal, zeigen aber keine Bereitschaft ein paar Euro mehr für humane Arbeitsbedingungen zu investieren.

Wenn Du mich fragst: Ja, ich gehe auch nach 20h einkaufen. Einkaufen ist eine "Erledigung". Diese mache ich am liebsten dann, wenn ich den Rest meines Tagewerks erledigt habe. Manchmal gehe ich auch "einfach so" noch ein paar Kleinigkeiten kaufen - und gebe somit auch mehr Geld aus.

Answer 2

für die verbraucher ist es doch gut, wenn die läden länger geöffnet sind. schichten müssen in vielen berufen gearbeitet werden, warum nicht auch im verkauf

Answer 3

Alle Erweiterungen der Öffnungszeiten in den letzten Jahren haben nicht dazu geführt das mehr Geld ausgegeben wird. Es hat ausschliesslich eine Umverteilung auf andere Zeiten stattgefunden. Auch wurde nicht mehr Personal eingestellt und wenn doch, dann auf Kosten der bisherigen Beschäftigten, was bedeutet, dass die Vollzeitstellen entfallen sind und dafür um so mehr Minijobs geschaffen wurden, die mit einem deutlich geringerem Stundenlohn abgespeissst werden.

Answer 4

die öffningszeiten sind vom dem ladeninhaber abhängig!
fest steht das die längeren öffnungszeiten arbeitsplätze gekostet haben! (uskunft einzelhandelsverband) vielfach wurden diese weggefallenen arbeitsplätze durch 400€ kräfte TEILWEISE ersetzt.

Gruß aus der Eifel
Steffen

Answer 5

bis 23 h.. macht das leben lässiger..

Answer 6

Ich glaube nicht, dass die Kaufkraft der Bevölkerung sich erhöht, wenn die Geschäfte längere Öffnungszeiten haben. Die Verkäufer müssen von heute auf morgen akzeptieren, dass sich ihre Arbeitszeit ändert. Oft müssen sie jetzt in Schichten arbeiten. Es werden Zusatzkräfte eingestellt, aber meist nur auf 400€ Basis, das vermindert die Arbeitslosigkeit nicht merklich. Ich verstehe die Entwicklung nicht so richtig und finde sie ungerecht gegenüber den Verkäufern.

Gleichzeitig verändert sich momentan unsere gesamte Arbeitswelt. Durch Zwischenschaltung von Zeitarbeitsfirmen wird das Lohnniveau allgemein sehr gesenkt und jede(r) von uns erlebt Ungerechtigkeit.

Ich gehöre zu den Nachtmenschen, die am Samstag gerne endlich ausschlafen. Trotzdem muß ich Lebensmittel einkaufen. früher hatte ich Mühe, die Öffnungszeit (12-14h) nicht zu verschlafen... es ist also bequemer für mich. Mehr Geld kann ich deshalb aber nicht ausgeben.

Answer 7

sie machen auf so lange wie sie möchten, aber wenn sie verkaufen möchten, müssen sie länger auf haben

Answer 8

ich find es ist ganz in ordnung so wies momentan ist!
aber wenn jedoch mehr arbeitsplätze geschafft werden wegen schicht.. dann bitte gerne! deswegen kauf ich auch nicht mehr ein =)

Answer 9

mir persönlich ist es recht, dass die Supermärkte länger aufhaben, dann brauche ich nach der Arbeit nicht so zu hetzen...
aber andererseits tun mir die Verkäufer leid, die in Schichtzeiten arbeiten müssen und das für wenig Geld..
viele sind trotzdem froh, wenn sie arbeiten dürfen..

Answer 10

Zum Glück hält sich der Staat da jetzt raus. Keiner muß - jeder kann öffnen solange es die GL möchte. Bei uns in Thailand sind die großen Märkte bis 23 Uhr geöffnet. Kleinere Ketten 24 Stunden und Sonntags ist immer auf.