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Wenn wir mal davon ausgehe, dass Fromm mit seiner Theorie was die Mutterliebe (ist von Anfang an da oder auch nicht) bzw Vaterliebe (kann man erreichen) betrifft, recht hat, dann stellt sich doch die Frage, was Kinder machen, die nicht in den Genuss einer solchen Mutterliebe gekommen sind. Da der Mensch ja unaufhoerlich nach Liebe strebt, bleibt diesem Menschen ja sein ganzes Leben lang nichts anderes uebrig, als sich bei seinem Vater anzubiedern. Er versucht staendig dem Vater zu gefallen nur damit er nicht auch noch diese Liebe verliert. Da stellst sich mir doch tatsaechlich die Frage ob das so sinnvoll ist. Es kann ja bis zur Selbstaufgabe gehen und das Kind oder der Erwachsene unterdrueckt seine eigenen Beduerfnisse, nur um dem Vater zu gefallen und um ihm alles recht zu machen. Ist das denn gerecht und handelt man zweifelsfrei so, wenn man von seiner Mutter nicht geliebt wird?? (ja, liebe Muetter auch so was kann es bisweilen geben: traurig, aber wahr)

2007-01-31 13:19:37 · 5 antworten · gefragt von lazzy 2 in Sozialwissenschaft Psychologie

5 antworten

Sie haben völlig recht. Es ist bestürzend, wieviele Kinder auch heute noch geboren werden, die ihren Eltern unwillkommen sind. Besonders Mütter fühlen sich dadurch in ihrer Lebensqualität und ihrer Freiheit eingeschränkt und sind aufgrund ihrer mangelnden Reife nicht in der Lage, ihr Kind zu lieben. Das ist ein lebenslanges schweres Defizit für das Kind, das oft selbst im Alter noch nicht verarbeitet ist. Dann um Vaterliebe zu kämpfen mag karrierefördernd sein, aber hebt diese schwere Hypothek nicht auf. Menschen, die von ihrer Mutter nicht geliebt werden, entwickeln im allgemeinen wenig Selbstwertgefühl. Tragisch.

2007-01-31 19:22:09 · answer #1 · answered by Heuschrecke 3 · 0 0

Das klingt traurig, aber muss es nicht sein. Denn wenn auch jeder Mensch nach Liebe suchen mag, hängt es doch nun entschieden davon ab, wie derjenige Liebe definiert oder? Also gibt es immense Unterschiede in den Wegen und Möglichkeiten mit einem entsprechendem Defizit an Mutterliebe umzugehen und daraus für sich Konsequenzen zu ziehen. Die müssen und werden nicht zwangsläufig in Anbiederei beim Vater, so der denn überhaupt noch existent ist, enden. Ausserdem, sollte Fromm recht haben, bedeutet fehlende Mutterliebe nicht automatisch, das hier alle positiven Aspekte wegfallen in der Beziehung zum Kind.. es werden auch andere Werte vermittelt, an denen sich ein Kind orientieren kann und wird. Fehlende Liebe in dieser Form kann ersetzt werden durch Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit ,Fürsorge und Zuneigung auf anderem Niveau.
Wenn ich nun an eine Eltern-Kind-Beziehung denke, wie Fromm sie voraussetzt.. die kalte ablehnende Mutter auf der einen Seite.. der Vater als Maß aller Dinge in entfernter aber erreichbarer Distanz zum Kind.. das sich nach "Liebe" sehnt und sich aus dem Bedürfnis nach Liebe heraus dem Vater zuwendet.. da bleibt es ein rein theoretisches Modell, das sehr viel mehr Fragen offen lässt als beantwortet. Zum Beispiel: wie ist die Beziehung der Eltern untereinander? Wie gross ist die Rolle, die das Geschlecht des Kindes in einem solchen Fall einnimmt? Mädchen und Jungen sollen zwar nach gleichen Maßstäben erzogen werden, aber gerade zur Zeit von Fromm, war das nun noch kein Thema. Also allein schon hier erkennt man, das es in solchen Fragen keine Pauschalierungen geben darf.
Ich sehe also durchaus keinen Grund, das ein Kind ständig alles was es tut oder nicht tut, darauf ausrichtet, dem Vater zu gefallen. Und am Ende: Grau ist alle Theorie ...

2007-01-31 15:01:07 · answer #2 · answered by Anonymous · 2 0

Nur wer als Kind in der sogenannten Prägephase zu kurz gekommen ist, der wird niemals aufhören, sich nach Liebe, Lob und Anerkennung zu sehnen und der wird auch gelegentlich zu An-Biedermann!
Kinder, welche niemals die eigene Mutter und/oder Vater kennen- und/ oder lieben gelernt haben, sie sind damit von vornherein zum Warten auf die ersehnte "Erlösung" verurteilt.
Sollte Hitler als der Bastard, der er war, hier gelitten haben und ist deswegen so sehr entgleist? Was ist mit den mutterkreuzgeplagten Vielkinderkindern? Sind die alle gestört, weil der Andrang zu groß war?

2007-02-04 03:49:41 · answer #3 · answered by Onkel Bräsíg 7 · 0 0

Sehr tragisch solch lieblose Kindheit.
Doch > bleibt diesem Menschen ja sein ganzes Leben lang nichts anderes übrig, als sich bei seinem Vater anzubiedern.<

Es mag häufig vorkommen, das der Sohn oder die Tochter noch lange bemüht ist, endlich vom Vater die Liebe zu bekommen, die er/sie schon so lange braucht.
Hilfreich ist da eine gute Therpapie, welche die innere Ablösung ermöglicht und denjenigen in die Lage versetzt von anderen Liebe und Fürsorge zu erhalten und sich nicht wohlmöglich ein Leben lang vergeblich an den Vater zuwenden.

Es geht darum - und nur dies kann Heilung bringen, zu erkennen, das der Vater dies nicht geben kann - weil er es selbst nicht in sich hat und sehr wahrscheinlich selbst unter diesem Defizit leidet. Je mehr man auch die Lebensgeschichte des Vaters kennt und versteht, desto eher kann man mit diesem Schicksal klarkommen und sich ablösen und eines Tages auch zum Verzeihen kommen, was durch tiefes Verstehen und Erkennen möglich wird.

Das wichtigste jedoch was dadurch entsteht, das man frei wird, Liebe von anderen anzunehmen und dadurch sein Defizit allmählich aufzufüllen und die Freude dann, das man sich auf einmal in der Lage sieht seinerseits auch Liebe geben und andere glücklich machen zu können - insbesondere auch die eigenen Kinder. - Und möglicherweise sogar auch dem Vater, wodurch die "Eiswand" zum Schmelzen gebracht werden könnte.

2007-02-03 13:04:38 · answer #4 · answered by fabrina 6 · 0 0

Ja leider gibt es so was und diese Kinder sind wirklich ganz arm dran, sie gehen teilweise wirklich bis zur Selbstaufgabe, nur um ein bisschen Liebe zu erhaschen. Denn seid doch mal ehrlich, welcher Mensch kommt ohne Liebe aus und was machen wir nicht alles um (psychische) Liebe zu bekommen? Nicht ausschließlich, aber doch sehr oft erkennt man solche Menschen daran, das sie sich selber verletzen. Dieses machen sie nicht, um im Mittelpunkt zu stehen, sondern weil sie sich selber spüren möchten. Ich habe beruflich sehr viel mit diesen Menschen zu tun gehabt, es sind liebe Menschen, aber nicht fähig eine aufrichtige Freundschaft oder auch Beziehung aufzubauen. Sie sind verzweifelt und in ihrer eigenen Welt gefangen. Man nennt diese Krankheit auch Border-Liner, sie sind auf der Suche nach ihren eigenen Grenzen, aber das schlimme daran ist, sie finden sie nicht.
Ich persönlich finde, Mütter die ihren Kindern keine Liebe geben können, aus welchen Gründen auch immer, sollten sie in einer Pflegefamilie (am besten Verwandtschaft) geben. Oder aber einer Adoption zu stimmen.
Leider ist es so und es ist auch ganz traurig, aber bestimmt nicht nur für die Kinder sondern auch für die Mütter, sie fühlen es und können es aber nicht ändern.
Ich hoffe, ich konnte die Frage ein bisschen näher bringend beantworten und verbleibe mit herzlichen Grüßen

2007-02-01 02:25:06 · answer #5 · answered by Monchchichi 2 · 1 1

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