Ich weiss nicht, ob es euch auch so geht, aber mir als Freiberufler und Nichtbeamter treiben amtliche Schreiben die Stressperlen auf die Stirn. Es fängt schon damit an, dass ich oft nicht weiss vor lauter Beamtendeutsch, was man von mir will.
Ruft man dann bei dem betreffenden Amt an, erklärt einem oft nur widerwillig und genervt jemand etwas. Leider beziehen sie sich dort nur auf Allgemeinposten und geben einem keine konkreten Anhaltspunkte, woran man ist. Meistens ist die Information, man solle einen Antrag stellen. Punkt.
Ich fühle mich jedenfalls oft wie ein lästiger Bittsteller, der von kalten Reptilienartigen Gestalten paragraphenmässig abserviert wird. Und wenn ich frage, wird oft so getan, als würde ich unmögliches verlangen, wenn ich gern in verständlichem Deutsch verstehen würde, was man von mir möchte, und was ich zu vergegenwärtigen habe, falls ich eine in diesem Formular nicht weiter ersichtliche Eventualität übersehen haben sollte.
Warum ist Beamtensprache und co so?
2007-01-28
23:02:29
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8 antworten
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gefragt von
Anonymous
in
Gesellschaft & Kultur
➔ Sonstiges - Kultur
Zum besseren Verständnis,
ich bin der Frage auf der Spur, warum es so schwer ist für amtliche Belange verständliches Deutsch für allgemeinverständliche Vorgänge zu schreiben und zu sprechen.
Und warum muss man bei beinahe jedem Amt den Leuten die Informationen aus der Nase ziehen? Warum gibt einem dort keiner freiwillig eine Information????
2007-01-28
23:06:28 ·
update #1
@ stefan h., ich würde ein amtliches Schreiben in fiesestem Hinterwäldlerbayrisch sogar noch besser verstehen als in Amtsdeutsch :lol: wäre vielleicht eine Alternative für Bayern. Und im jeweiligen Dialekt für alle anderen Bundesländer! Wäre doch fast eine Petition wert! :grins:
2007-01-28
23:39:55 ·
update #2
Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Aber glaube mir, das empfinden nicht nur die Ottonormalbürger so, das empfinden wir auch hier, die direkt mit der Verwaltung zu tun haben bzw. Teil des ganzen Verwaltungsapparates sind. Da müssen selbst intern zig Formulare ausgefüllt, Unterschriften geleistet und nichtssagende Floskeln in Kauf genommen werden. Da denke ich mir auch oft, es könnte doch viel einfacher und praktischer laufen. Auf der anderen Seite muss man sich auch mal den gerichtlichen Stand ansehen: wenn Dinge nicht klar geregelt und (Un/Verständlichkeit hin oder her) beschrieben sind, dann kommt doch wieder so ein findiges Menschlein und beschwert sich, klagt an und hat dies und das zu bemängeln. Das ist leider so und es wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. Ich rufe daher alle Beamten, Angestellten etc. auf die Verwaltung klarer zu gestalten und vor allen Dingen den Bürgern die Sachverhalte einfach und verständlich zu erklären. Das wird leider nicht oder nur selten gemacht und hat somit Fragen wie die Deinige zum Resultat. Schade!
2007-01-28 23:09:04
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answer #1
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answered by Anonymous
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Eine Antwort auf deine Frage habe ich nicht, aber du sprichst mir aus der Seele. Wenn selbst ein Verwaltungsangestellter mir keine klare Auskunft geben kann, und ich nur den Hinweis bekomme, "fragen Sie Ihren Rechtsbeistand" ( den ich nicht habe), kann mit dem Verwaltungssystem irgendetwas nicht stimmen.
2007-01-29 07:15:55
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answer #2
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answered by Mokita 4
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Oh wie schön, dass es da nicht nur mir so geht... Komm mir immer so dumm vor, wenn ich solch ein Schreiben bekomme und auch nach dem fünften Lesen keinen blassen Schimmer hab um was es geht... ^^
Aber selbst wenn man bei den jeweilgen Stellen anruft: Entweder es geht keiner ans Telefon oder der Gesprächspartner hat selbst keine Ahnung...
Frei nach dem Motto: "Hier haben sie ein Schreiben. Fragen sie uns bloß nicht was der Inhalt bedeutet."
2007-01-29 07:14:18
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answer #3
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answered by Chico1985 4
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Die Sprache von Gesetzen und Verordnungen, wie sie in Behörden und Verwaltungen zu beachten ist, ist diejenige der Juristen undanderer Theoretiker! Ein Beamter, der soeben mit Ach und Krach seine Fachschule hinter sich gebracht hat, ist damit so sehr von dem Kauderwelsch "durchsetzt", dass es ihm schwerfallen muss, menschliche Artikulation als die ihm eigene Sprachäußerung zu erkennen und anzuwenden.
Der Bürger ist der "Gelackmeierte" er hat keine Möglichkeit der Sprachverwirrung auf irgendwelchen Fachschulen und Lehrgängen und muß dennoch mit dem Mist klarkommen!
2007-01-30 11:51:17
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answer #4
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answered by Onkel Bräsíg 7
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Die "Beamtensprache" ist für "Otto-Normalverbraucher" leider genau so unverständlich wie das "Juristen-Deutsch". Sinn und Zweck dieser Sprache ist wohl die eindeutige, also unanfechtbare Aussage. Eine vernüftige, also verständliche und umfassende Auskunft, bekommt man leider nur selten oder erst garnicht, z.B. beim Finanzamt. Hast Du Dir dann keinen Steuerberater oder Rechtsanwalt leisten, musst Du Dich durch diverse Foren rumquälen und Dir selbst die Infos zusammensuchen. Es wäre schön, wenn generell alle Mitarbeiter, die mit Kundenverkehr zu tun haben, daran denken, dass sich auf der anderen Seite ein Mensch mit Sorgen und Wünschen befindet, der letztlich genau Ihren Arbeitsplatz und damit seine Existenz finanziert !
2007-01-29 07:27:51
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answer #5
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answered by Anonymous
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Also erstmal bist du nicht nur Freiberufler und Nichtbeamter, du bist sogar Nichtangestellter im öffentlichen Dienst.
Man muss ja mal eine kleine Lanze für die Beamten brechen...die wenigsten Sachbearbeiter sind Beamte!
Beamtensprache ist so, weil es die hochdeutsche Sprache ist! Egal in welchem Bundesland, überall werden die gleichen Begrifflichkeiten benutzt! Man spricht dann eine einheitliche Sprache!!
Es wäre ja noch schlimmer ein amtliches Schreiben zu verstehen, wenn man einen Bußgeldbescheid aus Bayern in bayrischer Landessprache bekommen würde. (dann würde da nicht stehen sehr geehrter Herr XXX sonder vielleicht..Saupreiss, damischer....*LACH*)
2007-01-29 07:32:19
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answer #6
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answered by Stefan H 7
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Weil der Gesetzgeber es schon den Ämtern so vorgibt. Zu den Sachbearbeitern am Telefon kann ich nur sagen " Wie man in den Wald rein ruft, so kommt es heraus". So ist zumindest meine Erfahrung.
2007-01-29 07:06:53
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answer #7
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answered by Anonymous
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Reinhard Mey sang in seinem Lied dazu
,, Ein Antrag auf ein Antragsformular"
Die Götter wollen beschäftigt werden um ihr Dasein zu bestätigen
2007-01-29 07:08:42
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answer #8
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answered by Anonymous
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