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Ich meine, früher gab es noch "Universalgenies". Da konnte man auf allen Gebieten ein wenig rumspekulieren, wenn man ein wenig Ahnung hatte. Da konnte man philosophieren, Romane und Theaterstücke schreiben, Physikalische Gedankenexperimente durchführen und biologische Erkenntnisse durch beständige wissenschaftliche Arbeit gewinnen. UND DAS ALLES ALS EINE PERSON. Heute kann man als erfolgreicher, intellektueller und intelligenter Buchautor nicht einfach plötzlich mit der Kernphysik anfangen, sondern braucht dafür erst paar Jahre Studium derselben, um diese richtig zu verstehen. Früher war es einfacher. So hat z.B. Goethe auch Naturwissenschaft betrieben - klar, denn soviel "Grundwissen" brauchte man zu seiner Zeit dafür nicht.
Die Frage nochmal:
Ist es nicht unglaublich nachteilhaft für Intellektuelle, dass sie heute nicht mehr so vielseitig sein können?

2007-01-28 08:07:06 · 10 antworten · gefragt von menschliches.wesen88 6 in Sozialwissenschaft Soziologie

10 antworten

Wenn ich davon ausgehe, daß Du Intellektuelle mit Wissenschaftlern gleichsetzt, trifft Deine Vermutung nicht ins Schwarze. Denn das Betreiteben etlicher Wissenschaften setzt profunde Kenntnisse anderer Disziplinen voraus. Was wäre ein Historiker ohne die Paläographie (Handschriftenkunde), Linguistik (Sprachwissenschaft), Heraldik (Wappenkunde) etc. oder ein Antrhopologe ohne Geologie, Ökologie, Physik usw.
Es ist jedoch in der Tat so, daß man sich auf ein Gebiet spezialisiert und die anderen zweckgebunden und "mit Scheuklappen" mitlernt. Einen Rudolf Virchow, der als letzter deutscher Universalgelehrte gilt, wird es wohl kaum noch geben. Wirkliche Spitzenforschung kann man - wenn überhaupt - nur noch in einem Gebiet betreiben.
Ob das ein Nachteil ist, kann ich nicht wirklich beantworten. Denn ohne wie Wissens-"explosion" der letzten Jahrzehnte wäre vieles nicht möglich gewesen - und sei es der kleine mp3-Player.

2007-01-28 08:21:07 · answer #1 · answered by perdü 5 · 7 0

So ist es. Ich haette meine Finger in allem Moeglichem, wenn man mich liesse: Autokonstruktion, Treibstoffstudien, Architektur, Software-Entwicklung, Gesetzgebung... als Designprofessor kann ich mich wenigstens in die meisten dieser Dinge einmischen, aber Eigentuemerschaft darueber bekomme ich wohl nie. Ich habe mir schon oft gewuenscht, ein reicher Spinner im viktorianischen England um 1850 zu sein. Da koennte ich sein, was ich will.

Tja, heute bin ich eben nur ein Spinner...

2007-01-28 14:30:35 · answer #2 · answered by Tahini Classic 7 · 4 0

Wieso sollte es nachteilhaft sein? Nachteilhaft wäre es nur dann, wenn jemand nach dem Status des anerkannten Universalgenies strebt. Dies dürfte "echten" Intellektuellen jedoch gleichgültig sein. Es geht ihnen um Wissen und Erkenntnis. Daher - so denke ich - werden sie glücklich darüber sein, dass bereits so viel Wissen geschaffen wurde, dass sie sich aneignen können.

Dass sie sich auf Grund der von Dir beschriebenen Tatsachen in ein Thema richtig vertiefen müssen, um neues Wissen zu generieren, kann sehr wohl befriedigend sein. Unbefriedigend ist vielleicht, dass sie sich nicht mit allen Themen so intensiv auseinandersetzen können, wie sie es gerne würden. Aber wem geht das nicht so? ;-)

Und als Ansatz einer Widerlegung Deiner These hier einige Multigenies unserer Zeit:
- Arnold Schwarzenegger
=> Bodybuilder, Schauspieler und erfolgreicher Politiker
- Bono
=> Musiker, Selbstdarsteller, Weltverbesserer
- Luc Alphand
=> Weltmeister als Skifahrer, Sieger der Rallye Dakar
- Rudi Cerne
=> Weltklasse-Eiskunstläufer, Sportmoderator, Chef-Kommisar
der Nation
- Gerhard Schröder
=> Einzelhandelskfm., Fußballer, Kanzler, Wirtschaftsboss
- Atze Schröder
=> weiß auf alles eine Antwort

;-)

2007-01-28 08:28:04 · answer #3 · answered by LeoLustig 3 · 4 0

Sehe ich nicht ganz so! Heute ist unsere Welt des Wissens viel stärker "segmentiert" und viel modularer als noch bei den alten Griechen. Bei den Hochgebildeten Leuten, gibt es heutzutage nach meiner Erfahrung zwei Läger: die Fachidioten und die Alleswisser...wenn man zur letzten Gruppe gehört, findet man Wissen einfach geil und ist vielseitig interessiert. Die erste Gruppe ist dagegen brilliant auf ihren Fachgebieten, ansonsten aber eher "normalgebildet". Zu einem Universalgenie gehört neben dem Ratio für mich auch eine ausgeprägte musische Begabung. Goethe ist im übrigen dafür ein prächtiges Beispiel. "Universalbegabte" gibt es sicher heute auch noch, ich kenne zum Beispiel viele Hochgebildete die nebenbei noch ein Musikinstrument virtuos beherrschen...Aber alles in allem leben wir wohl im Zeitalter der Spezialisierung.

2007-01-28 23:01:07 · answer #4 · answered by Anonymous · 3 0

Den Stand, den viele Universalgenies hatten, kannst du durchaus erreichen, aber auf mehreren Gebieten Spitze zu sein wirst du wohl nicht schaffen. Aber ein Nobelpreis reicht doch auch, oder? Abgesehen davon: viele Fächer sind heute interdisziplinär, z.B. gibt es Verbindungen zwischen Kernphysik und Chemie.

2007-01-28 08:37:45 · answer #5 · answered by Schlaumeier 2 · 2 0

I-AAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

2014-03-04 21:24:38 · answer #6 · answered by Anonymous · 1 1

Nein, das finde ich nicht!
Ich bin sehr vielseitig. Auch heute noch kann man in vielen Wissensgebieten zu hause sein! Alles eine Frage eines offenen Geistes. Man muss halt Generalist sein, nicht Spezialist. Sozusagen ein Zehnkämpfer der Erkenntnis! Es ist möglich und auch sehr spannend, sich einen universellen Geist zuzulegen und in alle Richtungen offen zu sein... und natürlich braucht man kein Studium, um Kernphysik ausreichend zu begreifen ( verabschiede dich von der Vorstellung, dass man Spezialist sein muss). Und zu Gothes Zeit war der Unterschied nicht weniger Wissen, sondern ein anderes Ideal, was aus der Antike stammt! Das Ideal des Wissenden Generalisten, der in vielen Gebieten gebildet war. Heute haben wir das Ideal des Spezialisten, der von immer weniger immer mehr weiss, bis er von nichts alles weiss! ;-)

2007-01-29 07:41:09 · answer #7 · answered by Michael K. 7 · 0 0

Man kann sich nach wie vor mit mehreren Themengebieten beschäftigen, nur ist es nicht mehr möglich in allen zu der Elite dazuzugehören. Insofern ist es weder ein Nachteil noch ein Vorteil. Es sei denn man braucht den Ruhm ein Universalgenie zu sein. Und man sollte sich auch nach wie vor als Interlektueller mit möglichst vielen Themen beschäftigen, damit man sein Spezialgebiet gut in die Wissenschaft/Kunst eingliedern kann. Und vielleicht verliert der eine oder andere den spass daran, weil er nicht oben mitspielen kann. Ich persönlich finde es schade, dass man sich nicht mit allen oder vielen Sachen wirklich beschäftigen kann. Es gibt soviele Bereiche die interessant sind und am liebsten würde ich alles machen. Aber das was man nicht beruflich macht kann man ja privat machen.
Was ich eher als Nachteil sehe ist, dass die freie Forschung von damals nicht mehr möglich ist. Viele Forscher hatten entweder viel Geld oder brauchten für ihre Forschungen kaum Geld. Die heutige Forschung ist sehr teuer und deswegen braucht man Spender und dann kann man wiederrum nicht danach forschen was man möchte, sondern muss Kompromisse eingehen. Nur die Kunst, die ist so brotlos geblieben wie immer.

2007-01-28 09:11:44 · answer #8 · answered by Dr.Seuss 5 · 3 3

Ein Intellektueller wird schon wissen, was er tut..

2007-01-28 08:15:47 · answer #9 · answered by Cengiz K 4 · 1 4

wer will, der kann...auch heute noch

gruss aus dem Kloster

2007-01-28 08:12:05 · answer #10 · answered by absolutly Paris,lets have fun 7 · 0 3

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