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Memento (Bedenkt)

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang.
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich den Tod entlang
und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr,
und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt den eigenen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der andern muss man leben.

(mascha Kaleko, deutsch-jüdische Lyrikerin)

2007-01-28 02:29:06 · 8 antworten · gefragt von namderhase 1 in Kunst & Geisteswissenschaft Sonstiges - Kunst & Geisteswissenschaften

8 antworten

Das Gedicht ist ganz wunderbar. Es ist furchtbar, jemanden zu verlieren, den man liebte, das macht die Welt leer und öde.

2007-01-28 05:44:51 · answer #1 · answered by ornella 6 · 4 0

ganz klares Jain :-)
Einerseits ist es natürlich für die, die bleiben sehr schwer alleine zurückzubleiben, sie leiden, derjenige der gestorben ist leidet nicht (mehr) ist Erlöst (religiöse Sichtweise, ist im Paradies, hat ewigen Frieden usw)
jedoch spricht dagegen, das das Leben sehr viel Spass macht, und jeder Leben will!!
Wie oft muss man erleben, das man denkt , wenn jemand gestorben ist, hat alles ein Ende, Irrtum !! Die Erde dreht sich weiter für fast alle wie bisher , für einige vielleicht sogar besser (muss nur an diese wirklich fiesen Erbschleicher denken, die es kaum erwarten können , das zu verprassen was andere erarbeitet haben) Nur für sehr sehr eng stehende, wird es eine schwere Zeit werden bis sich ihr Leben wieder normalisiert..., sie Leiden oft noch Jahre darunter, weil sie denken etwas versäumt zu haben, (hätte ich doch nicht gestritten/oder mich verabschiedet) und vermissen ihn... aber auch hier mindert/heilt die Zeit die Wunden und auch hier dreht sich irgendwann die Erde für die betroffenen weiter

2007-01-28 10:51:53 · answer #2 · answered by Anonymous · 2 0

Ich stimme ihr voll zu. Ich hatte schon einige Todesfälle im Freundes und Familienkreis und da war es oft so das die die gingen sich Sorgen um die "Dagebliebenen" machen.

Habe Mascha Kaleko schon seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen.
Ich besaß einige Gedichtbände von ihr. Sie schreibt sehr klug und einfühlend. Aber auch sehr sehr traurig.

2007-01-28 10:45:22 · answer #3 · answered by Anonymous · 2 0

Ja, tue ich!
(Find ich nebenbei auch ein sehr gelungenes Gedicht..)
Ich stell mir das ähnlich vor, wie wenn dein bester Freund wegzieht:
Für ihn wird vieles neu sein, andere Umgebung, andere Menschen, neue Lebenssituation, die einen größtenteils davon abhält, allzu sehr dem Alten nachzutrauern.
Du bleibst da, wo ihr sonst immer zu zweit wart.Siehst all die Orte, wo ihr vorher zusammen wart und das erinnert dich noch mehr.
Du hast das Gleiche wie vorher, nur das ein Stück fehlt.
Er hat etwas komplett Neues.
Wenn man erstmal tot ist, wird die Veränderung so groß sein, daß einem Einzelteile weniger auffallen.
Wenn ein (nahestehender) Bekannter stirbt, ist das die größte Veränderung und wird dementsprechend zentral behandelt...

2007-01-28 13:00:48 · answer #4 · answered by calm 3 · 1 0

Es ist gefährlich, seine Gedanken und Gefühle an einen einzigen Menschen zu hängen.
Denn, wie Du sagst, kommt man nach dem Tode desjenigen nicht mehr zurecht mit dem eigenen Leben.
Das wäre bestimmt auch nicht in der Absicht des Verstorbenen gewesen. Er hätte Dir ein frohes Weiterleben gewünscht!
Viele Religionen sind gegen eine Bindung an menschliche Wesen!

2007-01-28 10:47:24 · answer #5 · answered by lucertola 2 6 · 1 0

Ich glaube, letztlich steckt auch hinter der Angst vor dem Tod eines geliebten Menschen stets die Angst vor der eigenen Endlichkeit.

Psychologisch gesehen steckt hinter jeder Angst, die Angst des Egos vor dem Sterben.

Ich weiß, daß viele tönen: Ich habe keine Angst vor dem Sterben, nur daß jemand stirbt den ich liebe/mag. Aber das menschliche Ego fürchtet Verluste. Und zwar alle, nicht nur den Verlust Nahestehender: den des Selbstbildes, den der Sicherheit , der Gesundheit des Stolzes etc.

So ist uns bange, den Arbeitsplatz zu verlieren oder ausgeraubt zu werden, aber nicht zu sterben? Kommt mir komisch vor, sich vor solchen "Lappalien" zu fürchten, wo der eigene Tod doch ein viel dickerer Happen ist.

Und selbstverständlich fürchtet unser Ego das eigene Ende, sonst müssten wir ja niemals Angst haben. Wenn wir keine Angst vor dem Sterben haben, sondern nur vorm Tod eines anderen, würden wir bei der Diagnose Krebs wohl denken: Puh, zum Glück hat es mich und nicht meine Schwester getroffen!

Wahrscheinlich ist der eigene Tod in der Realität weniger schlimm, als der Verlust eines geliebten Menschen, aber fürchten tun wir uns alle vor der Endlichkeit.

2007-01-30 11:55:59 · answer #6 · answered by Frau Frenzy 2 · 0 0

Die schrieb so richtig tolle Gedichte die Frau. Aber deine Meinung musst du dir schon selbst bilden.

2007-01-28 10:47:18 · answer #7 · answered by paradox 7 · 1 1

Ich mach nicht deine Hausaufgaben....
Und meine Meinung wäre ja dann nicht deine Meinung *g

2007-01-28 10:36:41 · answer #8 · answered by angel_bibi22 6 · 0 4

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