Die Finnen sind wie alle nordischen Völker ein sog. "Moll-Volk". Sie lieben die Melancholie, es ist nationales Eigentum, sich in der schweren Seele zu baden. Wir verwechseln das oft mit Depression, aber die Finnen kultivieren ihre Melancholie, haben den Tango zum Nationaltanz gemacht, aber es ist ein Stehtango, ohne das Heißblütige. Das alleine erklärt aber die (ich nehme mal an, dass die Aussage so stimmt) hohe Selbstmordrate nicht.
Die Finnen fühlen sich nicht zu Skandinavien gehörig, und es sind auch ethnisch keine, ich glaube, nicht mal geographisch sind sie es, obwohl jeder von uns das glaubt. Meine Freundin ist Finnin und sie hat mal gesagt: "Macht Euch doch nichts vor. Finnland ist für die Europäer unbekannter als Albanien," Wahrscheinlich hat sie sogar recht. Bis vor zwei Jahre hab ich gedacht, Nokia sei eine japanische Firma und nicht der Name einer Stadt in Finnland.
Finnland ist von Sprache, Kultur und Landschaft her nicht europäisch. Die führende Nation in der Telekommunikation schweigt lieber. Pro Woche ein Satz ist genug. :-). Wenn Mika Häkkinen in einem Werbespot "Mama" sagt, dann war das wahrscheinlich schon der Wochenvorrat. Dabei ist die Sprache schön, sie haben die Vokalharmonie - sowas kennen wir gar nicht, aber sie haben auf alle Artikel verzichtet. Sie sind überflüssig, weil sie sich immer aus dem Zusammenhang ergeben.
So pflegen sie ihre Merkwürdigkeiten und bestehen auf der Isolation. Feige sind sie nicht, erst recht nicht vor dem Leben, mir scheint eher, dass sie lange vor Sartre und Camus den Existentialismus erfunden haben, und das ist nun mal eine Selbstmordphilosophie.
Sie verstecken sich gerne und leben in der Welt der Trolle und genießen es, unbekannt zu sein.
Sie sind wahrscheinlich das merkwürdigste Volk der Erde und wahrscheinlich Außerirdische. :-).
Kaurismäki hat als Kult-Regisseur die Sozialromantik salonfähig gemacht. Verrostete Wellblechhäuser gibt es nur in den Filmen. Finnland ist sauber und modern. Allein die wirtschaftliche Power, die sie mit 5 Mio. Einwohner darstellen, das ist schon gigantisch. Aber die meisten Firmen kennt man gar nicht.
Und Alkohol ist sicher das Hauptproblem, wenn man sich isoliert. Die saufen mehr als alle anderen Nationen. Alkohol ist vielleicht das Depressivum, nicht die Kälte oder das fehlende Licht - das haben die Norweger und Schweden auch zu bieten.
2007-01-27 12:08:17
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answer #1
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answered by ChacMool 6
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Weil es da so oft dunkel und kalt ist?
Ich glaube das hängt auch mit der Mentalität der Skandinavier zusammen (an alle Finnen: bitte nicht persönlich nehmen!)
Wenn man in Skandinavien allein in ein Lokal geht, bleibt man auch alleine. In Südeuropa passiert das kaum, da sind die Leute viel offener, aufgeschlossener. Man schließt vielleicht schwerer Freundschaften und kann mit niemandem reden?
2007-01-27 19:41:44
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answer #2
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answered by Anonymous
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Man vermutet, dass es was mit der Lichtdauer zu tun hat. Auf dieses Argument ist man gestoßen, als man den Alkoholkonsum in Europa verglichen hat. Je nördlicher, desto hochprozentiger und mehr trinken die Menschen. Ebenso gibt es in Äquator fernen Gegenden höhere Krankheitsraten bzgl. Depressionen.
2007-01-27 19:16:24
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answer #3
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answered by Anonymous
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Es sind die örtlichen Begebenheiten.Viertel Jahr dunkel,viertel Jahr hell,und dazwischen Dämmerung.Wer dreht da nicht irgendwann durch.Alkoholismus ist weit verbreitet und Selbstmordgedanken sind das Ergebnis.Him und The Rasmus und auch viele Gothic-Bands spiegeln das in ihrer Musik ebenfalls wieder.Hat wohl weniger was mit Feigheit zu tun,als mit Mut,diesen letzten Schritt zu tun!
2007-01-28 03:51:03
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answer #4
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answered by Nadine 3
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Es muss mit der Dunkelheit zusammenhängen. Aber es würde mich interessieren, ob auf vergleichbarem südlichem Längen-/Breitengrad selbiges Phänomen vertreten ist.
2007-01-28 01:40:09
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answer #5
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answered by tabaros 3
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Sehr wahrscheinlich liegt es an der mittsommernacht
die kälte und die dunkelheit bringt depressionen mit sich.
2007-01-27 20:43:39
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answer #6
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answered by *sεlмส* 3
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so am rande das Wort "Melancholin" kennt nicht mal google, und der kennt fast alles :-)
Unter anderem ist für die Depression der mangel an Vitamin D angeblich mitverandwortlich.
Vitamin D wird in der Haut Produziert und für diese Producktion benötigt die Haut nun einmal Sonnenlicht.
Ohne Sonne Vitamin D Mangel, deswegen kann bei Herbstdepressionen auch ein regelmäßiger Besuch in Sonnenstudios wunder wirken ;-)
10 Minuten Sonne am Tag auf das Gesicht reichen meines Wissens für den Tagesbedarf an Vitamin D aus
2007-01-27 19:54:27
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answer #7
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answered by willywuff01 3
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Weshalb in Skandinavischen Ländern die Selbstmordrate höher ist als in südlicheren Ländern, hängt mit dem Licht zusammen. Sonnenlicht bildet das Hormon Seratonin, was für Lebensfreude mitverantwortlich ist. Stimmt der Ausgleich zwischen Seratonin und Melancholin (wird bei Dunkelheit gebildet) nicht, kommts eventuell zur Schwermut.
Aber die höchste Selbstmordrate von Städten her, war die letzten Jahre in Budapest. Ungarn liegt doch eher südlich oder? *grübel*
2007-01-27 19:31:12
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answer #8
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answered by so.muede 2
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Selbstmord? An Mittsommernacht z.B. hauen sich einige
Skandinavier ja bekanntlich heftig die "Glocke" zu... Da viele aber
zuhause schlafen wollen, setzen sie sich nach dem Gelage noch
in ihr Ruderboot und wollen heim (Finnland ist sehr groß, nicht
sehr dicht besiedelt und hat viele Seen). Manchen
"Ruderweltmeistern" überkommt während der Überfahrt der
Drang, zu urinieren und stellen sich hin, um ihre Notdurft im See
zu verrichten... das hat dann zumeist fatale Folgen, weil
man ja bei 8,6 Promille nicht unbedingt einen festen Stand im
Ruderboot hat...
Viele Finnen sind so ums Leben gekommen...
2007-01-27 19:23:02
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answer #9
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answered by Gerd 7
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liegt wahrscheinlich am licht und an dem klima ^^
2007-01-27 19:19:01
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answer #10
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answered by Mademoiselle 4
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