Thema Killerspiele: Wäre es nicht möglich, das ohne sie weniger passieren würde?

Question

Persönlich denke ich: Killerspiele braucht die Welt nicht. Ich habe kein einziges.
Die Öffentliche Diskussion geht ja in die Richtung, das Jugendliche durch Killerspiele ab und an den Bezug zur Realität verlieren und die Handlung nachspielen, manchmal bis zum bitteren Ende. Voraussetzung dafür ist allerdings ein psychischer Defekt, meistens hervor gerufen durch Erziehung und Umfeld.
Wäre es nicht denkbar, das Killerspiele solch kranke Hirne auch davon abhalten, irre Phantasien in die Realität umzusetzen?
Oder anders gefragt: Machen es sich die Herren Politiker nicht zu einfach, wenn sie diese Spiele abschaffen wollen? Das es also wieder mal nur purer Aktionismus wäre. Nur damit die Leute (Wähler) denken: Die tun ja was!

Das diese Spiele gern gespielt werden, kann ich schon verstehen. Denken wir doch nur an unsere Kindheit: Wer hat nicht gerne Cowboy und Indianer gespielt und ist zu Karneval mit ´ner Spielzeugwinchester durch die Gegend gerannt, hat sich in den Dreck geschmissen und seinen Gegner ganz genau über Kimme und Korn anvisiert. Wer heutzutage die technisch perfektionierten Versionen am Computer spielt, ist wohl kaum als psychisch krank zu bezeichnen.
Interessante Meinungen, wirklich! Was ist aber mit dem anderen Aspekt des Themas: Killerspiele als Ventil?

Answer 1

Ich würde sagen dass man gar nicht alle Spiele verbieten kann. Das ist auf Grund der Medien heute gar nicht mehr möglich. Heutzutage findet man doch alles im Internet.
Und welche Seiten werden nach Umfragen am meisten besucht
??? Ganz genau die verbotenen !!!

Wir haben in der Schule auch schon darüber gesprochen: Und sind zu dem Schluss gekommen: Wo anfangen?
Bei den Kleinkinder die wie sie schon erwähnten Räuber
und Indianer spielen, Computer-Spiele Herr der Ringe oder bei den einfachen Spielen wie Moorhuhn? Irgendwie besitzt fast jeder Spiel Gewaltpotenzial. Selbst Strategie-Spiele regen bei ''gefährdeten'' Menschen Gedanken-Gänge an die man nicht, dann die ich nicht nachvollziehen möchte

Selbst wenn die Politiker es wirklich ernst meinten (was ich nicht glaube)!!! Könnten sie dies nie bewerkstelligen.

Ich denke auch das die Gewalt von Jugendlichen nicht nur von Killerspielen abhängt sondern auch von ihrem Umfeld:

Die Attentate an den Schulen sind nicht nur auf diese Spiele zurück zuführen (- viel mehr auf die Schulkameraden(Mobbing, Schläge, Erpressungen, Clicen) auch wenn es keiner gerne hören will das gibt es nun mal, auch die Gleichgültigkeit und der Frust der Eltern kann dazu beitragen...

Man kann nicht alle Spiele verbieten, selbst wenn das ginge blieben da noch die anderen Dinge und was verboten ist wird nur noch interessanter.

Noch ein Tipp unsere Lehrerin hat auf unsere Diskussion hin ein Buch mit uns gelesen. Darin geht es um Attentat an einer Schule und wie es dazu kam. Es ist echt interessant und ganz anders als manche Bücher aufgebaut. Empfehlenswert

Answer 2

jemand der ein "Killerspiel" spielt ist ohnehin schon nicht richtig im Kopf - was soll da ein Verbot solcher Spiele nützen? das Problem "jugendlicher" Straftäter -siehe Tessin- liegt glaube ich viel tiefer...

da haben es Eltern von vornherein nicht geschafft ein lebenbejahendes, interessiertes neugieriges Wesen zu schaffen...

man kann ja nachlesen, hatten alles, waren intelligent, kurz gesagt SATT - vielleicht is es ein Problem unserer Gesellschaft zu denken GELD wäre alles - sehr sehr viele türkische Eltern haben dieses Problem auch (geld verdienen...) und die Kids... man liest es ja hier oft...

ich finde ZEIT und Aufmerksamkeit, Beschäftigung mit Kindern durch Erwachsene von klein auf... und zwar in der Hinsicht sie neugierig auf die Welt, interessiert am leben und dem fördern von leben zumachen - darauf kommt es an - und da haben die Eltern versagt - vielleicht sollte man die Eltern von denen gleich mit wegsperren - den Sie haben diese Sinnlosigkeit geboren (V)erzogen und verursacht! Nicht nur die Täter, auch deren Erzeuger erfüllen mich mit Ekel und Abscheu!

sagt man doch im Deutschen: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - ein morscher Baum trägt keine guten Fruechte...

Answer 3

warum schaffen die Herren Politiker mal nicht "nur" die NPD zu verbieten, ich wette die richten mehr Schaden an als Killerspiele.

Da gibt es ein Spiel, in dem 2 Parteien gegenainander kämpfen. Mit viel Geschick und mit dem Tod der Gegner erreicht man schließlich ihren Anführer. Tötest du ihn, hast du gewonnen.
Das Spiel heißt Schach.

Answer 4

Wenn Krieg, Hunger und Elend auf der Welt nicht mehr existieren, sollte man "Killerspiele" in die Tonne schmeissen.
"Killerspiele" sind durchaus bei psychisch kranken Menschen ein Faktor, Gewalt auszuleben, aber nicht die Ursache ihrer Störung. Die meisten "normalen" User betrachten strategische Spiele eher als ein riesengrosses Schachbrett.
Killerspiele haben eine Ventilwirkung. Habe eine zeitlang "Doom" gepielt, um Frust abzubauen; aber wirklich geholfen hat das nicht. Manche Sachverhalte lassen sich nicht beeinflussen.

Answer 5

Ich glaube, damit ist es nicht getan. Jemand, der normal ist und Killerspiele spielt, wird nicht ausrasten. Es sind leider diejenigen, die psychisch ein Problem haben und das durch die Spielerei zum Ausbruch kommt. Sind es nicht die Spiele, ist es vielleicht Jahre später ein anderer Auslöser. Man müsste eine Statistik haben, wieviel Kinder spielen ohne, dass was passiert und umgedereht.
Man sollte nicht die Killerspiele verantwortlich machen, sondern die Eltern, die Fehler bei der Erziehung ihrer Kinder machen bzw. andere Ursachen, die der Auslöser sind. Wem hilft ein Verbot? Das ist das einfachste. Aber das Übel an der Wurzel zu packen - dazu reicht es nicht.
Vergewaltiger/Kinderschänder? Wem gibt man da die Schuld? Schön wäre, wenn man in dieser Beziehung einfach so ein Spiel verbieten könnte.

Answer 6

zum Aggressionsabbau fände ich einen Sandsack effektiver.
Um diese Frage zu klären, müßte man mal die Republik teilen in eine Hälfte, wo Killerspiele, Gewaltvideos etc. verboten sind und in eine andere, die derzeitigen Verhältnissen entspricht. Wäre die zensierte Hälfte friedvoller? Ich denke nicht:
Ich arbeitete mal in einem Kindergarten, wo Waffenspielzeuge verboten waren. Was taten die lieben Kleinen? Griffen Puppen an den Füßen und fochten damit einen aus. Die Phantasien sind im Kopf - irgendjemand denkt sich diese Videos und Spiele auch aus! -; sie auszuleben kann durch ein solches Spiel gefördert oder verhindert werden, je nach Charakter.

Answer 7

Ich bin davon ueberzeugt, dass diese Spiele die Psyche der Benutzer beeinflussen. Wenn ich mir meine Studenten anschaue, die ganztags ca. 10 Stunden Ballerspiele spielen, und dann heimfahre in meinem Wagen, und rings um mich fahren sie wie Kampfschiffpiloten im Angriffsgeschwader, dann weiss ich genau, wo die das herhaben. Ich habe Autofahren von einem alten Luftwaffenoffizier gelernt, und fahre mit Gefuehl fuers Auto. Die neuen Fahrer haben das nicht. Fuer sie ist die Windschutzscheibe der Monitor, und die anderen Autos die feindlichen Jets.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das letzte, was sie sehen, wenn sie gegen einen Baum gefahren sind, der Schriftzug "Game Over" ist.

Answer 8

Sicher können diese Spiele einen Menschen zum etwas anregen, ihm eine Idee geben, die nicht gerade im guten Sinne gemeint ist.. Es gibt ja leider auch Menschen, die zu wenig Selbstbewusstsein haben und sind leicht zu manipulieren.
Ich selbst finde kein Interesse und keine Bewunderung für Killerspiele, ich finde sie eher blöd. Wozu Destruktion?

Answer 9

Ich persönlich bin deiner Meinung. Killerspiele braucht die Welt nicht. Ich habe auch meinem Sohn nie erlaubt eines zu besitzen.
Denke aber dass die Killerspiele alleine nicht der Grund für alle Gewalttaten sind.
Schalt mal die Nachrichten ein: Irak Tote durch Autobombe, Autobombe hier, Selbstmordattentäter da. Dann wird das Henken vom Hussein im Fernsehen übertragen da spielen Kinder das nach und mittlerweile sind schon mindestens 3 Kinder tot die dies versuchten. Es gibt anscheinend genug Gewalt die von öffentlich rechtlichen bzw. von den Privaten gesendet wird und das bringt viele zum Nachahmen.

Answer 10

ist doch wie bei allem wenn eine Sache erst mal in den Medien
ist dann sind Kiffer Verbrecher, Kamfhunde Killer, PC Spieler wahnsinnige Massenmörder. So wird unsere meist ahnungslose Gesellschaft von Herrn Springer aufgeklärt und profilierungsgeile Politiker nutzen die Gunst der Stunde. Das warlich eklige da dran ist das unsere Politiker ja nicht Dumm sind und genau wissen das Sie in die falsche Kerbe Schlagen aber es geht ja nicht um wirkliche Ursachenbekämpfung sondern nur die Zustimmung der absichtlich falsch informierten Massen und somit natürlich um Wähler also um Macht und Geld.

Answer 11

Es IST purer Aktionismus. Wer Fiktion nicht von Realität unterscheiden kann, hat ohnehin einen kleinen psychischen Defekt. Im Moment sind "Killerspiele" das In-Thema der Politiker, weil man damit vor allem beim älteren Wahlvolk gut punkten kann: Der Computer und vor allem das Internet sind böse, weil die Leute vielleicht mal einen Computer gesehen haben, aber ihn weder bedienen können noch jemals richtig im Internet waren. Wie übrigens auch die meisten älteren Politiker.

Ich kann mich noch gut an eine Zeit in den 1980er Jahren erinnern, als Videorecorder anfingen, sich massenhaft zu verbreiten. Damals hieß das Thema "Gewaltvideos". Danach kräht heute kein Hahn mehr; aber die Diskussion wurde mit genau denselben Argumenten geführt wie die um die so genannten Killerspiele heute.

Ein sehr erleuchtender Beitrag hierzu aus dem Bildblog:
http://www.bildblog.de/?p=2016
Das muss man sich einfach mal gönnen!