Ein Bewusstsein für unterschiedliche Zyklen seiner Umwelt dürfte der Mensch schon sehr früh gehabt haben. Nicht allein der Wechsel von Tag und Nacht sowie die Mondphasen, sondern auch jahreszeitlich bedingte Klimaschwankungen, die in der Landwirtschaft der meisten Weltregionen eine bedeutende Rolle spielen, und aufgrund von Tierwanderungen zum Teil auch für Jägerkulturen wichtig gewesen sein dürften, und nicht zuletzt die Veränderungen des Nachthimmels durch die Erdumlaufbahn sowie die Eigenbewegungen der Planeten konnten vom Menschen spätestens in der Altsteinzeit wahrgenommen werden.
Jungsteinzeitliche Bauten wie etwa Stonehenge zeugen von den Bemühungen der sesshaft gewordenen Bevölkerung, die natürliche Jahreslänge und ausgewählte zyklisch wiederkehrende Himmelsereignisse wie Sonnenwende und Tag-und-Nacht-Gleiche exakt bestimmen zu können. Gerade für die Landwirtschaft war wichtig, eine von den konkreten Wetterbedingungen unabhängige Bestimmung der Zeitpunkte für Aussaat und Ernte vornehmen zu können. Mit der systematischen Himmelsbeobachtung verbunden, von der Hoffnung auf eine günstige Wiederkehr der Fruchtbarkeitsbedingungen geprägt, waren religiöse Fruchtbarkeitskulte. So wurden bestimmte landwirtschaftliche Termine an Feste gebunden, die wiederum an Himmelsereignisse geknüpft waren.
Für diese frühe Zeit des Übergangs von Jägerkulturen zum Ackerbau im Neolithikum wird eine Veränderung kalendarischer Vorstellungen vom Mond- zum Sonnenkalender angenommen. Dieser Steinzeitkalender, auch Neolithischer Kalender, von Alexander Thom auch Megalithischer Kalender genannt, beinhaltet wohl die ältesten Kalendervorstellungen der Menschheit und ist die Grundlage späterer Kalendervarianten. Analog zum Begriff der Neolithischen Revolution (Übergang zum Ackerbau) wurde hier auch von der Neolithischen Kalender-Revolution gesprochen.
Jüdischer Gemeindekalender von 1831Die ältesten heute noch bekannten Kalender stammen aus den frühen Hochkulturen Ägyptens und Mesopotamiens. Bereits hier zeigten sich zwei grundlegende Kalendertypen, die bis heute die meisten Kalendersysteme prägen: der an den Mondphasen orientierte Mondkalender und der Sonnenkalender, der den Lauf der Jahreszeiten widerspiegelt. Spätestens von den Babyloniern wurde auch der siebentägige Wochenzyklus entwickelt, der heute fast weltweit den Ablauf des Alltags regelt. Ähnliche Zyklen zwischen fünf und zehn Tagen gab es auch in anderen Kalendern.
Die Probleme, die entstehen, wenn man die unterschiedlich langen Zyklen von Tag, Woche, Monat und Jahr zu einem Gesamtsystem verbinden will, haben zur Herausbildung unzähliger Kalender und häufiger Kalenderreformen geführt. Bis heute werden immer wieder Forderungen laut, den derzeit weltweit am meisten verbreiteten Gregorianischen Kalender zu reformieren oder durch einen weiter entwickelten Kalender zu ersetzen.
Frühe Kalendersysteme dürften ausschließlich durch Beobachtung geregelt worden sein (astronomische Kalender). Mit dem Eintritt eines bestimmten definierten Himmelsereignisses (z. B. des Neumonds oder der Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling) begann ein neuer Zyklus. Diese Methode hatte einen entscheidenden Nachteil: In großen Herrschaftsräumen konnte ein Ereignis an unterschiedlichen Orten eventuell zu unterschiedlichen Zeiten wahrgenommen werden, so dass auch unterschiedliche Daten gezählt wurden (Raumzeit). Wenn dagegen der Eintritt eines Ereignisses nur an einem bestimmten Ort (z. B. der Hauptstadt oder dem Haupttempel) maßgeblich war, dann konnten weit entfernt gelegene Gebiete oft erst nach Tagen davon unterrichtet werden. Solche Probleme gab es beispielsweise im früheren Jüdischen Kalender, wo der Hohepriester über die erste Sichtung der Mondsichel bei Neumond entschied. Durch die langen Informationswege konnte es deshalb passieren, dass ein religiöses Fest in abgelegenen Gebieten am „falschen“ Tag gefeiert wurde. Auch war es kurz vor Monatsende nicht möglich, vorherzusagen, welches Datum z. B. in sieben Tagen sein würde.
Immer mehr Kulturen begannen deshalb, ihre Kalender zu berechnen. Der letzte ernsthafte Versuch, einen Beobachtungs-Kalender zu etablieren, wurde in der Französischen Revolution unternommen (Französischer Revolutionskalender).
Die Berechnung von Kalendern (arithmetische Kalender) setzt umfangreiche astronomische und mathematische Kenntnisse voraus. Bei der Entwicklung des frühen ägyptischen Sonnenkalenders waren diese Kenntnisse offenbar noch nicht ausgereift, da er das Sonnenjahr stets mit 365 Tagen berechnete, während der exakte Wert tatsächlich bei ca. 365,242 Tagen liegt. Die Abweichung von ungefähr einem viertel Tag pro Jahr führte im Laufe der Jahrhunderte dazu, dass z. B. die ägyptische Jahreszeit der Nilflut nicht mehr zur Zeit der Nilflut stattfand, sondern im Jahreslauf verschoben war.
Sowohl Mond- als auch Sonnenkalender wurden deshalb meistens mit Schalttagen oder unterschiedlichen Monatslängen versehen, die nach einer festgelegten mathematischen Regel in den normalen Kalenderlauf eingefügt wurden. Ein Sonnenkalender benötigt normalerweise einen zusätzlichen Tag ca. alle vier Jahre (im Gregorianischen Kalender ist dies der 29. Februar), um die durchschnittliche Tageszahl der Länge des Sonnenjahrs anzupassen. Ein Mondkalender muss die Monatslängen zwischen 29 und 30 Tagen variieren, denn der so genannte synodische Monat, also die Zeit zwischen zwei gleichen Mondphasen, dauert durchschnittlich ca. 29,531 Tage.
Waren Kalender zunächst wohl auf rein zyklische Phänomene beschränkt, entwickelten sich mit der Zeit auch lineare Strukturen, etwa fortlaufende Jahreszählungen, z. B. für die Geschichtsschreibung oder die Statistiken von Tempeln und Palästen. Hierzu war es nötig, einen Anfangszeitpunkt der Zählung festzulegen. Dies konnten historische Ereignisse sein (z. B. der Beginn einer Königsherrschaft) oder aber mythologische Begebenheiten (z. B. die Erschaffung der Welt). Der Anfangszeitpunkt wird in der Chronologie „Epoche“ genannt
2007-01-19 07:32:42
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answer #1
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answered by Schwester S 4
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2014-11-16 15:32:22
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answer #2
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answered by Anonymous
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Die Kalendereinteilung wurde im Lauf der Jahrtausende mehrfach angepasst; es gab zum Beispiel ursprünglich 13 Monate mit 5 überzähligen Tagen pro Jahr, damit das in etwa auf einen Umlauf der Erde um die Sonne hinauslief.
Vermutlich, so die Idee der Historiker, kamen die Menschen auf die Idee durch die Beobachtung der Gestirne, und weil sie herausfanden, dass es ganz praktisch ist, zum Beispiel den Beginn einer Jahreszeit im Voraus zu wissen, um Aussaat, Ernte, usw. gut planen zu können. Daher wurden die ersten Kalendersysteme vermutlich noch vor der Erfindung der Schrift, oder etwa gleichzeitig damit, erfunden.
Die natürlichste Einteilung ist die, dass ein Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenaufgang geht, ein Monat von Vollmond bis Vollmond. Bei der Jahresberechnung wird's dann schon schwieriger, aber auch die alten Völker haben schon Mittel besessen, zum Beispiel den Zeitpunkt der Wintersonnwende zu bestimmen. Von einer Sonnwende zur nächsten ist das dann ein Jahr, das heißt, ein Erdumlauf um die Sonne (aber davon wussten die vermutlich noch nichts). Da das aber nicht genau ineinander aufgeht (die Zeiten sind nicht genau synchron) musste man sich mit Extra-Tagen im Jahr oder eben mit Schaltjahren alle paar Jahre behelfen, je nach Kalendereinteilung.
Ich hoffe, das jetzt im Groben erklärt zu haben. Ich habe zu der Thematik mehrere Bücher mit mehreren hundert Seiten; so ganz kurz geht das also nicht zu erklären.
2007-01-19 07:38:48
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answer #3
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answered by Lucius T Fowler 7
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Da es dreizehn verschiedene Kalender gibt,weiß ich nicht,welchen Du jetzt meinst und deshalb bitte ich dich doch mal unter diesem Link nach zu schauen!
Da steht alles wissenswertes drin!
http://www.richter-germany.de/kalender.htm
Ich hoffe,das es Dir weiter hilft
2007-01-19 07:34:11
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answer #4
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answered by der brummifahrer 5
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das schaltjahr gibt es, damit sich der kalender nicht verschiebt...man musste das anpassen...
2007-01-19 07:29:06
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answer #5
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answered by Anonymous
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Das sind ja gleich 3 Fragen auf einmal.. oder noch mehr?
Zur Entstehung des Kalenders einfach mal bei Wikipedia nachlesen (siehe Quelle :)
2007-01-19 07:21:42
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answer #6
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answered by Allwissende Müllhalde 3
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