Rhetorik war schon in der Antike eine Kunst der freien Rede, eingeteilt in Pathos, Logos und Ethos.
Es ging darum eine Gemeinsamkeit zwischen Redner und Zuhörer herzustellen.
Also eine Kunst, durch Rede zu überzeugen, was natürlich auch ein breites Spektrum der Wörter voraussetzte (Wortschatz).
Es gibt heute selten noch Diskussionen ohne verbalen Schlagabtausch der gegensätzlichen Meinungen, wobei agressiv, beleidigend mit persönlichen Angriffen, noch nicht einmal argumentiert wird. Rede und Gegenrede sind mangels Training und Übung im Bildungsbereich, verkümmert.
2007-01-16
09:51:20
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7 antworten
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gefragt von
Oldtimer
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in
Gesellschaft & Kultur
➔ Sprachen
@ Mara, das habe ich nicht von mir behauptet, also wieder mal eine typische Unterstellung
2007-01-16
10:00:54 ·
update #1
@ graficer: Hi und Danke, super Definition für eine Diskussion.
2007-01-16
10:18:26 ·
update #2
Die Wortvielfalt verliert sich immer mehr, weil im Internet und bei SMS auf kurze Aussagen gesetzt wird. So vergessen viele , dass unsere Sprache sehr viel vielfältiger und farbenfreudiger sein könnte.
2007-01-16 09:57:14
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answer #1
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answered by Anonymous
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Immer diese Kulturkritik, versteh das nicht. Wir sind auf einem nie dagewesenen Bildungsstand der Gesamtgesellschaft. Nein, auch vor 30 Jahren war er nicht höher. Und vor 300 oder 3000 schon mal gar nicht.
Wenn wir nun den Eindruck haben, dass früher sehr viel kultivierter diskutiert und argumentiert wurde, dann nur, da lediglich Zeugnisse der sehr raren, gebildeten Stände erhalten geblieben sind. Unsere Wahrnehmung ist also extrem verzerrt. So war beispielsweise die ach so politisch bewegte 68er-Generation lediglich die Speerspitze eines zutiefst unpolitischen Landes. Allerdings sind von den maulfaulen Sissi-Guckern und Alpenrösli-Verehrern keine Bild- und Tondokumente mehr greifbar.
Dass uns unsere heutige Gesellschaft so proletenhaft erscheint, liegt lediglich an dem Umstand, dass jeder sagen darf, was er möchte (ein unbestreitbarer Fortschritt) und er auch noch die entsprechenden Foren findet. Zum Beispiel durch die täglichen Talkshows sind uns die weniger Gebildeten stets präsent. Und das so genannte Web.2.0 tut sein Übriges. Unter anderem auch hier. Bei so manchem Autoren dreht sich mir der Magen um, das gebe ich zu. Das ist aber kein Beweis Deiner These (mehr ist es nämlich nicht), früher hat man von denen halt nix mitbekommen.
@oldtimer: Gerne doch :-), Grüße grafcicero
2007-01-16 18:07:01
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answer #2
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answered by grafcicero 6
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Hm, ich denke, auch die Rhetorik ändert sich - im Moment scheint dieser "Ton" angebracht (ob erfolgversprechend und zielgerichet sei dahingestellt) zu sein. Die Kunst der Rhetorik wird dennoch zelebriert und erhalten - z.B. in diversen Debattier-Clubs und -wettbewerben. Ich denke, es kommen auch für Redner wieder bessere Zeiten...
2007-01-16 18:03:59
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answer #3
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answered by GReh 1
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Ich denke, da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Politik findet zum Beispiel überwiegend bei Sabine Christiansen statt, hier reden Leute, die sich selbst als Elite verstehen oft nur, um irgendwie in den Medien erwähnt zu werden. Dabei ist es wichtig, den jeweilig politischen Gegner zu verunglimpfen, ohne eine konkrete Aussage zu treffen, auf die man den Sprechenden festnageln könnte. Will sagen, unter diesen Leuten ist also in der Verwendung der Sprache selbst eine tiefe Unehrlichkeit gegeben.
Eben hat schon jemand die zunehmende Chat- und SMS-Sprache erwähnt, also die totale Verkürzung, die letztlich nur noch Eingeweihte verstehen. Darin kommt es nun auch noch zu einer völligen Missachtung jeder Rechtschreibung aus "Zeitmangel" wie gern behauptet wird.
Ein weiterer Faktor ist diese "Verdenglischung" weder vernünftiges Deutsch, noch als Solches erkennbares Englisch, aber gerade Medien und Werbung meinen, sich damit massiv an eine Art Jugendkultur heranschleimen zu müssen. Leider sind wir und unsere Sprache in der modernen Welt von eben dieser Werbung tatsächlich beeinflusst, es bleibt also nicht aus, dass wir deren Wortschöpfungen und auch Amerikanismen in die allgemeine Sprache übernehmen (Beispiel: Es MACHT Sinn, eine in der deutschen Sprache nicht existente Floskel. Sie wäre an sich auch kein Problem, nur verdrängt sie sämtliche deutschen Ausdrücke mit ihren verschiedenen Gewichtungen und Nuancen, sie führt also zur Vereinheitlichung, bzw. Verflachung der Sprache, man könnte es auch McDonaldisierung nennen...)
Dazu kommen Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Sprache, Unwissenheit, die zu allen Dingen doch einen Kommentar von sich geben muss, Verunsicherung durch das Rechtschreibreformdrama, das lässt sich unendlich weiterführen.
Wer Humor hat, und sich im Umgang mit der eigenen Sprache besser fühlen möchte, dem seien die drei Bücher von Bastian Sick (Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod) ans Herz gelegt.
2007-01-16 18:24:18
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answer #4
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answered by paradox 7
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ich finde das sehr wichtig, und meine kids können sich auch gut ausdrücken. gut unter kindern läuft das schon mal anders, aber ich mag halt diese "ey,alter"-sachen nicht....
2007-01-16 18:04:47
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answer #5
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answered by morgenauch 1
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Das haben wir Sendern wie RTL und Leuten wie Bohlen zu verdanken.
2007-01-17 03:50:19
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answer #6
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answered by ? 5
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Ich nehme an du bist demnach ein Meister der Rhetorik.
2007-01-16 17:55:12
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answer #7
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answered by Mara 4
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