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Gibt es genug integrative Kitas und Schulen?
Reagieren Eltern "sog." gesunder Kinder immer positiv auf Kinder mit Behinderungen?
Sind intergrative Kitas und Schulen eine Chance, um zu lernen, unbefangen mit Behinderungen umzugehen -- positiv für Sozialverhalten?

2007-01-15 22:45:45 · 27 antworten · gefragt von erhard_krull 2 in Schule & Bildung Förderschule

27 antworten

Hallöchen,

eigene Erfahrung, Sohn durch die Geburt einen früh-kindlichen Hirnschaden erlitten.
Ich habe alles daran gesetzt das er auf eine Schule mit Ausgleichs Klassen kommt. Davon gab es in der DDR 5 insg.
Mit der 4. Klasse ist er wieder in seine ehemalige Klasse gekommen.
Ich denke das es teils gut ist aber auch nicht.
Der Leistungsdruck war für meinen Sohn ein großes Problem und immer als schlechtester Schüler da zu stehen sicher auch keine gute Erfahrung.
Wir haben ihn dann mit Abschluss der 8. Klasse von der Schule genommen, es war für ihn eine regelrechte Qual. Dann hat er den Beruf eines Gärtners gelernt und war dort sehr gut, weil gewisse Fächer dort nicht gefragt waren ( Mathe, Physik usw.)
Er ist aber zum Glück nicht Körperbehindert, ich trage ihn auf meinem Arm.

GK

2007-01-20 04:20:47 · answer #1 · answered by Karlchen * 7 · 2 0

Ich habe nichts dagegen, ich finde es ist nicht verkehrt wenn Kind vom klein auf lernt mit Behinderung und Krankheit anderen Menschen umzugehen, für kranke Kinder wiederum währe es bestimmt ein sehr guter fördermittel.

2007-01-16 06:54:54 · answer #2 · answered by Roxana 6 · 4 1

Es ist auf jeden Fall wünschenswert und letztlich für Behinderte wie Nichtbehinderte von Vorteil. Gerade mit Blick auf das Sozialverhalten.
Nicht so einfach ist es, da den richtigen Weg zu finden. Je nach Art/Grad der Behinderung mag es durchaus sein, daß hier auch eben doch eine spezielle Förderung notwendig ist, die dann auch nicht zu Lasten der Nichtbehinderten gehen darf. Möglicherweise könnte hier eine flexiblere Lösung gefunden werden. Also weg vom Ghetto Sonderschule hin zu einer Art Teilzeitlösung, bestehend aus Teilnahme am "normalen" Schulbetrieb, wo dies möglich und sinnvoll ist und gleichzeitiger Extraförderung außerhalb des Schulbetriebes.

2007-01-16 06:56:25 · answer #3 · answered by lord_yu_the_great 4 · 3 1

Es gibt nicht genug integrative Einrichtungen und die die es gibt haben oft nicht genug Gelder. Ich fände es für mein Kind eine gute Erfahrung. Und ja ich glaube, es ist eine Chance für alle Beteiligten.

2007-01-16 06:51:41 · answer #4 · answered by Anonymous · 3 1

Ja genau das finde ich! Es gibt leider viel zu wenig integrative Einrichtungen in denen man das richtige (Sozial)Verhalten gegenüber Behinderten lernt, damit man ohne Hemmungen mit ihnen umgehen kann. Super Frage!
lg Pingu

2007-01-16 07:15:23 · answer #5 · answered by Pingu 3 · 2 1

In einer Ruhrgebietsstadt mir mehr als 160000 Einwohnern gibt es einen einzigen intergrativen Kindergarten. Meine Tochter hat meine Enkelin schon im Säuglingsalter dort angemeldet, damit sie als gesundes Kind auch den ungezwungenen Umgang mit Behinderten bekommt. Leider sind die Aussichten überhaupt dort einen Platz zu bekommen sehr gering, zumal der KIGA nun auch noch um eine Gruppe verkleinert werden mußte. Wirklich Schade, denn solche Kindergärten sollte es mehr geben und nicht noch wegen Geldmangel geschlossen werden.

2007-01-16 07:08:11 · answer #6 · answered by chatti 4 · 2 1

Ich denke es hengt vom Grad der Behinderung ab. Drum herum würde ich es sehr begrüßen wenn alle Kinder gemeinschaftlich zur Schule gehen könnten.

2007-01-16 07:00:33 · answer #7 · answered by teerteufel 2 · 2 1

Wir hatten in unserer Schule auch einen Schwerbehinderten, der im Rollstuhl saß und zusätzlich nicht sprechen konnte. Aber er war hochintelligent und die Mitschüler mochten ihn und haben ihn akzeptiert.

2007-01-16 06:57:53 · answer #8 · answered by Poison Ivy 6 · 2 1

Hallo,
Zu allererst ist es natürlich wichtig, den grad der Behinderung eines Kindes zu betrachten und dann INDIVIDUELL zu entscheiden, ob das Kind in eine speziell auf seine Behinderung zugeschnittene Schule geschickt werden sollte, oder nicht.

Ich kann hier einen Erfahrungsbericht liefern:

Ich selber habe eine Behinderung die körperlich ist. Sie schränkt mich im Alltag bedingt ein. Natürlich haben meine Eltern lange überlegt, auf welche schule und in welche Kita sie mich schicken sollen.
Nach einigen Überlegungen bin cih in eine normale Kita gegangen und denke es war die richtige Entscheidung. Ich habe mich immer eher normal gefühlt auch, wenn ich vielezahlreiche Beleidigungen oder Ähnliches hinnehmen musste, und muss.
Mittlerweile bin ich, nachdem ich eine normale Grundschule besucht habe, in der 10.Klasse des Gymnasiums und froh darüber.
Denn ich denke der besuch einer Förderschule hätet mich auch sehr eingeschränkt.

Generell gibt es bestimmt zu wenig integrative Einrichtungen in Deutschland. Was jeoch mindestends genauso wichtig und bedauerlich ist, ist die Einstellung der Gesellschaft gegenüber Behinderten. Sowohl gegenüber denen, die sehr offensichtlich schwer behindert sind, als auch jenen, die sichtbar oder nicht sichtbar weniger schwer behindert sind.

Deshalb möchte ich auch meinen Unmut über das zum Ausdruck bringen, was einige der teilnehmer hier im Bezug auf dieses Thema zu sagen hatten.

2007-01-23 12:05:25 · answer #9 · answered by dot1905 2 · 0 0

Hallo. Ich finde es wäre sehr wünschenswert, wenn es mehrere Integrative Einrichtungen gäbe. Bin selbst Erzieherin und habe einen Bruder mit Down-Syndrom. Leider reagieren die Eltern von sog. gesunden Kindern nicht immer positiv darauf, das im Kindergarten oder in der Schule ein behindertes Kind in die gleiche Gruppe geht. Vor ca. 22 Jahren versuchte meine Mutter meinen Bruder in den gleichen Dorf-Kindergarten zu schicken, wie mich. Nach ca. einem Monat hatte sich bereits eine Elterninitative gegen meinen Bruder gegründet, der dann letztendlich auch nachgegeben wurde. Für meinen Bruder hieß das, das er in die nächste Stadt in den Förderkindergarten gehen musste. Dort verlernte er eine Menge von dem wieder, was er sich von den anderen im normalen Kindergarten abgeschaut hatte. Es war ein sehr starker Entwicklungsrückschritt. Jetzt könnte man sagen, das war halt so vor 22 Jahren, aber heute sieht es leider auch nicht wirklich besser aus. Meine Freundin ist Kinderpflegerin von Beruf und bekam ein Mädchen mit Down-Syndrom in die Kindergartengruppe. Die Eltern des Dorfkindergartens waren sehr dagegen, da dieses Kind ja zuviel Zeit wegnehmen könnte. Nur durch die Erzieher und Kinderpfleger des Kiga konnte das Mädchen doch dort bleiben und geht mittlerweile mithilfe einer zusätzlichen Fachkraft in die Grundschule. Ich habe selbst durch meinen erzieherischen Beruf festgestellt, wie sehr der Umgang mit behinderten Kindern die anderen Kinder beeinflusst. Es wird für sie normal, das jemand etwas nicht so gut kann. Sie nehmen Rücksicht aufeinander, meist ohne, das man die Kinder großartig darauf hinweisen muss. Das Selbstbewußtsein von beiden Seiten steigt, weil es eben nicht nur auf die Leistung ankommt. Negatives konnte ich bis jetzt nicht feststellen.

2007-01-19 15:31:07 · answer #10 · answered by b.larger 4 · 0 0

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