Sozialisation... wir alle wollen ein gewisses Bild (auch vor uns selbst) von uns erzeugen, ein Fehler würde dieses Bild zerstören. Also versucht man das möglichst herunterzuspielen bzw. zu verbergen, wobei da dann meist erst richtige Tragödien daraus werden.
Die Schuld beim Anderen zu suchen ist eine normale Abwehrreaktion: Selbst bei Beweisen versuchen viele noch ein eigenes Versagen abzustreiten, aber "irgendwer muss ja Schuld sein" - also der Andere... wobei es da natürlich auch je nach Fall verschieden ist.
Eine Entschuldigung ist ein Schuldeingeständnis, eine Erniedrigung, man zeigt "ich bin schwach" - gerade deshalb messen wir ihnen so viel Bedeutung zu, und gerade deshalb fällt es vielen schwer, es zu tun. Es geht immer um das Fremd- und Selbstbild: So lange ich den Fehler nicht zugebe bin ich theoretisch noch fehlerfrei (wie viele Fehler machen wir und sie fallen nicht auf?) - vielleicht findet der andere noch eine andere Begründung für das Geschehene... aber sobald das Schuldeingeständnis da ist ist es eindeutig: Ich bin schuldig, schwach, falsch, habe mein Gegenüber betrogen und ihm geschadet - das ist quasi das Schlimmste was einem Menschen in unserer Gesellschaft passieren kann.
2007-01-11 09:44:59
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answer #1
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answered by eris_kurn 3
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Also ich bemühe mich immer gleich, einen Fehler einzugestehen, besonders im Berufsleben. Denn sonst würde ja ein anderer für meine Fehler gerade stehen müssen. Wenn ich dann zu dem Chef/Kollegen sage "nee, Du, warte mal, ich war das" nehme ich ihm auch gleich den Wind aus den Segeln. Da Ihr alle recht habt und nur wenige Menschen die Stärke? besitzen, einen Fehler zuzugeben, sind die meisten völlig verblüfft, wenn es mal jemand tut und gehen, statt eine Moralpredigt zu halten, gleich zur Tagesordnung über.
Zugegeben: Im Privatleben fällt mir das auch schwerer, aber da ich nicht drumrumkomme, würde ich mich erst recht entschuldigen. Man hat doch sonst selbst nur ein mieses Gefühl dabei und keinem ist geholfen.
P.S.: Finde das übrigens ´ne tolle Frage.
2007-01-12 10:49:15
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answer #2
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answered by Anonymous
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Es hat was damit zu tun, dass man Angst hat, sich klein zu machen oder das Gesicht zu verlieren.
Wir möchten doch alle gut dastehen. Zum anderen hinzugehen und um Verzeihung zu bitten kostet sehr viel Überwindung, weil ich meine Schwäche eingestehe und der andere quasi in dem Moment besser dasteht als ich. Man möchte die Schuld nicht auf sich nehmen, sondern sie möglichst loswerden, am besten beim anderen. Wer will schon "schuldig" oder schwach sein???
2007-01-11 17:46:36
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answer #3
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answered by zef3v17 5
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ja ne? du hast volkommen recht,dabei wird es doch viel mehr geschätzt wenn man ehrlich ist, und irgendetwas ehrlich bereut.. ich jedenfalls versuche immer so ehrlich zu sein, und erziehe auch meinen kindern so
entschuldigung, ist natürlich keine antwort auf deine frage...
2007-01-11 17:39:35
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answer #4
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answered by speedy_biondalez 7
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weil sie dann zugeben müssten nicht perfekt zu sein.
es braucht zeit zu lernen auch fehler zuzugeben - aber wenn man das einmal gelernt hat - dann haben die anderen einen riesen respekt! und das macht dann wieder spass ;-)
2007-01-13 11:36:39
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answer #5
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answered by Smaragddiamant 4
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Viel der Gründe um das warum wurden bereits beantwortet,aber es ist auch Erziehungssache.Meine Elten haben sich schon für Fehler uns Kindern gegenüber entschuldigt und ich habe es so an unsere Kinder weiter gegeben. Inzwischen leben unsere Töchter mit ihren Kindern bei uns und da halten wir es ebenso.
Wir brechen uns doch keinen zacken aus der Krone wenn wir einen Fehler zugeben und man reisst uns auch nicht gleich den Kopf ab,für mich ist es eher ein Zeichen von stärke wenn jemand auch für seine Fehler gerade steht und sie zugeben kann.
2007-01-12 19:37:40
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answer #6
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answered by safragin 2
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Aus Angst!!!!!!!!!!
2007-01-11 18:22:29
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answer #7
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answered by AK 4
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Vielleicht aus Angst vor (unangenehmen) Konsequenzen- z.B. im Arbeitsleben; oder weil es ein Teil einer Lebenslüge ist; oder weil es vielleicht ein dummer Fehler war und man sich so eine Peinlichkeit erspart.
2007-01-11 18:09:15
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answer #8
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answered by Akki 3
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Ja, mache beherrschen das gut. Aber ich muss zugeben, das ich mich immer von vorn herein bemühe, niemanden zu verletzen oder weh zu tun, weil ich weiss es würde mir schwerfallen um Verzeihung zu bitten. Wenn aber mal was passiert, dann mach ich das schon.
2007-01-11 18:09:11
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answer #9
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answered by monalisa 4
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Stimmt du hast recht liegt an der Natur der Menschen.
Es ist doch wesentlich einfacher die Fehler bei anderen zu suchen und zu finden als die Eigenen zu sehen .
Liegt zum einen daran das jeder Mensch sein ureigenes Bild von der Welt hat. Das ist ungefähr so als wenn 10 Leute in einem Haus wohnen und jede Wohnung hat ein Fenster nach Süden . Wenn du die einzelnen Bewohner dann fragst was sie sehen sagt dir jeder was anderes obwohl sie alle das selbe sehen nur eben aus einem anderen Blickwinkel. Sie wundern sich aber über das Ergebnis der Befragung weil keiner darüber nachgedacht hat das die Nachbarn einen ganz anderen Blickwinckel auf die Umwelt haben . Für jeden ist das was er sieht normal und die Realität obwohl jeder nur einen Auschnitt sieht. Und so oder ähnlich ist das im Leben auch jeder von uns schaut nur aus seinem "Fenster" sieht seine Realität und meint so müssen die anderen die welt auch wahrnehmen wenn dann jemand mit einem anderen Blickwinkel auftaucht versucht man erstmal den Blickwinkel des anderen an seinen "normalen" Blickwinkel anzupassen, denn das ist ja wesentlich einfacher als seinen Blickwinkel zu verändern bzw. zu erweitern.
Zum andern ist schwer eine Fehler zuzugeben, da es in der Natur des Menschen liegt einen guten möglichst makelosen Eindruck auf seine Umgebung zu machen und eine Entschuldigung kommt hier einem schwarzen Fleck auf einer weißen Weste gleich, denn eine Entschuldigung ist immer ein Schuldeingeständnis und somit ein zeichen von Schwäche.
So sehen andere das man nicht Makelos ist, nicht Perfekt ist man wird angreifbar. Also warum dann einen Fehler zugeben wenn ihn keiner gemerkt hat ,warum sich unötig an den Pranger stellen? Wenn es doch so schön einfach ist den schwarzen Peter weiter zuschieben und selber ne weiße Weste zu behalten.
Deshalb habe ich auch immer großen Respekt vor Leuten die gelernt haben Fehler zuzugeben, Schwäche zu zeigen und Ihren Blickwinkel immer erweitern.
"Stark ist wer Schwäche zeigen kann..."
2007-01-11 18:00:27
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answer #10
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answered by Harry P 2
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