Schloß Schaumburg ist ein Schloss nahe Limburg an der Lahn.
Geschichte [Bearbeiten]Die Schaumburg wird im Jahr 1197 erstmals genannt. Die Erbauer der Burg sind wohl im Hause der Grafen von Leiningen zu suchen, die diese bis 1656 im Besitz hatten. Danach gehörte sie Nachkommen des Grafen Peter Melander von Holzappel und zwar lange Zeit den Fürsten von Anhalt-Bernburg-Schaumburg. Von 1847 bis 1867 besaß Erzherzog Stefan von Österreich die Schaumburg. In den Jahren 1850 – 1855 ließ er die Burg in neugotischer Form aufwändig zu dem Schloss in der noch heute bestehenden Form umbauen. Er richtete eine Gemäldegalerie ein, eine Bibliothek, er sammelte Münzen, hinterließ eine beachtliche Mineraliensammlung, er ließ in Berlin die beiden überlebensgroßen Herolde anfertigen, die den Haupteingang zum Schloss zieren und unterhielt einen kleinen Tierpark. Nur der Prachtsaal, der in ganzer Gebäudebreite zwischen den beiden Türmen gelegen und durch das große nach Westen gerichtete Fenster begrenzt wird, ist nie fertig geworden. Weder Erzherzog Stefan noch spätere Besitzer haben den geplanten Prachtsaal ausgebaut und so befindet er sich noch heute unverputzt im Rohbauzustand, ohne Fußboden, ohne Decke und ohne Wandverputz, genau so, wie ihn die Baumeister 1855 unvollendet hinterließen.
Wittekind Fürst zu Waldeck und Pyrmont verkaufte im Jahr 1983 das Schloss Schaumburg, kurz „die Schaumburg“ genannt, mitsamt dem Inventar. Die Schaumburg sollte zu einem Hotel mit angeschlossenem Golfplatz umgebaut werden. Diese Planung zerschlug sich und der Verfall der Substanz schreitet weiterhin fort. Darüber kann auch nicht die in gutem Zustand befindliche Schlosskapelle hinwegtäuschen. Das darin von der Decke herabhängende Jerusalemkreuz soll der älteste Gegenstand der Schaumburg sein und sich seit ihrer Grundsteinlegung dort befinden. Einige Räume sind noch teilweise möbliert. An den Wänden hängen wie dereinst die Gemälde der Hoheiten, sie sind allerdings in sehr schlechtem Zustand. Das durch die Jahrhunderte sorgfältig geführte komplette Schaumburg-Archiv wurde vom Land Rheinland-Pfalz erworben werden und befindet sich seitdem im Landeshauptarchiv Koblenz.
Anne
2007-01-11 18:29:56
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answer #1
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answered by Anne 7
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Da gibt es einige Link´s zu!
Guckst Du hier!
http://www.balduinstein.de/
http://www.schloss-schaumburg.de/
http://www.swr.de/landesschau-rp/ratgeber/freizeit/geo/-/id=802866/nid=802866/did=806474/9my24i/index.html
http://www.lvermgeo.rlp.de/freizeit/sehenswuerdigkeiten/schaumburg.html
http://www.rhein-lahn.city-map.de/city/db/141002010500.html
Ich hoffe das Dir die Info´s reichen und ich Dir helfen konnte!
2007-01-10 18:32:49
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answer #2
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answered by der brummifahrer 5
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Erweiterte Geschichte:
in ihren Anfängen geht die Schaumburg etwa auf das Jahr 915 n.Chr. zurück- zu dieser Zeit wurde sie Schauenburg oder Schowenburg genannt - Teile des alten Gewölbes sind zur Besichtigung freigegeben
erste urkundliche Erwähnung findet sie 1197, als sich ihre Besitzerin, die Nassauer Witwe Gräfin von Leiningen sich selbst Gräfin zu Schaumburg nennt (Graf Rupprecht der Streitbare stirbt auf einem Kreuzzug des Friedrich Barbarossa ins heilige Land)
es folgen weitere Erbfolgen (Burgherren 1232: Heinrich von Isenburg & Gerlach von Limburg) und 1266 ein Zuspruch der Burg an den Erzstift Köln
seit 1279 war die Burg und 1328 die gesamte Herrschaft (incl. Cramberg, Habenscheid, Steinsberg, Bibrich und Wasenbach) in den Händen der Geistlichkeit und Westerburger Fürsten
1319 baut Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier mit der Burg Balduinstein eine Trutzburg und löst Balduinstein 1321 vertraglich aus der Schaumburger Herrschaft
1279 bis 1656 ist die Burg immer wieder in Besitzerwechsel und Streitigkeiten verstrickt zwischen den Herren zu Westerburg - Katzenelnbogen - Virneburg - Isenburg
1379 - 15. Jhd.: ½ des Besitzes der Grafschaft an Katzenelnbogen
1522 Auslösung der Pfandschaft durch Graf Cuno von Leiningen
bis 1543 residiert die Gräfin von Leiningen
dann folgen Erben -> ab 1557: Georg I. (Schaumburg-Westerburg-Leiningen) -> dessen Sohn Reinhardt III. (angeblich debil und unter Verfolgungswahn leidend) & Tausch der Herrschaft mit dessen Bruder Christoph (Münzfälscher und Plünderer) im Jahre 1612 -> ab 1635: dessen Sohn Georg-Wilhelm (bescheidener Münzfälscher)
Peter Melander, Reichsgraf zu Holzappel fällt 1648 nahe Augsburg im 30-jhr. Krieg als Oberbefehlshaber der Kaiserlichen Truppen
-> dessen Witwe Gräfin Agnes, geb. Effern, kauft 1656 die Herrschaft der Schaumburg (incl. Bibrich, Cramberg, Steinsberg) und vereint sie mit der calvinistischen Grafschaft zu Holzappel (incl. Esten, Holzappel, Dörnberg, Eppenrod, Geilnau, Giershausen, Horhausen, Isselbach, Kalkofen, Langenscheid, Laurenburg, Ruppenrod u. Scheidt) - sie verstirbt noch im gleichen Jahr
die 16 jhr. Tochter Elisabeth-Charlotte übernimmt die Regierung bis zu ihrem Tode 1707 mit großer Tatkraft, Umsicht und staatsmännischer Klugheit - ab 1687 nimmt sie verfolgte Walenser und Wallonen auf und begründet somit das Dorf "Charlottenburg" (Denkmal am Ortseingang) - sie sorgt für die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Marktrecht für Esten-Holzappel (es existiert eine eigene Holzappeler Geldmünze)
weitere Erbfolgen an das Haus Anhalt-Bernburg-Schaumburg -> 1707 -1812: Victor Amadeus Adolph -> 1872-1806: Carl Ludwig (setzte sich ein für Sittenstrenge, Alkoholverbot, Aufhebung der Leibeigenschaften im ganzen Land) -> 1806-1812: Victor Carl Friedrich -> durch den "Reichsdeputationsabschluß 1803" und die "Reichsbund-Akte 1806" fielen Grafschaft und Herrschaft Holzappel & Schaumburg an das Herzogtum Nassau -> 1812-1841: Amalie von Nassau-Weilburg (dessen Witwe) -> 1815: die "Bundesakte des Wiener Kongresses" spricht die Adelsrechte incl. Zehntabgaben der Untertanen wieder zu
Erbfolge: die Tochter Fürstin Hermine heiratet 1815 Erzherzog Franz-Joseph von Österreich, Palatin von Ungarn, Bruder von Kaiser Franz
Erbe an deren Sohn, Seine Kaiserlich-Königliche Hoheit Erzherzog Stephan von Österreich (1817-1867):
1843-47: Landeschef ("Zivilgouvaneur") Böhmen
1847: Königlicher Palatin (Statthalter) von Ungarn
1848: bei dem Versuch einer Befriedung Österreich-Ungarns wurde er gezwungen als Statthalter v. Ungarn abzudanken (seine Cousine, spätere "Kaiserin SISSI", setzte sein Vorhaben als unmittelbare politische Nachfolgerin in die Realität um)
Umzug zur von der Mutter geerbten Schaumburg
1850-55: An- und Umbau des Schlosses => "Stephansbau" im neugotisch-englischen Stil (Teile zur Besichtigung freigebenen) mit "Fürstengarten", "Prinzessinnengarten", "Palmenhaus", Gartenhaus, Speisehalle und Stallungen mit erstmaligen Marmor-Grippen - finanziert durch den Verkauf des "Holzappeler Erzbergwerks"
sein Kunstsinn, seine hohe Bildung und sein geistes- und naturwissenschaftliches Interesse machten Schloß-Schaumburg weit über die Region hinaus bekannt:
1. er stellte eine einzigartige Mineraliensammlung mit rund 20.000 Erzstufen aus aller Welt zusammen (das seltene Erz "Stephanit" wurde nach ihm benannt)
-> ein Großteil der Exponate befindet sich noch heute im "Museum für Natur BERLIN"
2. seine Bibliothek-Sammlung belief sich auf ca. 24.000 Bände
3. er hielt 10 Raubvögel-Arten, 2 Bären, 1 Wolf und eine Herde Damhirsche
sein Verantwortungsbewußtsein und Verständnis für die "kleinen Leute" brachten ihm den Namen "Vater der Armen" ein (er erfreute sich großer Beliebtheit: "die Kinder liefen ihm lachend entgegen" - er gründete u.a. soziale Stiftungen zur Ausbildung von Waisenkindern, unterstützte die Schulen und ermöglichte in Armut Geratenen ärztlichen Beistand)
1864 verstarb er an einer Lungenentzündung - er liegt begraben in Budapest/Ungarn
1867-1987: Herrschaft durch testamentarische Vererbung an Georg-Ludwig zu Oldenburg
seit 1887 Familienbesitz des Fürstenhauses Waldeck-Pyrmont: Stephans entfernter Verwandtschaftszweig Georg-Victor zu Waldeck/Pyrmont beansprucht die Erbschaft für sich und eignet sich die Burg durch einen fast 20-jhr. Prozess (über das Ober-Landesgericht Frankfurt) an -> danach folgt ein Ausbau der Forstwirtschaft und Ende des 19. Jh. ein Umbau des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes zum "Waldecker Hof" (anspruchsvolle Hotel-Anlage mit frz. Garten und heutiger Sitz von "Mutter Meera")
unter Fürst Friedrich zu Waldeck/Pyrmont: 1896 + 1899: Ausgrabung der keltischen Hügelgräber am Höchst bei Holzappel
Erbe an den Erbprinz Josias zu Waldeck/Pyrmont:
1930 Adjutant Heinrich Himmlers
verstarb am 01.12.1967
Erbe an Fürst Wittekind zu Waldeck-Pyrmont -> 1984 Verkauf des Schlosses an privat
es folgte der weitere Verkauf von Teil-Stücken (Ländereien und Nebengebäuden)
2007-01-10 20:14:55
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answer #3
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answered by wannaknow 1
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