Schon recht früh. Ich habe mal in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hamburg) gearbeitet...Die meisten Soldaten haben schon immer irgentwie etwas gewusst, nur nach dem Krieg wollten es viele einfach nicht zugeben und hatten nur die Ausrede "Ich habe von alldem nichts gewusst".
Dachau war übrigens das erste Konzentrationslager in Deutschland, wurde schon kurz nach der "Machtergreifung" 1933 eingerichtet.
An Zahod: Es stimmt schon, dass die meisten KZs überwiegend von SS-Männern/Frauen betrieben und bewacht wurden, aber ohne Hilfe der "Wehrmacht" wäre dieses auch nicht möglich gewesen!!!
2007-01-05 23:36:24
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answer #1
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answered by Anonymous
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Von KZ wußte die deutsche Bevölkerung schon seit ihrer Entstehung. Konzentrationslager bedeutete nicht gleichzeitig Vernichtungslager, wenngleich die Überlebenschancen für die Insassen aller KZ mit dem Fortschreiten des Krieges immer geringer wurden.
Was meinst du aber mit "Nazi-Soldaten"?
Die Wehrmacht?
Die Einheiten, die in Osteuropa waren und denen die sog. Einsatzgruppen logistisch unterstellt waren, konnten sicher von der Vernichtung der europäischen Juden erfahren.
Die meisten Soldaten - und der allergrößte Teil der Bevölkerung - wusste aber erst nach dem Krieg definitiv, was mit den Juden passiert war.
Natürlich hätten sie sich vorher schon zusammenreimen können, was es bedeutete, wenn es hieß, dass die jüdische Bevölkerung "nach dem Osten evakuiert" wurde. Aber ich denke, dass das niemand so genau wissen wollte.
Die eigentlichen Vernichtungslager, Auschwitz Birkenau, Treblinka, Meidanek... waren übrigens nicht im "Reichsgebiet", sondern im "Generalgouvernement Polen" und wurden nicht von der Wehrmacht betrieben, sondern von der SS.
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass die verschiedenen Konzentrationslager unterschiedliche Aufgaben hatten, die sich im Laufe der Zeit - vor allem während des Krieges - gewandelt haben.
Und natürlich hatten die Menschen damals nicht die Möglichkeiten, sich zu informieren, wie wir sie heute haben. Aber aus der offiziellen Propaganda konnte man - wenn man wollte - sicherlich, zusammen mit den Berichten, die einzelne Soldaten, Polizisten oder SS-Mannschaften zu Hause gaben, zumindest erahnen, was wirklich passierte.
2007-01-06 07:44:31
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answer #2
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answered by Anonymous
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Das kommt darauf an, welche Soldaten und welche KZs du meinst. Dass es KZs gab und dass es daher gefährlich war, sich irgendwie gegen das Regime zu stellen, war ja wohl in Deutschland allgemein bekannt und wurde vom Regime ja auch bewusst zur Einschüchterung der Bevölkerung eingesetzt. Dass es Vernichtungslager gab (ab 1942), wo systematisch Menschen vergast wurden, wurde zumindest versucht geheimzuhalten, man konnte es aber ab einem gewissen Zeitpunkt über englisches Radio erfahren, wenn man es gewagt hat, das zu hören. Ich erinnere mich nicht an den Zeitpunkt, weiß aber, dass es Menschen gab, die es über das Radio erfahren haben. Viele haben das dann aber für Kriegspropaganda gehalten.
Was die Soldaten im Ausland betrifft, so kommt es darauf an, wo sie waren und zu welchen Einheiten sie gehörten. Die Vernichtungslager waren alle in Polen, in der damaligen Sowjetunion gab es auch viele Massenerschießungen von Juden an offenen Massengräbern, damit fing der Holocaust 1941 an. In Babij Jar wurden in zwei Tagen etwa 34 000 Menschen erschossen. Diese Massenerschießungen wurden normalerweise von speziellen Einheiten, nicht von den normalen Wehrmachtssoldaten durchgeführt, ganz unbeteiligt war die Wehrmacht jedoch auch nicht daran, und viele haben davon erfahren. Das habe ich auch neulich in einer Dokumentation über Stalingrad gesehen, wo einer der Überlebenden der 6. Armee mal so am Rande erzählt hat, dass es unterwegs Massenerschießungen gab, die die Soldaten mitbekommen haben. In Serbien wurden Massenerschießungen von Juden und Sinti und Roma sogar hauptsächlich von Wehrmachtssoldaten durchgeführt.
Im KZ Mittelbau-Dora, wo die V2 von KZ-Häftlingen produziert wurden, waren 75 % der KZ-Wachen von der Luftwaffe, nicht von der SS.
Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie jemanden kannte, der in Polen bei der Eisenbahn gearbeitet hat und immer behauptet hat, nichts gewusst zu haben. Irgendwann hat er aber erzählt, dass er die Deportationszüge gesehen hat. Man kann schwer sagen, was die Menschen wirklich gewusst haben, da viele nicht zugeben möchten, was sie gewusst haben.
2007-01-08 14:23:41
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answer #3
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answered by Elly 5
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Was sind für dich Nazi-Soldaten?
Waren alle deutschen Soldaten des 2. Weltkrieges automatisch auch Nazis?
Auch die, die zur Frontbewährung "verschickt" worden???
Erkläre dich bitte! Ich glaube ich habe ich da was entscheidendes nicht mitgekriegt!
Ach ja, mein Opa hat es spätestens zu dem Zeitpunkt erfahren, als er er ins KZ verschickt wurde! (Er hat es Gott sei Dank überlebt.)
Wann lernt ihr endlich die Fragen zu diesem Thema mit der notwendigen Sensibilität zu stellen?
2007-01-06 07:57:54
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answer #4
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answered by Brian W. Ashed 7
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Die Konzentrationslager waren sicher den meisten bekannt. Mein Großvater war auch zeitweise in einem (als Gefangener). Aber Konzentrationslager ist nicht gleich Konzentrationslager. Nur weil man von einem KZ wusste musste man nicht gleich von Vernichtungslagern und Gaskammern ausgehen.
Letztlich waren die Soldaten Gefangene ihrer Zeit. Die Moral war damals eine andere, Krieg war normale Politik. Die Menschen wurden bereits in ihrer Jugend indoktriniert. Sie hatten letztlich gar keine Wahl, wenn sie Soldat werden mussten oder sich vielleicht sogar freiwillig gemeldet haben. Früher oder später haben sie dann wahrscheinlich das ein oder andere Verbrechen mitbekommen. Mussten oder haben vielleicht sogar daran teilgenommen. Nur jeder der sie pauschal verurteilt, sollte Fragen ob er einen anderen Weg gegangen wäre. Und wenn ja welchen?
2007-01-06 07:47:06
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answer #5
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answered by mike 3
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Mein Vater hat als Jg 1924 alle Bildungsstationen unter der Nazi-Herrschaft durchlebt mit ihrer Indoktrination. Am Tag nach seiner Lehrabschlußprüfung wurde er eingezogen. Ich habe mich ab meinem 13. Lebensjahr sehr für die Vorgänge interessiert, ihnen (HJ und BDM) völlig sinnlose Vorwürfe gemacht. Daß diese Generation in den 50er Jahren geschwiegen hat, erkläre ich mir mit der Erkenntnis, daß alles, was man in seiner Jugend gelernt hat, falsch war. Konkret weiß ich, daß mein Vater erst in der Gefangenschaft erfahren hat, was da im Namen der Deutschen angerichtet wurde. 1962 waren wir zum erstenmal in Österreich und haben auf Veranlassung meines Vaters in der Nähe von Linz Rast gemacht. Er hat ganz merkwürdig über die Landschaft geschaut und war irgendwie unansprechbar. Später habe ich gemerkt, daß das die Gegend von Mauthausen gewesen sein muß. Ich habe aber die Geschichte seines Regiments recherchiert - dort sind keine Kriegsverbrechen vorgekommen
2007-01-09 04:26:14
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answer #6
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answered by Birgit 4
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Manche sofort, manche bis Kriegsende gar nicht.
2007-01-08 08:22:42
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answer #7
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answered by zuckerfreund 2
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HALLO ....
wer hat die Leute da reingebracht?
AH gab den Auftrag ausgeführt haben es die Soldaten
2007-01-06 07:35:42
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answer #8
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answered by Anonymous
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ich denke, sie wussten es bereits bevor sie in den krieg zogen - aber was interessiert das elend anderer? für meine mutter war Dachau schon ein begriff... sie war 21 als der krieg verloren ging
2007-01-06 07:31:40
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answer #9
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answered by john m 2
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