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Oder wurde diese nur erfunden, um bestimmte Sichtweisen als objektiv zu bezeichnen und über andere Sichtweisen zu stellen?

2007-01-01 09:21:21 · 8 antworten · gefragt von menschliches.wesen88 6 in Kunst & Geisteswissenschaft Philosophie

Auf was Gedanken mein Hirn manchmal kommt... :)

2007-01-01 09:22:30 · update #1

was für Gedanken***

2007-01-01 09:30:57 · update #2

8 antworten

Da wollen wir doch erst mal in die Wörterbücher schauen, damit wir wissen, von was wir sprechen:

Bedeutungswörterbuch von Duden:
objektiv (Adj): nicht von Gefühlen und Vorurteilen bestimmt. Sinnverwandt mit "sachlich"

Fremdwörterbuch von Duden:
Objektivität: (1) strenge Sachlichkeit; (2) Darstellung unter größtmöglicher Ausschaltung des Subjektiven (Ideal wissenschaftlicher Arbeit). Gegensatz: Subjektivität

Wenn wir dann auch noch unter "subjektiv" nachschauen (Fremdwörterbuch), finden wir:
(1) zu einem Subjekt (-> erkennendes mit Bewusstsein ausgestattetes Ich) gehörend, von einem Subjekt ausgehend, abhängig. (2) von persönlichen Gefühlen, Interessen, von Vorurteilen bestimmt; voreingenommen, befangen, unsachlich.

Daran wird ja eigentlich klar, dass es tatsächlich sowohl Objektivität als auch Subjektivität zu geben scheint, wenn auch die Objektivität vielleicht nur ein idealisierter Gegensatz zur Subjektivität ist, was natürlich von einem Subjekt per Definition niemals zu erreichen ist (bis vielleicht auf einen unten beschriebenen Sonderfall...).

Persönlich habe ich mir die zwei Begriffe immer so klar gemacht:
Ich bin ein Subjekt, und darum bin ich subjektiv, das heißt, ich habe zu allem immer eine individuell geprägte Sichtweise, abhängig von meinem Charakter und der Beschaffenheit meiner Wahrnehmungsorgane.

Meine Fotokamera hat ein Objektiv, und darum sieht sie die Dinge nicht durch die Filter des wertenden Bewusstseins, sondern (eher...) so wie sie einfach in Wahrheit sind.
Das stimmt natürlich nicht wirklich, denn ein Objektiv einer Kamera ist quasi auch ein Subjekt. Zwar hat es kein Bewusstsein, aber es hat seine "persönliche" Brennweite und Lichtstärke, sowie noch andere Eigenschaften, die von der Beschaffenheit herrühren.

Objektivität ist also im Idealfall das, was OHNE Betrachter wirklich existiert, bzw. wie ALLES ohne Betrachter wirklich IST.

Man könnte also auch sagen:
Objektivität ist die unbeobachtete Existenz!

DASS überhaupt irgend etwas existiert, ganz egal ob das irgendein Aussehen haben mag, oder ob man es einfach als Energie, eben als mehr als nichts definiert, scheint mir völlig unstrittig eine objektive Tatsache zu sein!

Sobald man dann aber zu detaillierteren Beschreibungen dieses Existierenden übergeht, verlässt man die fraglos objektive Ebene.

Daran sieht man, dass es also auf einer obersten Ebene, wo man nur zwischen existent und nicht existent unterscheidet, tatsächlich doch auch für uns Subjekte einen Funken Objektivität zu geben scheint! :)

Viele Grüße von einem anderen menschlichen Wesen namens Martin, und ein glückliches neues Jahr!

http://www.jenseits-von-allem.de

2007-01-01 19:11:03 · answer #1 · answered by mannimanaste 5 · 2 0

Mittels bestimmter qualitativer Begriffe, die uns in der natürlichen Sprache gegeben sind, können wir Eigenschaften von Gegenständen benennen und diese Eigenschaften auch in eine quasi-komparative Ordnung bringen. (Z.B. "Der Kaffee ist heiß", "Der Kaffee ist heißer als der Tee", oder "lauwarm" oder "kalt" o.ä.).
Doch sind diese alltagssprachlichen Begriffe recht ungenau, und was dem einen zu heiß ist, kann dem anderen noch zu lau sein.
Eindeutiger sind die Eigenschaften beschrieben, wenn sie als Zustand eines Gegenstandes interpretiert werden und jedem Zustand ein Zahlenwert zugeordnet wird (z.B. in °C); dann können die "Eigenschaften" (hier begriffen als Zustandgrößen) in eine (echt) komparative Ordnung gebracht werden (12 °C < 18 °C).
Um Zustände zu "erfassen", benötigt man eine bestimmte Meßapparatur, und soll sie jederorts nachbaubar und auch einsetzbar sein, ohne nennenswerte Erfassungsabweichungen aufzuweisen. Nimmt man messungsinterne Fehler (defekte oder mangelhaft arbeitende Meßapparatur) und messungsexterne Fehler (falsches Ablesen des Meßwertes) aus, so erhält man eine Beschreibung eines Zustandes (d.h. einen Zahlenwert für eine Zustandgröße). Diese soll objektive Gültigkeit haben, da sie von keinen subjektiven Wahrnehmungen begleitet wird (- was aber ist mit dem Ablesen des Zeigers?).
Wir erschaffen uns geradezu eine objektive Welt; aber diese objektive Welt wäre keine "Welt", wenn sie nicht von einem Subjekt erfahrbar wäre. (Ohne Subjekt gibt es keine Welt; stirbt ein Subjekt, stirbt eine Welt.) Objektivität in diesem Sinne wäre intersubjektive Nachprüfbarkeit des Erfahrenen.
(Ob der Kaffee heiß ist oder nicht, darüber können sich zwei Menschen streiten (zumindest so lange, bis der Kaffee kalt ist); die Wahrheit der Aussage aber "Der Kaffee hat eine Temperatur von 48,4 °C" ist unstrittig, solange man sowohl einen messungsexternen als auch einen -internen Fehler ausschließen kann.)

2007-01-02 04:02:47 · answer #2 · answered by Deus ex Machina 7 · 1 0

Du fragst nach dem absoluten Mass. Selbst Objektivität muß erst definiert werden, bevor es auf ein Problem angewandt werden kann.. Meiner Ansicht nach spielt die indoktrine Moral eine massgebende Rolle, wie weit Objektivität gehen darf..

2007-01-01 17:42:28 · answer #3 · answered by Cengiz K 4 · 2 2

Ja, Objektivität gibt es jedoch immer nur aus der Sicht des zu Betrachtenden!!
Der, der nicht konfrontiert wird, ist immer objektiv, neutral und ich-bezogen!

2007-01-01 19:45:44 · answer #4 · answered by Oldtimer 6 · 0 1

ja.
das siehst du daran
wenn a zu spaet kommt
und sagt, das hat nichts mit ihm zu tun und eine woche spaeter sagte, ich bin heute puenktlich.

2007-01-02 00:13:47 · answer #5 · answered by whyskyhigh 7 · 0 2

Da biste nun radikaler Konstruktivist und wusstest es noch nicht mal...

2007-01-01 22:53:54 · answer #6 · answered by Sterz 6 · 0 2

Die Frage ist sehr komplex, da könnten die Philosophen eine ganze Vorlesung drüber halten. Ich glaube, dass es immer auch auf den Standpunkt des Betrachters ankommt. Vieles, von dem, was uns heutzutage als objektiv verkauft wird, ist nur die Meinung der Medienlandschaft. Heute dies, morgen das Gegenteil...Man sollte Objektivität auch nicht mit Tatsachen verwechseln; bei Objektivität geht es immer um Meinungen und wer ist da schon objektiv?

2007-01-01 17:34:24 · answer #7 · answered by jazzy jean 3 · 0 2

Ich glaube wirkliche Objektivität gibt es nicht. Selbst Messungen müssen interpretiert werden und unterliegen der Beurteilung von Menschen - mit ihren Erfahrungen.

2007-01-01 17:28:58 · answer #8 · answered by sanjara 4 · 0 2

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