1929 Michael Andreas Helmut Ende wurde am 12. Oktober in Garmisch-Patenkirchen als Edgar und Luisas einziger Sohn geboren.
Der Vater Edgar war ein surrealistischer Maler, seine Mutter unterhielt einen kleinen Laden.
1931 Die Familie zog nach München um. Edgars Werke verkauften sich gut und somit war die finanzielle Lage der Familie stabil. Sie lernten die Familie Buchner und den Maler Fanti kennen, der viele Geschichten zu erzählen wusste. Von ihm, so sagt man, hat Michael gelernt, Geschichten zu erzählen.
1932 Edgar modellierte seinen Sohn Michael.
1933 Eine kleine Zirkustruppe zeigte Michael das Laufen über das Drahtseil und andere Kunststücke. Er war beeindruckt von der Gruppe und den Artisten.
1934 Aus Langeweile zündelte Michael mit den beiden Söhnen Buchners und löste somit einen Waldbrand aus.
Die wirtschaftliche Lage der Familie verschlechterte sich wegen der Einschränkung der künstlerischen Tätigkeiten durch die Nationalsozialisten.
1935 Die Familie zog nach Kaulbach bei München um, weil dort die Miete billiger war. Die Kritiker in der "Reichskulturgesellschaft" verurteilten die Bilder Edgars im Museum der Modernen Künste in München als "nutzlosen Besitz".
1936 Michael wurde eingeschult in die Wilhelm Grundschule. Zuhause vermittelte er zwischen den sich zankenden Eltern, deren Streit sich immer ums Geld drehte. Die Reichskulturgesellschaft verbot den Verkauf von Edgars Bildern. Er war somit gezwungen, alle seine künstlerischen Tätigkeiten einzustellen. AuÃerdem wurde die Ausstellung seiner Bilder untersagt.
1937 Willi, ein Freund Michaels, stirbt und Michael wird zum ersten Mal mit dem Tod konfrontiert. Willis Fettleibigkeit und seine braunen Haare leben in der Figur des Bastian aus "Die unendliche Geschichte" wieder auf. Michael hat Fische, Schildkröten und Eidechsen zuhause. Er las alle "Dr. Dolittle"-Bücher und war von der dort beschriebenen Welt begeistert.
Edgars Werke wurden aus den Galerien und Museen entfernt und beschlagnahmt, weil sie nach der nationalsozialistischen Vorstellung "entartete Kunst" war.
Luisa schloss eine Ausbildung als Masseuse ab und somit kam die Familie finanziell einigermaÃen über die Runden.
1939 Beginn des Zweiten Weltkriegs.
Der Lebensstandard verschlechterte sich. Edgar hielt sich dank einiger weniger Kunden über Wasser. Seine Werke überlebten den Krieg, da seine Werke vom Direktor eines Museums als wichtig eingestuft und auÃer Landes gebracht wurden. Er zeichnete die "Vier Verbrechen" auf einen alten Schrank und schenkte ihn seinem Sohn Michael.
1940 Michael trat in das Maximilian-Gymnasium über und sein Vater Edgar wurde im Februar zum Wehrdienst einberufen.
1941 Michael wurde aus der ersten Klasse des Gymnasiums ausgeschlossen.
1942 Michael genoss das Pferdereiten anstatt in die Hitlerjugend einzutreten.
1943 Die Angriffe auf München nahmen immer mehr zu und so flüchtete Michael nach Garmisch, seiner Geburtsstadt. Auf Anregung seines Schulfreundes Bokarius begann er Gedichte zu schreiben. Bei einem Besuch seines Onkels in Hamburg wurde er Zeuge eines Bombenangriffs.
1944 Ihr Haus in der Kaulbach StraÃe wurde ebenfalls bombardiert und mehr als 800 Werke seines Vaters Edgar wurden vernichtet.
1945 Michaels Freunde wurden eingezogen. Nach einer eintägigen Ausbildung schickte man sie an die Front. Zwei von ihnen starben bereits am ersten Tag. Als er dies erfuhr, flüchtete er nachts in das 80 Kilometer entfernte Burach bei München zu seiner Mutter.
Er knüpfte Kontakte zu einer Anti-Nazi-Organisation, geriet in amerikanische Gefangenschaft und kam zurück nach München, wo er in eine Wohnung in der Leopold StraÃe einzog, die ihm von Richard Schmidt angeboten wurde. Er erlebte die "christliche Gemeinschaft", die auf Steiners Philosophie basierte.
1946 Der Unterricht in Steiners Goetheanum begann und er verliebte sich in ein drei Jahre älteres Mädchen.
Allmählich wurden die Schrecken der Konzentrationslager bekannt.
1947 Am 15. April trat Michael in Steiners Schule in Stuttgart ein und er lebt nun in Kroppstock. Er gründete mit seinen Freunden das "Dachboden-Theeater", übersetzte Cocteaus "Orfet" und brachte es zur Aufführung. AuÃerdem schreibt er ein Stück: "Die Zeit kommt", das er Hiroshima widmet.
1948 Für seine 40 Mark, die er bei der Währungsreform bekam, kaufte er sich eine Gitarre und wurde in Otto Frankenbergs Theaterschule aufgenommen. Glücklicherweise bekam er monatlich 200 Mark Stipendium, weil er sagte, er wolle Schauspieler werden. Die finanzielle Lage seiner Eltern erlaubte es ihm nämlich nicht, dass er studieren kann, wie man Theaterstücke schreibt.
1949 Michael lernte während eines Jazz Konzertes die Stimme von Ingeborg Hoffmann kennen, die er später heiratete.
1950 Michael schloss seine Schule im März ab und wurde dort als "bester romantischer Liebhaber" ausgezeichnet. Trotzdem bekam er erst im September eine Anstellung. Er spielte in einem Theater in Lensburg für eine Saison und schrieb in diesem Jahr sein zweites Theaterstück.
Edgar lernte Lotte Schleger, eine Kunststudentin, kennen und sie wurden ein Paar.
1951 Michaels Vertrag in Lensburg lief aus und er kehrte nach München zurück. Er kaufte von dem bisschen Geld, das ihm übrig blieb, Whiskey und Cognac und lud einige Kritiker zu einer Lesung seines zweiten Stückes ein, ohne allerdings ein positives Echo zu bekommen.
Edgar malte seinen Sohn Michael.
Auf der Sylvesterparty lernte er Ingeborg näher kennen.
1952 Michael hatte ein kleines Einkommen dank Ingeborg, die ihn in einigen Kabaretts in München vorstellte.
1953 Edgar zog mit Lotte Schleger zusammen, die ungefähr im gleichen Alter war wie sein Sohn.
In ihrer Verzweiflung zerstörte Michael Endes Mutter Luisa ihre Bilder und wollte Selbstmord begehen. Michael überredete sie, wieder zu zeichnen und unterstützte sie mit seinem kleinen Einkommen. Nachdem Luisa sich wieder erholt hatte, konnte sie eine eigene Ausstellung organisieren.
Michael ging nach San Andrea in Italien.
1954 Michael war dank Ingeborgs Hilfe verantwortlich für die Filmkritiken des Bayerischen Rundfunks. Er sah einige ausgezeichnete japanische Filme, vor allem die von Kurosawa.
1955 Michael beendete sein Stück: "Die Hässlichen", nachdem er Storindoberys Werk studierte.
1956 Versöhnung mit seinem Vater: Sie sprachen nächtelang über Literatur und Kunst.
1957 Ein Freund, der Graphikdesigner war, schlug Michael vor, zusammen mit ihm ein Kinderbuch zu machen. Er war von der Idee sehr angetan und gab es auf, Theaterstücke nach Brechts Theorie zu verfassen.
1958 Sein Werk "Jim Knopf" wuchs zu einem 500 Seiten starken Buch und wurde innerhalb zehn Monate fertig gestellt. Er schickte einem Verleger das Manuskript und es wurde abgelehnt.
1959 Michael war fasziniert von Lafcadio Hahns Schauergeschichten und schrieb ein Drama, das auf "Botan Toro" basierte. Es war als Hörspiel konzipiert, jedoch später wieder verworfen.
1960 Der Thienemann Verlag publizierte sein Werk "Jim Knopf" zwei Jahre nachdem es geschrieben wurde.
1961 Mit "Jim Knopf" gewann er den Deutschen Kinderbuchpreis. Zu dieser Zeit war er bereits sieben Monate mit seiner Miete im Rückstand. Doch diese Auszeichnung bedeutete einen Wendepunkt in Michael Endes Leben. Ãberall fanden Lesungen seines neuen Buches statt.
1963
Michael konzentrierte sich aufs Schreiben und begann mit "Die Spielverderber"
1964 Michael heiratete Ingeborg Hoffmann in Rom.
1965 Sein Vater Edgar starb am 27.Dezember im Alter von 64 Jahren an seinem zweiten Herzinfarkt.
1966 "Die Spielverderber" wurde fertig gestellt. Er hatte bereits einige Ideen für "Momo", jedoch lehnte eine deutsche Rundfunkanstalt das Projekt ab, da es zu kritisch war.
1967 Michael erhielt scharfe Kritiken, als "Die Spielverderber" in Frankfurt uraufgeführt wurde. Der Grund dafür lag allerdings darin, dass der Regisseur den Inhalt des Stückes überhaupt nicht verstand.
1968 Er zog in ein ehemaliges Gerichtsgebäude, das 30 km von München entfernt war und baute dies in ein Wohnhaus um.
1971 Michael zog nach Genzano bei Rom, entschlossen dazu, "Momo" zu vollenden.
1972 "Momo" war fertig gestellt. Der Präsident des Thienemann Verlags zögerte, das Buch zu veröffentlichen, aber zuletzt wurde es dank seines Sohnes doch verlegt. Es sollte das einzige Buch sein, zu dem er selbst die Bilder zeichnete.
1973 Seine Mutter Luisa Ende starb am 25. Juni im Alter von 81 Jahren.
1974 Michael Ende erhielt für "Momo" den "Deutschen Jugendliteraturpreis".
1975 Michael schrieb ein Libretto "Momo und die Zeit-Diebe" für den Komponisten Mark Lotard.
1976 Er schrieb „Das kleine Lumpenkasperle“.
1977 Michael besuchte für zwei Wochen Japan und sprach dort mit einem alten Zen-Priester, der ihm neue Inspiration gab und einen groÃen Einfluss auf ihn ausübte.
1979 "Die unendliche Geschichte" wurde im Herbst veröffentlicht und wurde wieder ein groÃer Erfolg.
1980 "Die unendliche Geschichte" und "Momo" wurden zu Bestsellern und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Er musste viele Interviews geben und Lesungen halten, was für ihn zu einer schweren psychischen Belastung wurde.
1981 Ende Oktober gewann er den "Janzsz-Korczak-Preis" und kam zu den Feierlichkeiten nach Warschau. Den Geldpreis stiftete er dort den Kindern.
1982 Michael Ende unterschrieb einen Vertrag zur Verfilmung des Buches "Die unendliche Geschichte", ohne dass er Einfluss auf den Willen der Produzenten nehmen konnte. Er eilte nach München in die Studios, als er erfuhr, dass der Regisseur und das Skript zum Film ausgetauscht wurden, aber man verweigerte ihm den Eintritt.
1983 „Der Spiegel im Spiegel. Ein Labyrinth“, an dem Michael Ende über zehn Jahre lang arbeitete, wurde um einige Geschichten erweitert und fertig gestellt.
1984 Der Film "Die unendliche Geschichte" wurde uraufgeführt trotz Michael Endes Forderung nach einem Stopp der Dreharbeiten. Er klagte gegen die Produzenten und verlangte, dass sein Name als Autor nicht erwähnt werden sollte, da der Film sich zu weit von der Romanvorlage entfernt hatte.
1985 Michael verlor den Prozess. Im Februar wurde „Der Goggolori“, im bayerischen Dialekt geschrieben, im Gertner Theater in München uraufgeführt. Ingeborg starb am 27. Mai an Lungenkrebs im Alter von 64 Jahren. Im Juni kehrte Michael von Italien zurück, wo er 14 Jahre gelebt hatte und er hatte am 22. Juli in seiner neuen Heimatstadt München ein Gespräch mit dem Japanischen Germanisten Michiko Koyasu, der sein Werk studierte.
1986 "Momo" wurde nun auch verfilmt. Im August reiste er nach Japan, um am IBBY-Kongress in Tokio teilzunehmen.
1987 Am 24. November fand eine Edgar Ende Ausstellung im Lembach Museum in München statt.
1989 Michael besuchte zwischen März und April Japan wegen der dortigen "Ende Familien-Ausstellung". Im September heiratete er Mariko Sato.
1991 Im August wurde das "Shinano-machi Kurohime Fabel Museum" eröffnet, das auch einen Raum über Michael Ende enthielt.
1992 Im März stellte man bei Michael eine Entzündung der Speiseröhre fest. Zwischen Oktober und November war er wieder in Japan, um den Verkauf von einer Million Bücher von "Momo" zu feiern.
Es sollte sein letzter Besuch in Japan sein.
1993 Im Juni wurde ein Magengeschwür bei ihm festgestellt und er musste in medizinische Behandlung.
1994 Im Juni entdeckte man Krebszellen und er wurde in München an der Universtitätsklinik operiert. Im August begann die Therapie.
1995 Die Behandlung endete im Januar. Als eine Art Nebenwirkung musste er sich wegen eines Ekzems behandeln lassen. Im April teilten ihm die Ãrzte mit, dass sein Krebsleiden unheilbar sei. Im Mai verlegte man ihn in eine Spezialklinik bei Stuttgart und Ende Juli konnte er keine Nahrung mehr aufnehmen.
Am 28. August um 19:10 Uhr starb Michael Ende im Alter von 65 Jahren. Am 1. Oktober wurde am Waldfriedhof in München beerdigt.
2006-12-30 21:21:26
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answer #4
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answered by King of Queens 3
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