Beim § 218 geht man ja ethisch gesehen auch davon aus, dass vor dem dritten Monat kein wirkliches Leben entstanden ist (jaja, ich weiß, es ist damit nicht legalisiert, sondern nur straffrei gestellt - aber trotzdem). Und ich würde es nicht von vornherein verurteilen, wenn mit der embryonalen Stammzellenforschung in so fern "experimentiert" werden würde, dass man Wege findet um Krankheiten zu heilen, die sonst häufig schon junge Menschen kategorisch zum Tode (und oft zu einem sehr, sehr leidvollen Leben) verurteilen.
Andererseits ist die Gefahr des Missbrauchs enorm hoch - irgendwie spielt man ja Schöpfer. Auch ist die Angst vor Züchtung einer Elite und gezielter Selektion sehr groß - erinnert irgendwie an den "Wunsch nach einer reinen Rasse" der Nationalsozialisten.
Ein sehr, sehr zwiespältiges Thema; auch gibt es hier kein richtig oder falsch...das muss jeder für sich selbst beantworten.
2006-12-13 05:18:02
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answer #1
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answered by Anonymous
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So wie ich die Frage verstehe, sollen wir als Antworter den allgemeinen (veränderten) Satz "Der Zweck heiligt NICHT die Mittel" auf das Thema Stammzellforschung übertragen. Das wäre dann so: das Heilen von bisher unheilbaren Leiden, z. B. Parkinson (der Zweck) ist ethisch zwar wichtig (heiligt), aber der Schtuz des ungeborenen Lebens (die Mittel) überwiegt. Die ursprüngliche Aussage "der Zweck heiligt die Mittel" stammt von Macchiavelli, einem Staatsmann, der damit ausdrücken wollte, dass nach Erreichen eines Zieles niemand nach dem Weg mehr fragt - und das wird wahrscheinlich bei der Stammzellforschung geschehen. Die Länder, die sich diese ethische Überlegung nicht leisten (können), werden die Entwicklungen vorantreiben, und betroffene Patienten aus den Industrieländer werden sich die Behandlungen dann dort kaufen. Ich denke, nicht die Aussage ist wichtig, sondern die Diskussion darum. Bestimmte Lösungen wird es geben müssen, aber eben nicht um jeden Preis.
2006-12-15 07:24:52
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answer #2
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answered by Besserwisser 2
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Naja, der zweck der Stammzellenforschung ist es Krankheiten heilen zu können, die heute noch nicht heilbar sind, und das mittel ist eben, dass dafür mit Embryonen geforscht wird... oder? daherkommen doch die Stammzellen.
2006-12-13 12:53:46
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answer #3
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answered by Anonymous
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Für mich ist die gesamte Stammzellenforschung ein Irrweg der Wissenschaft, über den spätere Generationen als wir urteilen werden. Es gibt ja bis jetzt noch kein einziges Heilmittel, das durch die Stammzellenforschung entstanden wäre.
Nun gut, der Zeitraum, seit dem geforscht wird, ist auch noch relativ kurz. Aber man braucht sich das nicht so einfach vorzustellen, durch modifizierte Stammzellen plötzlich in einem Menschen neue Gewebe wachsen zu lassen, oder DNA-Schäden zu reparieren.
Aber da werden Millionen in diese Forschungsrichtung verpulvert, anstatt sie in die "klassische" Pharma-Forschung zu stecken, mit deren Weiterentwicklung man vielleicht Millionen von Menschen helfen könnte, nur für eine utopische Idee.
Ethische Bedenken habe ich bei der Sache nicht direkt. Wenn Abtreibung legal ist, dann macht's doch auch keinen Unterschied, ob man mit embryonalen Zellen experimentiert. Eine Zelle ist ja schließlich kein Lebewesen; zu einem Lebewesen gehört Bewusstsein und so weiter.
Ich sehe nur in der Stammzellenforschung keinen direkten Zweck, der dieses Mittel rechtfertigen würde. Zumindest sind die Wissenschaftler den Beweis dafür bisher schuldig geblieben.
2006-12-13 13:11:03
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answer #4
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answered by Lucius T Fowler 7
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