Soll ich es nochmal erlauben???

Question

Meine Tochter(11)war mit 9 einmal im Ferienlager doch sie hatte so viel Heimweh un ihr hat es so nicht gefallen,dass wir sie am 3. Tag abholen mussten.Das Geld(365 Euro)bekamen wir nicht zurück.Nun will sie wieder in ein anderes Ferienlager fahren.Doch ich habe Angst das sie dann wieder nach Hause möchte und 418 Euro ist keine kleine Summe.Soll ich es ihr wirklich nochmal erlauben???

Answer 1

Lass sie fahren, aber ruf dort nicht an. Auch wenn es vielleicht erlaubt sein sollte. Wenn meine Eltern mich in irgendwelchen Ferienlagern angerufen haben, dann wollte ich immer sorfort nach Hause und hab dort Terror gemacht. Als mich meine Eltern mich mal nicht angerufen haben, hab ich auch kein Heimweh gehabt.
Und wenn doch was sein sollte, sollten die Betreuer eigentlich so gut sein, dass sie das Kind ablenken können, so dass es nicht mehr heim will (mit Beschäftigungen o. ä.)

Aber lass sie auf jeden Fall fahren, das stärkt das Selbstbewusstsein ohne Ende und das ist wichtig.

Answer 2

glaube schon, sie ist 2 jahre aelter und vielleicht koennt ihr ihr ein handy mitgeben, und sie 2 mal in der woche zu einer bestimmten zeit anrufen. ich hatte frueher sogar heimweh wenn ich bei meiner oma war, aber als ich fest wusste dass mich meine eltern an einem bestimmten tag anrufen war es ok. und sie ist 2 jahre aelter... und sie moechte es von sich aus. l.g.

Answer 3

Deine Tochter ist jetzt 2 Jahre älter.Ich denke es wird jetzt klappen.Du mußt ihr allerdings klar machen,daß Du sie in keinem Fall holen wirst.Das wird sie verstehen.Wenn sie dann immer noch will,dann lass sie fahren.Das gehört zum großwerden dazu.Allerdings darfst Du nicht wieder weich werden,wenn sie doch heim will.Weil Heimweh gehört zum Großwerden auch dazu.Glaub mir.Ich habs mit dreien mitgemacht,ale hatten Heimweh,und alle sind geblieben.Deiner Tochter viel Spaß im Ferienlager

Answer 4

Ja, auf jeden fall. Nur so kann sie schließlich ihr heimwehtrauma überwinden und selbständig werden. Wenn du ihr allerdings deine bedenken einimpfst, hat sie schlechte chancen...nicht böse gemeint!

Answer 5

Wie wäre es, wenn sie mit einer Freundin zusammen fährt? Dann hat sie jemanden dabei, den sie kennt und es wird nicht gar so schlimm. Ausserdem ist sie jetzt 2 Jahre älter, da gibt sich das vielleicht schon ein wenig...

Answer 6

Schaut doch dass eine Freundin von Ihr mit fährt. Dann ist das Heimweh nicht so groß. Ich war mit 11 auch schon im Ferienlager. Das war super. Neun ist vielleicht für manche ein bisschen Jung. Oder ihr schaut ob sie vorher noch eine Woche zu Verwandte kann. So als Test - dann könnt Ihr schauen ob Sie hier auch Heimweh hat.

Answer 7

Ich denke, ich würde es schon nochmal versuchen. Allerdings nicht gleich für 2 - 3 Wochen, sondern für vielleicht eine Woche oder kürzer. Wenn das dann klappt, auch für länger.
Vielleicht vorher mal "üben". Muss natürlich auch die Möglichkeit dafür geben, z. B. für ein paar Tage zu guten Freunden, Onkel, Tante, Oma.

Answer 8

Ic denke schom das Du es nochmal erlauben solltest. Kinder entwickeln sich nur wenn wir Ihnen vertrauen und etwas zutrauen. Du willst

Answer 9

Ja, unbedingt. Erkläre ihr auch, daß sie dann allerding durchhalten müsse, denn schließlich ist das wirklich ganzschön happig mit dem Preis. Sie soll und muß ihre eigenen Erfahrungen machen, das müssen wir Eltern auch - auch wenns manchmal ganz schön hart ist. Allerdings ist sie jetzt 2 Jahre älter und reifer, und in 2 Jahren entwickeln sich die Kinder ja viel schneller als früher.
Sie wird das auch verstehen und wohl zögern, frühzeitig abbrechen zu wollen - sie macht sich damit auch nicht grade solidarisch mit den anderen Kindern. Und ich denke, das weiß sie auch und will auch Dich nicht enttäuschen.
Ich drück Dir und ihr beide Daumen und wünsche gutes Gelingen!

Answer 10

Geht denn der Wunsch von deiner Tochter selbst aus, oder wurde das nur so von "oben" verordnet. Sprich einfach mal mit ihr darüber, was deine Sorgen sind. Ihr könntet euch auch Strategien überlegen, wie man mit Heimweh am besten umgehen kann.

Heimweh kann damit zu tun haben, dass man die vertraute Umgebung vermisst. Also wäre es vielleicht eine Hilfe, etwas Vertrautes mitzunehmen. Es kommt nicht so genau darauf an, was es ist.

Meine Kleine übernachtet heute bei ihrer Freundin in der Wohnung über uns. Und sie hat sich trotz der vergleichsweise großen Nähe doch noch ihren kleinsten Teddy mitgenommen. Es ist nicht ihr Lieblings-Teddy und auch nicht ihr Mini-Schaf, was sie sonst gerne im Bett bei sich hat. Aber es scheint für diesen Zweck auszureichen.

Dann kann aber auch Heimweh aufkommen, weil man sich nicht voll in der Gruppe integriert fühlt. Auch darüber kann man sprechen, dass man solche Momente auch mal aushalten muss. Man muss nicht immer und zu jeder Zeit mit allen harmonieren. Das ist ein Wunschtraum, der für niemanden zu verwirklichen ist. Auch die beliebtesten Schüler kennen solche Empfindungen der Einsamkeit. Die gehen aber vorbei.

Man kann sich etwas zu lesen mitnehmen oder einen MP3-Player mit der Lieblings-Musik. Dann hat man mal eine Auszeit und fühlt sich in seiner Welt geborgen.

Du kannst mit deiner Tochter vereinbaren, dass du sie nicht wegen Heimweh abholen würdest, dass es also ihr eigenes Risiko wäre, wenn sie da mitfährt. Aber du könntest vereinbaren, dass du sie jederzeit auf ihrem Handy zurückrufst, wenn sie zweimal hintereinander auf deinem anläutet (oder dir eine entsprechende SMS schickt).

Meine ältere Tochter ist jetzt 23 und lebt in Peru. Sie hat eine eigene Familie. Und dennoch übermannt sie manchmal das Gefühl, dass sie unbedingt mit mir reden muss. Es ist gut, dass es heutzutage solche technischen Möglichkeiten gibt. Ein normaler Brief ist über eine Woche unterwegs...

Vielleicht gibt es in der Jugendherberge auch einen Internet-Anschluss. Da könnte sie dir auch jeden Tag eine kurze Mail schicken.

Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass sie das Geld von ihrem eigenen Taschengeld abstottern müsste, wenn Ihr sie tatsächlich abholen würdet. Aber ich denke, das sollte vielleicht gar nicht von vornherein diskutiert werden, sondern nur im Notfall zur Sprache gebracht werden.

Ich persönlich glaube, dass es für deine Tochter auch eine Chance ist, sich selbst zu beweisen, dass sie nicht mehr das kleine Mädchen von 9 Jahren ist. Wenn ich an den Unterschied von 9 und 11 Jahren denke, dann liegen da Welten dazwischen. Mit 11 war meine Große bereits in der Pubertät und ist auch kaum noch seitdem gewachsen. Früher konnten Mädchen in Spanien mit 12 heiraten und galten von da an als volljährig, durften also selbst ein Haus oder ein Auto kaufen, ohne einen Erwachsenen um Erlaubnis bitten zu müssen...

Versuche also, selbst nicht allzu ängstlich zu sein, damit du deine Beklemmung nicht auf deine Tochter überträgst. Du verunsicherst sie sonst in ihrer eigenen Selbsteinschätzung.

Du könntest ihr ja sagen, dass sie sich in den letzten zwei Jahren enorm weiterentwickelt hat, sehr viel verantwortungsbewusster und selbstbewusster geworden ist und in einer Gruppe viel besser zurechtkommt als damals, so dass du ihr zutraust, dass sie mit dieser Situation gut zurechtkommen wird, mehr noch, dass es ihr großen Spaß machen wird, einmal soviel private Zeit mit ihren Kameraden zu verbringen und sie dadurch noch besser kennenzulernen.

Sprich aber mit ihr auch darüber, dass manche Jugendliche in diesem Alter so einen Aufenthalt im Ferienlager auch für Experimente auf sexuellem Gebiet nutzen. Erklär ihr, dass du jederzeit bereit bist, sie auch auf diesem Gebiet zu unterstützen, damit sie einmal eine glückliche Beziehung haben kann, dass aber so ein Ferienlager nicht der rechte Zeitpunkt ist, mit solchen Dingen zu spielen. Sie soll sich also besser den Mädchen anschließend, die nicht ausgerechnet in eine Disco ziehen oder unbedingt dem Jungenflügel einen Besuch abstatten wollen.

Was Drogen angeht, wirst du ihr ja hoffentlich schon klargemacht haben, dass sie nicht alles mitmachen muss, bloß um dazugehören zu dürfen. Normalerweise machen nur Jugendliche solche "unerlaubten" Dinge, die von zuhause eher zuviel Druck und zu viele Vorschriften bekommen.

Bei der richtigen Vorbereitung kann so ein Ferienlager ein wichtiger Moment in der Entwicklung eines Menschen sein. Aber er ist auch nicht das allein Seligmachende. Ich selbst war gelegentlich mit meiner Klasse in einem Schullandheim und fand diese Zeit nicht unbedingt besser als die Zeit in der Schule.