English Deutsch Français Italiano Español Português 繁體中文 Bahasa Indonesia Tiếng Việt ภาษาไทย
Alle Kategorien

Hallo!

Kann mir jemand erklären, was der Probabilismus genau ist?
(Meine Information ist lediglich ein popeliger Satz aus dem Fremdwörter-Duden.)
Wäre wirklich sehr nett, wenn Ihr mir helfen könntet!

Euch allen einen schönen Sonntag!
Chrissen

2006-12-03 00:15:01 · 6 antworten · gefragt von chrissen 2 in Kunst & Geisteswissenschaft Philosophie

6 antworten

Die Lehre, die sich bei unerreichbarer Gewissheit im Denken und Handeln auf Wahrscheinlichkeit stützt.

Band VII (1994)Spalten 1373-1376 Autor: Herman H. Schwedt
RASSLER, Johann Christoph, Jesuit und Moraltheologe, * 12. August 1654 in Konstanz, + 16. Juli 1723 in Rom, Bruder oder Verwandter der Jesuiten und Schriftsteller Franz R. (1649-1734) und Maximilian R. (1645-1719), nicht identisch mit dem Benediktinerabt Christoph R. (+ 1695) aus Konstanz. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Augsburg trat R. in den Jesuitenorden ein (30. Sept. 1669), studierte in Ingolstadt und Rom (Collegium Romanum) und dozierte zunächst Philosophie in Ingolstadt (1685-1691), dann Moraltheologie und Dogmatik an der Universität Dillingen (1691-1696) und von 1692 bis 1702 Theologie in Ingolstadt. Ab 1702 und wieder ab 1714 fungierte er als Studien-Präfekt in Ingolstadt, 1714-1716 als Rektor der Universität Dillingen. Ab 1716 wirkte er in Rom als Studienpräfekt (Collegium Romanum) und gleichzeitig als Generalrevisor, zuständig für die ordensinterne Manuskriptkontrolle und -zensur in der Generalleitung des Ordens. Daneben beurteilte er im Auftrag des Magisters Sacri Palatii, des päpstlichen Hoftheologen, Manuskripte vor der Erteilung der römischen Druckerlaubnis (»Imprimatur«) und arbeitete wahrscheinlich auch als Qualifikator (Fachgutachter) des Sanctum Officium für die Inquisitionskongregation. - In der zeitgenössischen innerkirchlichen Kontroverse um die sog. Moralsysteme zwischen dem meist von Jesuiten vertretenen Probabilismus (sog. Laxismus) und dem besonders von Augustinus-Anhängern vertretenen Rigorismus stand R. im Widerspruch zu den letzteren. Man stritt darum, ob einer sittlichen Verpflichtung (z.B. die Wahrheit zu sagen, Steuern zu zahlen) rigoros Folge zu leisten sei, oder ob die Verpflichtung sich mindere und gar minimiere, wenn wahrscheinliche (probable) Gegengründe bestehen. Die besonders in der protestantischen Tradition einer unbeugsamen sittlichen Verpflichtung gegenüber einem Gesetz stehenden Theologen lehnten den Probabilismus als Haarspalterei oder jesuitische Aushöhlung einer jeden Sittlichkeit ab, ähnlich auch Katholiken wie Blaise Pascal, die Jansenisten und viele Kirchenmänner auch in Rom. Die an der Kurie zeitweise vorherrschenden Antiprobabilisten mit Papst Innozenz XI. an ihrer Spitze konnten 1687 einen erklärten Gegner des Probabilismus sogar zum Generaloberen des Jesuitenordens durchsetzen, den Spanier Tirso González. Dieser ließ 1691 in Dillingen eine rigoristische Schrift gegen den Probabilismus erscheinen, dazu ermuntert von der römischen Inquisition und sonstigen Gegnern der Probabilisten. Hiergegen ließ R. 1693 seine »Controversia theologica« drucken, die erste Schrift eines Jesuiten gegen den eigenen Ordensgeneral. Dieser ließ die offizielle Auslieferung der Schrift verhindern, so daß heute kein gedrucktes Exemplar mehr nachgewiesen ist. Ein umfangreiches Werk »Vindiciae Gobatianae« mit ähnlichem Inhalt erschien 1706 anonym; R. verteidigte darin den in München und Konstanz wirkenden Schweizer Moraltheologen und Jesuit Georg Gobat (1600-1679) und kritisierte den Bischof von Arras, Guy de Sève de Rochechouart (+ 1726), der durch eine bischöfliche »Zensur« die posthumen »Opera moralia« (1703) von Gobat verurteilt hatte. Die Schrift von R., eine Art Gegenzensur, zeigt die Rechtgläubigkeit des Probalisten Gobat auf und weist die Kritik des Bischofs zurück. In seinem letzten Werk »Norma recti« mildert R. seinen früheren Probabilismus in einer Weise ab, die später Äquiprobabilismus genannt wurde (nicht bloß wahrscheinliche Gründe entbinden von der sittlichen Verpflichtung, sondern nur solche Gegengründe, die den gleichen Wahrscheinlichkeitsgrad wie den der Verpflichtung besitzen). Als jüngere und bekanntere Vertreter dieses Äquiprobabilismus gelten vor allem der bayrische Benediktiner Eusebius Amort (+ 1775) und der Gründer des Redemptoristenordens, Alfonso di Liguori (+ 1787). - R. ist ein Hauptvertreter der deutschen Jesuiten-Moraltheologen, auf deren Wirken die Verselbständigung der Moraltheologie von der Dogmatik innerhalb des Fächerkanons der katholischen Theologie zurückgeht.

Werke: Controversia theologica tripartita de recto usu opinionum probabilium. Dilingae 1693; (anonym) Vindiciae Gobatianae sive Examen propositionum, quas ex operibus P. Georgii Gobat excerptas Illustrissimus Atrebatensis Episcopus severissima censura notavit, et ipsius censurae crisis a quodam Sacrae Theologiae Doctore edita. o.O. 1706. Norma recti, seu Tractatus theologicus, in quo tum de objectiva tum etiam de formali regula honestatis, ac praecipue de recto usu opinionum probabilium magna accuratione ita disseritur ... Ingolstadii 1713; ebd. 1725.

Bibliographie (mit den unter R.s Leitung gefertigten Dissertationen): Carlos Sommervogel, Bibliothèque de la Compagnie de Jésus. Vol. VI. Bruxelles-Paris 18952, 1461-1464. Vgl. Lászlo Polgár, Bibliographie sur l'Histoire de la Compagnie de Jésus 1901-1980. Les Personnes. Bd. III. Rome 1990, 44.

Autor Hermann H. Svhwendt

2006-12-03 05:38:10 · answer #1 · answered by Leony 7 · 0 0

Probabilismus ist die Lehre von der Wahrscheinlichkeit, d.h. das keine Erkenntnis völlig gewiss sein kann sondern höchstens "sehr wahrscheinlich ist".

2006-12-03 08:29:21 · answer #2 · answered by lacy48_12 7 · 1 0

Heute schon gegoogelt?????

Guckst du hier:

http://www.google.de/search?sourceid=navclient-ff&ie=UTF-8&rls=GGGL,GGGL:2006-34,GGGL:de&q=Probabilismus

2006-12-03 08:22:36 · answer #3 · answered by Anonymous · 1 0

Probabilismus: Wahrscheinlichkeitsstandpunkt: 1) theoretisch - eine Art des Skeptizismus (s. d.), 2) praktisch, ethisch: Subjektives, nicht streng normiertes ethisches Verhalten, das Handeln schon nach demjenigen Motiv, welches als hinreichend gut erscheint. Nach KANT ist Probabilismus der Grundsatz, »daß die bloße Meinung, eine Handlung könne wohl recht sein, schon hinreichend sei, sie zu unternehmen« (Relig. S. 202).

2006-12-03 08:33:46 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 0

einen schoenen kuscheligen ersten advent:))

Probabilismus [zu lateinisch probabilis ›annehmbar‹] der,

Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie: die Auffassung, dass es ...
1) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie:

die Auffassung, dass es keine absolut wahren, sondern nur wahrscheinliche Sätze gibt. – In quantenphysikalischen Theorien drückt der Probabilismus aus, dass gewisse Ereignisse nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit vorhersagbar sind.

katholische Moraltheologie: ein v. a. im 17. ...
2) katholische Moraltheologie:

ein v. a. im 17./18. Jahrhundert entwickeltes Moralsystem, nach dem sich der Mensch gegen die Befolgung moralischer Normen entscheiden kann, sofern seiner Entscheidung ›annehmbare‹ Gewissensgründe zugrunde liegen.

2006-12-03 08:31:40 · answer #5 · answered by Pollyvision 6 · 0 0

Das ist mir zu kompliziert. Dafür habe ich zu wenig Zellen. Schau mal hier:

http://lexikon.meyers.de/meyers/Probabilismus

2006-12-03 08:25:39 · answer #6 · answered by Ulli 7 · 0 0

fedest.com, questions and answers