English Deutsch Français Italiano Español Português 繁體中文 Bahasa Indonesia Tiếng Việt ภาษาไทย
Alle Kategorien

Das Duell "Deep Fritz 7" gegen Weltmeister Kramnik, endete nach acht Runden mit einem Remis (4:4).
Ist dies nun eine Blamage für den Weltmeister oder muss er oberglücklich sein, überhaupt ein Unentschieden erreicht zu haben!?

Hätte sich von Euch jemand zugetraut, den Computer zu bezwingen? Kann doch wohl nicht so schwer sein, oder? Schliesslich haben doch "nur" Menschen "Deep Fritz" programmiert. Tja, aber der Mensch hat Gefühle, der Computer spielt eiskalt- ist dies vielleicht der Unterschied?

2006-12-02 08:03:29 · 7 antworten · gefragt von Anonymous in Computer & Internet Programmierung & Design

@lubomir: Danke für die nette Aufklärung. Allerdings meint ich schon das jetzige Duell, welches vor ein paar Tagen zu Ende ging, also 2007.
Deinen Ausführungen wird das nicht schaden, denn sie gelten mit Sicherheit auch für dieses Turnier.

LG Nasenbaerchen

2006-12-02 08:52:16 · update #1

Quatsch, ich meinte natürlich 2006. Jetzt bin ich so richtig wuschig:-)))

2006-12-02 08:53:46 · update #2

7 antworten

Ich bin zwar selber nur Cafehausspieler, und kein Schachprofi, aber dafür Informtiker. Deine Frage sollte auch eher an den Informatiker als an den Schachspieler gerichtet werden.

Man nehme anstatt Deep Fritz die Hydra, eine reine Schachmaschine. Im Duell Mensch gegen Hydra nach Turnierregeln hat Hydra noch niemals verloren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hydra_%28Schach%29

Ich kann mich noch gut erinnern, als David Levy 1978 oder 1979 gegen Chess 4.8 antrat. Levy hatte fast 10 Jahre zuvor 5000 britische Pfund gewettet, dass er 10 Jahre nicht gegen einen Computer verlieren würde. Die Partie wurde Remis. Levy meinte später, dass er diese Wette nicht mehr wiederholen würde, und Levy war weiland immerhin IM, wenn auch noch nicht GM.

Schach ist im Vergleich zu Go, in dem es bislang erst Programme gibt, die etwa auf dem Niveau eines fortgeschrittenen Anfängers mit vielleicht einem Jahr Spielpraxis sind, relativ leicht zu berechnen, was aber vor allem an der Brettgröße liegt. Mit fortschreitender Analysetiefe des Spielbaums gewinnt das Programm immer mehr Spielstärke, egal ob bei Go, Schach oder einem anderen deterministischen Spiel wie Dame, Mühle, Fünf in einer Reihe, Reversi etc. Bei diesen Spielen kriegen Menschen schon geraume Zeit keinen Fuß mehr auf den Boden, Mühle wurde sogar schon vor einigen Jahren komplett ausgerechnet.

Früher wurde viel von der "Kreativität" des Menschen gesprochen wenn es um Schach ging, vor seiner Phantasie, vom menschlichen Geist etc. Alles Eigenschaften, die eine Maschine nicht hat. Man hielt es für unglaublich, dass jemals eine Maschine einen Menschen im Schach bezwingen kann. Heute dagegen wird eher der Vergleich heran gezogen, dass ein Gewichtheber ja auch nicht gegen einen Kran antritt. M.E. hinken beide Sichtweisen, denn der Mensch funktioniert anders bei finden eines Zuges als die Maschine.

Hydra rechnet tief. Deep Fritz rechnet Hardware bedingt nicht so tief, hat aber offenbar eine gute Bewertungsfunktion. Bei der Bewertungsfunktion muss man vor den Entwicklern den Hut ziehen, insofern kann man sagen, dass "nur" Menschen Deep Fritz programmiert haben. Wenn die Bewertungsfunktion aber gut genug ist (und das ist sie offensichtlich), dann wird sie konsequent fehlerfrei angewendet. Und eine Maschine macht keine Fehler, sie mag nur fehlerhaft programmiert sein.

Der Stand der Technik ist inzwischen auf einem Niveau angekommen, dass man beim besten Willen nicht mehr sagen kann, dass es blamabel ist, wen ein Mensch gegen eine Maschine im Schach verliert. Es ist auch keine Frage der "Kälte" oder Gefühllosigkeit, sondern eine Frage der Zugbaumtiefe und der Qualität der Bewertungsfunktion. Viel mehr ist einfach festzustellen, dass die Grenzen des menschlichen Schachgeistes ausgelotet sind, die der Zugbaumgenerierung aber noch immer nicht. Vielleicht mag es ja noch ein paar Mal vorkommen, dass ein Mensch gegen Maschinen wie Hydra gewinnt, in ein paar Jahren sind aber auch diese Zeiten sicher vorbei.

Wenn Menschen mit Maschinen Schach spielen, hat dies Unterhaltungswert für den Zuschauer und es mag ein Marketinggag sein. Ein Wettbewerb ist das aber inzwischen nicht mehr.

2006-12-02 09:08:11 · answer #1 · answered by ramsjoen 6 · 2 1

Das ist aber ein ganzes Fragenbündel ...

1. Nun denn, ich glaube, der Wettkampf 2002 ist weder eine Blamage für Kramnik gewesen (man blamiert sich ja nur, wenn man gegen viel schlechtere Spieler verliert) noch muß er über-, ober- oder unterglücklich sein (fast aus demselben Grund: Deep Fritz hat eben etwa das Spielniveau von Kramnik).

2. Natürlich kann kein einziger von den Schachprofis hier in diesem Forum Deep Fritz (damals Version 7, heute Version 10) schlagen, wenn's nicht einmal der Weltmeister kann!

3. Oja, nicht nur schwer, sondern (beinahe) unmöglich, auch für 'normale' Großmeister.

4. Deep Fritz spielt nicht eiskalt, sondern eiskalt berechnend. Er ist halt doch 'nur' eine Maschine, bei menschlichen Spielern ist immer Gefühl dabei (eben weil man nicht nur rechnen kann). Manche meinen übrigens, Kramnik sei aufgrund seines Spielstils der letzte Hoffnungsträger menschlicher Spieler; Topalov hätte es ungleich schwerer: Deep Fritz ist der bessere Topalov sozusagen.

2006-12-02 16:36:57 · answer #2 · answered by Anonymous · 2 0

Dieses Ergebnis war für mich sensationell. Den Computer Deep Fritz zu besiegen, dazu gehört einiges und ein Remis ist fantastisch. Ich bin selber Schachspielerin. Hätte gerne auch mal gegen Deep Fritz gespielt - aber mit Sicherheit in der ersten Runde rettungslos verloren. Man sagt, ein Computer macht nie Fehler - jedoch der Mensch. Man muss dann schon ein sehr routinierter Spieler sein, um gegen den Computer zu kämpfen.

2006-12-02 16:10:54 · answer #3 · answered by Anonymous · 2 0

Kramnik ist mit einem blauen Auge davon gekommen und kann mehr als glücklich sein, dass er im Endergebnis Remis halten konnte. Er selbst hatte sich im Vorfeld skeptisch geäußert:
"Vielleicht bin ich der letzte Topspieler, der sich diesem Vergleich stellt."

Kasparow hatte schon 1994 viel Glück, als er die frühere Version mit Mühe und Not im letzten Match bezwingen konnte. "Deep Fritz 7" wird wirklich von den größten Schachspielern der Welt gefürchtet, die Maschine macht keine Fehler.

Das einzige Manko der Maschine: Schach ist nicht nur reine Rechnerei, es gibt noch eine Komponente, und die heißt Intuition! Letztere geht der Maschine natürlich ab, aber das macht sie mit enormer Rechenstärke wett, und so viele Genies gibt es nicht auf der Welt, die den Vorteil der Intuition gegen "Deep Fritz 7" ausnutzen könnten.

2006-12-02 16:35:34 · answer #4 · answered by feelflows 7 · 1 0

Ich glaube er ist OK (sollte glücklich aber nicht überglücklich sein)..,beide Spieler sollten relative gleich stark sein. Deep Fritz (nicht der Version 7 , es ist eine Verbesserung von Version 8 wenn ich nicht falsch bin) ist ein sehr starken Computer, mit 2 CPU hatte ein Rank von 2769, mit 4 CPU kann man sich eine große Verbesserung vorstellen . Seiner Seite Kramnik hat ein 2743 Rank.

Früher war es möglich oder einfacher Computer in schwierige Stellungen zu führen aber die Entwickler von Schachprogramms arbeiten genau in diesen Schwächen.

Übrigens Deep Fritz ist nicht der starkestes Schachprogramm das es gibt, es ist Rybka.

2006-12-02 16:29:25 · answer #5 · answered by Kilimanjaro 4 · 1 0

Ich kann zwar Schach (ich gehe auch in einen Schachklub).
Aber Schachspielen kann ich trotzdem noch nicht sehr gut.
Also ich persönlich würde es mir nicht zutrauen.

Gruß frido ;-)

PS: Ich glaube aber das du in dem gebiet lieber lubomir vertrauen solltest. Seine Antwort klingt am professonelsten.

2006-12-03 03:17:18 · answer #6 · answered by fridojet 5 · 0 0

Der Mensch ist unberechenbar, die Maschine schon.

2006-12-02 16:07:03 · answer #7 · answered by Kater Max 3 · 1 1

fedest.com, questions and answers