Ist es eine angeborene Eigenschaft?
Wird sie bei der frühkindlichen Erziehung erworben?
Wird sie im späteren Leben gelernt und wie erfolgreich?
2006-12-01
03:17:02
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6 antworten
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gefragt von
> Beate <
6
in
Sozialwissenschaft
➔ Soziologie
Schon 4 wirklich gute Antworten! Ich danke Euch und lerne was dazu!
(soviel über den Anspruch von YC ;-) )
2006-12-01
04:31:27 ·
update #1
Von mir gibt es keinen "Daumen runter". Ich hatte bisher gar nicht an eine krankhafte Variante gedacht.
2006-12-01
04:45:45 ·
update #2
Empathie ist eine grundsätzliche Fähigkeit aller Lebewesen.
Sie ist die Schranke zur Unmenschlichkeit und der Kern unseres Menschseins, also auch Kern dessen, was unser Eigenes ist.
Wenn aber dieses Eigene verachtet und als nicht zu uns gehörig abgespalten werden muss, kann sich auch die Empathie nicht frei entwickeln.
Unsere Fähigkeiten, mit Anderen mitzufühlen, verkümmern.
Der Prozess, durch den das Eigene zum Fremden wird, verhindert also, dass Menschen sich menschlich begegnen –
mit Anteilnahme, Einfühlungsvermögen und gegenseitigem Verstehen.
Statt dessen wird die Abstraktion zur Basis unserer Beziehungen.
Der Andere tritt uns nicht als Individuum sondern als Angehöriger einer Gruppe entgegen.
Insofern stimmt die Erklärung, dass sie „geprägt“ wird.. also eine natürliche „Anlage“ ist...welche man auch gleich beschreiben kann ..mit Begabungen, die jedes Lebewesen in seinen Grundanlagen vorhanden findet... diese aber individuell, abhängig von... jenen viel zitierten Prägungen in der berühmten Prägephase, sich mehr oder weniger „stark“ entwickeln oder aber auch verkümmern.
Und einst „Verkümmertes“ ist nicht gleich „Vernichtetes“....und kann tatsächlich .. im „Nachhinein“ .... aktiviert werden...bzw. seine Prägung erfahren....da diese Lebensphase nicht der Kindheit bedarf...im Sinne von Lebenslater, sondern dem „Zustand“...u.U. auch isoliert...
dies sind deshalb nur Ausnahmen, da , wie Stephan f... es treffend beschreibt... ein absoluter Unterschied zwischen dem „Lernen“ und dem Prägen besteht....welches man anhand der Tatsache definieren könnte, dass Prägung keine Ego-Willkür ist...
@ @home of d.... deine Theorie hinkt wirklich etwas...es gibt keine isoliert zu betrachtende stark ausgeprägte Empathie
...sondern , dies wovon du sprichst....sind Kombinationen innerhalb der Problematik des Prozesses der Identifikation...und Verknüpfungen bzw. Kooperationen verschiedenster ... widernatürlicher „Prägungen“....
Eine stark „eingeprägte“ Empathie hingegen ist möglich und nicht zwangsweise als krankhaft einzustufen, wenn „isoliert“ betrachtet.
2006-12-01 21:19:26
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answer #1
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answered by A*n*n*a 6
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Stimmt so weit , was lacy sagt , aber es gibt wie überall Ausnahmen . Gehört zum angeborenen , menschlichen Repertoire , muß aber möglichst in der Kindheit aktiviert werden .
Durch Wiedereintritt in die Prägephase - aus welchem Grund auch immer - kann die Empathie auch später "erlernt" werden.
PS es gibt defiitiv einen Unterschied zwischen Prägen und Lernen !
@home of d : müsste es nicht eingeprägte Empathie heissen ?
2006-12-01 11:53:43
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answer #2
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answered by Stephanf hypnocat 6
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Gute Frage und endlich kann ich mal auf eine Frage von dir Antworten, habs das letzte Mal verpasst.
Ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, aber ich versuche es mal.
Ich denke das jede Eigenschaft zu einem bestimmten Grad angeboren ist, so wird es mit der Empathie nicht anders sein. Ich denke jedoch, dass dafür das Leben mehr prägend ist, als die Gene. Die frühkindliche Erziehung hat darauf mit sicherheit Einfluss. Ich würde sagen, dass dies der zweitwichtigste Aspekt ist. Am meisten denke ich prägen bestimmte Erlebnisse die Empathie. Dies kann zB eine schlimme Krankheit sein, oder andere Leidenswege. Oder eine andere Intensive Phase. Wenn man in dieser Zeit mit empathischen menschen zusammen ist, dann prägt dies einen.
Außerdem ist natürlich das dauerhafte Umfeld wichtig. Wie offen dies ist. Denn wenn man sich zwar gut in den anderen Menschen hineinversetzen kann, aber dies nie auslebt, dann verkümmert diese Eigenschaft.
2006-12-01 11:28:53
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answer #3
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answered by Dr.Seuss 5
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Hier möchte ich eine völlig konträre Theorie entgegenhalten.
Die Grundfähigkeit zu jedweder besonderen Eigenschaft, bis hin zu sogenannten übersinnlichen Fähigkeiten, ist jedem Menschen von Geburt an mitgegeben.
Jedoch würde ich eine stark ausgeprägte Empathie eher in den Bereich der psychischen Krankheiten einordnen.
Eine Krankheit definiert sich dadurch, daß der Betroffene unter ihren Auswirkungen leidet.
Während eine "gesunde" Empathie das normale Einfühlungsvermögen bezeichnet, welches einem erlaubt, sein Gegenüber verstehen zu können, seine Beweggründe nachzuvollziehen und gemeinsame Ebenen zu schaffen, auf denen man sich begegnet, ist die übersteigerte Empathie eher ein Fluch, denn ein Segen. Die Empathie kann im übelsten Fall sogar bis zum nachgelebten Tod führen.
Auch die Entstehung der (übersteigerten) Empathie liegt meist in den psychosozialen "Abgründen".
Gerade Kinder, die in einem sozialen Umfeld aufwachsen, welches ihnen nicht genügend Raum zur Selbstentfaltung läßt, flüchten sich sehr schnell (und je früher, desto intensiver) in Scheinwelten und in diesen wiederum auch in andere Personen. Die Identifikation mit diesen Personen aus den Fluchtwelten ist dabei oft so intensiv, daß ein temporärer Identitätsverlust die Folge ist. Dieses Herauslösen aus der eigenen Person und Hineinversetzen in eine andere, wird dabei stark trainiert.
Je geringer das buchstäbliche Selbstbewußtsein ist, umso leichter fällt es demjenigen, sich aus sich selbst zu lösen und in einen anderen hineinzuversetzen.
Die Effekte dieser (krankhaften) Empathie reichen dabei sogar bis in den Bereich der Parapsychologie hinein, wo dann von "Telepathie" und "OBEs" gesprochen wird.
Ich weiß, daß ich für diese Darstellung nun wieder reihenweise den "Daumen runter" verpasst bekomme, aber das liegt wohl vor allem an meiner etwas komplizierten Ausdrucksweise ;)
2006-12-01 12:36:32
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answer #4
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answered by Anonymous
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Empathie wird erlernt. Verpasst ein Kind (aus welchem Grund auch immer) dieses in der Prägephase so kann das später faktisch nicht mehr nachgeholt werden.
2006-12-01 11:24:28
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answer #5
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answered by lacy48_12 7
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Empathie ist definitiv nicht erlernbar! Man kann sicher lernen, das bestimmte Verhaltensmuster im Alltagsleben förderlich sind aber das hat den gleichen Charakter, als wenn Du dich an einer heißen Herdplatte verbrennst. Allerdings ist das dann rein funktional...Die Fähigkeit sich in andere Lebewesen hineinzuversetzen ist eine Gabe und nicht allen gegeben.
Das erinnert in bedrückender Weise an die Wette in den "Glücksrittern". Umwelt oder Genetik? Ist vielleicht an beiden Modellen was dran!
2006-12-01 11:22:24
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answer #6
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answered by Anonymous
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