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2006-11-29 05:32:26 · 7 antworten · gefragt von menschliches.wesen88 6 in Politik & Verwaltung Politik

7 antworten

wie der name schon sagt,eine eingabe, eine beschwerde

2006-11-29 05:35:36 · answer #1 · answered by Anonymous · 0 0

Unter einer Eingabe (auch Petition genannt) versteht man also Bitten oder Beschwerden der Bürger an ihre Volksvertretung. Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich durch staatliche Stellen ungerecht behandelt fühlen, können eine Eingabe an die Bürgerschaft machen und um Abhilfe bitten.

2006-11-29 13:41:21 · answer #2 · answered by NorthernLights 2 · 1 0

In der DDR hatte die Eingabe sie war der Oberbegriff für Beschwerden und Vorschläge.Mit Briefen wandten sich die Menschen in allen vier DDR-Jahrzehnten an Behörden, Parteiämter und sogar an das Staatsoberhaupt persönlich.
Die Briefe galten den Oberen als Seismographen für die Lage im Land. Die Beschwerden wurden bearbeitet und der oder die erhielt eine befriedigende oder nicht so befriedigende Antwort.
Eingaben, also Beschwerdebriefe an Verwaltungen, die Medien, staatliche Institutionen und gesellschaftliche Organisationen, an Parteigrößen oder wichtige Kommunalpolitiker, sind eine bisher kaum beachtete Quelle zur Erforschung der DDR-Geschichte.

2006-11-29 13:51:11 · answer #3 · answered by morchen2409 5 · 0 0

Hast du denn nicht den Film "Good bye, Lenin" gesehen?

Da schreibt, bzw. diktiert die Mutter einer Freundin eine Eingabe.
Ich glaube es ging um Missstände beim Nähen oder so was...

2006-11-29 13:43:40 · answer #4 · answered by Experiental23 1 · 0 0

Eine Petition

2006-11-29 13:37:28 · answer #5 · answered by andras_8 6 · 0 0

eine beschwerde über irgendwelche mißstände an einer höheren stelle

2006-11-29 13:37:04 · answer #6 · answered by Anonymous · 0 0

Zwischen 1949 und 1989 hat – statistisch gesehen – fast jeder DDR-Haushalt eine Eingabe verfasst. Jährlich erreichten allein die oberste Staatsführung rund 70.000 Eingaben; insgesamt waren es wahrscheinlich fast eine Million. Diese Masse an Briefen ist ungewöhnlich. Aus heutiger Sicht wird das Eingabenschreiben der DDR-Bürger vor allem als obrigkeitshöriges Verhalten gedeutet, das sich so nur unter den Bedingungen einer „Fürsorgediktatur“ (Konrad Jarausch) entfalten konnte. Jedoch bietet selbst ein flüchtiger Blick auf die Eingaben ein differenzierteres Bild.

Dass Eingaben eine interessante historische Quelle sein könnten, darauf wurde ich zu Beginn der 90er Jahre durch eine Kollegin aufmerksam gemacht, die damals an der Herausgabe der „Zeitgeist-Sammlung“ des Deutschen Rundfunkarchivs arbeitete. Dabei handelt es sich um eine Auswahl von Zuschauerbriefen aus den 80er Jahren. Normalerweise landeten solche Briefe und Eingaben nach drei bis fünf Jahren im Schredder, doch die damaligen Mitarbeiter hatten zu Recht den Eindruck, dass es sich um einmalige Dokumente mit Schilderungen des Alltagslebens handelt, die der Nachwelt erhalten bleiben sollten. Seit 1980 hoben sie deshalb die gesamten Briefe eines Monats (meistens Januar) auf.

Eingaben, also Beschwerdebriefe an Verwaltungen, die Medien, staatliche Institutionen und gesellschaftliche Organisationen, an Parteigrößen oder wichtige Kommunalpolitiker, sind eine bisher kaum beachtete Quelle zur Erforschung der DDR-Geschichte. Das ist umso überraschender, da schon die Beschäftigung mit wenigen Eingaben genügt, um die Vielfalt und Dichte der enthaltenen Informationen zu erahnen. So faszinierte mich die Briefsammlung, da in den überlieferten Eingaben der Zuschauer über fast alle Bereiche des Alltags, ihre Sorgen und Nöte in einer sehr direkten und unvermittelten Sprache berichten. In vielen Eingaben wird nicht nur das Problem und die Forderung vorgetragen. Sie enthalten oft auch Schilderungen des Lebens in der DDR, fast schon ethnographischen Tagebüchern gleich, die einen Einblick in den Alltag der Eingabenautoren ermöglichen. Dies macht die Eingabe als Quelle vor allem für sozial- und kulturgeschichtliche Untersuchungen zur DDR besonders wertvoll.

Wie keine andere Quelle dieser Zeit enthält sie Informationen zum erfahrungsgeschichtlichen Kontext des Alltagslebens. Konsumverhalten, Wohnungssituation, soziales Verhalten, Konflikte mit dem Staat, mentale Dispositionen und historische Veränderungen von individuellen Problemlagen oder Wünschen und vieles andere mehr lassen sich aus den Eingaben rekonstruieren.

Eingaben sind als Quelle für mentale Traditionsbestände und den Wandel von Norm- und Wertvorstellungen besonders aussagekräftig. Sie geben einen Einblick in das Leben derjenigen, die in anderen archivarischen Quellen kaum zu Wort kommen. Im Unterschied zu lebensgeschichtlichen Interviews, wie sie die Oral History nutzt, ist das Erlebte in den Eingaben noch frisch in der Erinnerung oder vielleicht sogar im Affekt aufgeschrieben worden. Es schreiben Personen, die sonst nie auf den Gedanken kommen würden, ihre alltäglichen Routinen und deren Störungen zu Papier zu bringen. Die Nähe zum Ereignis bei der Niederschrift und die personelle Identität von Betroffenem und Eingabenautor machen die Eingabe zu einer exponierten qualitativen Quelle.

Eingabenbestände sind mehr oder weniger umfangreich in den Archiven Ostdeutschlands überliefert. Eine sehr große und für Teilbereiche weitgehend vollständige Sammlung fand sich im Stadtarchiv Chemnitz. Auf die Auswertung dieses Bestandes konzentriert sich die vorliegende Arbeit, wobei zu vergleichenden Zwecken auch Eingabenüberlieferungen aus anderen Archiven herangezogen wurden.

Diese Arbeit wurde erst durch die hervorragende Unterstützung des Chemnitzer Stadtarchivs möglich. Ein besonderer Dank gilt Birgit Schubert, die unermüdlich große Mengen an Eingabenakten für die Nutzung zugänglich machte. Auch der Leiterin des Archivs, Gabriele Viertel, möchte ich danken. Sie machte es überhaupt erst möglich, die Eingaben zu sichten.

Mit Brunhilde Hanke, der ehemaligen Oberbürgermeisterin von Potsdam und Staatsratsmitglied, mit Karl Bönninger, Emeritus für Verwaltungsrecht an der Universität Leipzig und Julius Leymann, ehemaliger Mitarbeiter der Rechtsabteilung des Staatsrates, führte ich Zeitzeugeninterviews. Sie gaben mir viele Hintergrundinformationen und wertvolle kritische Hinweise. Kurt Merkel hat die Arbeit in verschiedenen Stadien lektorierend betreut und mit Ina Merkel befand ich mich in einem langjährigen Diskussionsprozess. Martina Weyrauch und Jochen Geyer verdanke ich interessante Einsichten in verwaltungspraktische und rechtstheoretische Zusammenhänge. Rudolf Boch bot mir mit einer Mitarbeiterstelle überhaupt erst die Grundlage, an seinem Lehrstuhl eine Arbeit zur Geschichte der Eingaben zu realisieren und begleitete mit großer Akribie und vielen Hinweisen diese Arbeit. Ihnen allen sei an dieser Stelle noch einmal recht herzlich gedankt.

Ein ganz besonderer Dank gilt Marcus Merkel für den Satz und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die den Druck dieses Buches ermöglichte.

P.S. Das ist viel vor meinem Geburt gewesen, deswwegen sollte ich mich auf andere Server wenden.

2006-11-29 13:46:49 · answer #7 · answered by Leony 7 · 0 1

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