Die Weltwirtschaftskrise kann auf mehrere Ursachen zurückgeführt werden. Die Krise ging von einem weltweiten Preisverfall auf den Agrar- und Rohstoffmärkten aus. Im Ersten Weltkrieg hatten die USA, Südamerika und auch einige Kolonien ihre Produktion stark ausgeweitet, um die gewachsene Nachfrage der europäischen Staaten, die als Produzenten kriegsbedingt weitgehend ausfielen, zu befriedigen. Als Europa seine Produktion nach 1918 dann wieder aufnahm, kam es zu einem Überangebot, das zu deutlich fallenden Preisen führte.
Der Börsenkrach an der New Yorker Börse vom Oktober 1929 hatte eine ähnliche Wirkung: Die Börse hatte in den Monaten zuvor eine nie zuvor erlebte Hausse gesehen, weshalb viele Bürger kurzfristige Kredite aufgenommen hatten, um am Boom teilzuhaben. Als die Kurse dann zu fallen begannen, konnten sie ihre Kredite nicht mehr halten und mussten verkaufen, was die Kurse weiter drückte. Das Ergebnis war ein mehrtägiger Kurssturz von bis zu 90%. Der Kurssturz vom 24. Oktober 1929 wird deswegen auch als Schwarzer Donnerstag bezeichnet und gilt als Anfang der Weltwirtschaftskrise. Durch den extremen Kursverfall wurden Milliarden Dollar, von denen die Amerikaner geglaubt hatten, sie besäßen sie (in Wirklichkeit war das nur Spekulationsgeld) auf einen Schlag vernichtet. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der Investitionen, zu sinkendem Konsum und zu sinkenden Preisen, mit einem Wort: zur Deflation. Milton Friedman wies einige Jahrzehnte später nach, dass die Länge und Stärke der Krise von den Notenbanken der USA beeinflusst wurde. Deren katastrophale Geldpolitik hatte zu einem Rückgang der Geldmenge um über 30% geführt, wodurch Massenarbeitslosigkeit und Deflation erst ausgelöst wurden.
Betrachtet man die Entwicklung der deutschen Aktienkurse etwas genauer, so erkennt man, dass sich, nach einem relativ steten Anstieg vom Dezember 1925 bis zum April 1927, bereits ein klarer Abwärtstrend entwickelt hatte. Diese Abwärtsentwicklung begründete sich auf einen Rückgang von staatlichen und privaten Investitionen besonders in den Jahren 1927/1928, der auf einen kleineren Börsenkrach an der Berliner Börse im Mai 1927 gefolgt war. Deswegen wird der amerikanische Börsenkrach von den meisten Forschern auch nicht als Auslöser für die Wirtschaftskrise in Deutschland angesehen, denn er beschleunigte die Entwicklung nur.
In Deutschland spielten vielmehr die folgenden Gründe eine tragende Rolle: Die Hyperinflation von 1922/1923 hatte in großem Umfang private Vermögenswerte vernichtet und das Vertrauen in den Staat nachhaltig untergraben. Reichskanzler Heinrich Brüning fühlte sich deshalb einem strikt deflationären Kurs verpflichtet. Fallende Güterpreise erhöhten aber die Reallöhne und führten zu Massenentlassungen. Dies verminderte den privaten Konsum und in Folge auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, so dass die sinkende Nachfrage weitere Preissenkungen hervorrief. Die Auslastung der industriellen Produktionskapazität fiel von ungefähr 73 % in den nächsten drei Jahren kontinuierlich auf ca. 45 %, also auf die Hälfte der allgemein als optimal eingeschätzten Auslastung von 90 %.
Da es sich um eine weltweit auftretende Krise handelte, war es nicht möglich, durch den Export überschüssiger Waren einen Ausgleich zur rückläufigen inländischen Nachfrage zu schaffen, wie Reichskanzler Heinrich Brüning es vorgehabt hatte: Durch Lohnsenkungen und Senkung der Lohnstückkosten wollte er den deutschen Export ausweiten, damit die Krise überwinden und den Reparationsgläubigern gleichzeitig beweisen, dass Deutschland nur auf diesem – für die Empfängerländer sehr unangenehmen - Wege zahlen könne. Dieser Plan ging indes nicht auf, denn Zollerhöhungen, Handelsbeschränkungen und bald auch Abwertungen der Währungen zum Schutz der heimischen Wirtschaft standen überall auf der Tagesordnung. Man bezeichnet diese Politik als Beggar-thy-neighbour-Politik (zu deutsch etwa: Bring deinen Nächsten an den Bettelstab wie dich selbst), weil das eigene Wirtschaftswachstum auf Kosten anderer Länder (vor allem der Nachbarländer) erzeugt wird. Der Welthandel insgesamt schrumpfte stark, daher konnte die deutsche Wirtschaft (trotz eines gewissen Exportüberschusses) nicht genügend Waren im Ausland absetzen, um die Überkapazitäten in der Produktion abzubauen.
Brüning hielt dennoch an seiner Deflationspolitik fest, die aber die Krise deutlich verschlimmerte. Die oft gehörte These, er habe diese Politik absichtlich betrieben, um Deutschland von seinen Reparationsverpflichtungen zu befreien, wird neuerdings mit gewichtigen Gründen angezweifelt.
2006-11-29 02:30:09
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answer #1
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answered by Poison Ivy 6
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Ursachen waren die Überproduktion in Amerika und die zu hohen Spekulationen an der Börse. Amerika erlebte damals einen Börsenboom und jeder wollte daran teilhaben also haben auch normale Bürger an der Börse spekuliert, dadurch stiegen die Aktienkurse enorm. Doch durch die Überproduktion der amerikanischen Wirtschaft (es wurde mehr produziert als verkauft) kam es zu einem plötzlichen Fall der Aktienkurse. Alle Firmen verloren ihren spekulativen Wert und gingen Konkurs. Dazu kam das Panik bei den Kleinaktionären ausbrach und alle versuchten zu verkaufen, was die Kurse immer weiter fallen ließ. Die Krise kam nach Europa, als die amerikanischen Firmen versuchten ihre Kredite, die sie in Europa investierten, zurückzubekommen. So kam dann die Weltwirtschaftskrise nach Deutschland und Europa, wobei es besonders schlimm in Deutschland war.
Ich hoffe das ist dir kurz genug, da es nicht wirklich kürzer geht. Grüße asu Berlin
2006-11-30 17:05:10
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answer #2
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answered by das_frett 1
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http://www.wsgn.euv-frankfurt-o.de/vc/ss2002/wirtschgesch/4vorl/pageG4.html
-> Hier findest du es kurz und bündig in 4 Punkten untergliedert !!!
Biddeschön !!!
2006-11-29 12:47:16
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answer #3
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answered by Anonymous
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die ursachen wurden oben sehr ausführlich beschrieben, da ist nichts mehr hinzu zu fügen, ich möchte nur kurz anmerken, was der amerikanische komiker groucho marx dazu gemeint hat, er hat ein vermögen dabei verloren.
es ging jeden tag nur noch darum, welche aktien überhaupt noch zu haben sind, kein mensch fragte danach, ob sie überhaupt einen cent wert sind, alles an aktien wurde gekauft. bis eines tages jemand fragte, was irgendeine aktie wert ist, das passierte ganz schnell bei vielen anderen auch, bei immer mehr stellte sich raus, daß nicht mal das papier wert waren, auf dem sie gedruckt waren. ähnliches erlebten anleger vor wenigen jahren mit internet firmen, nur waren die folgen nicht so fatal.
2006-11-29 10:38:59
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answer #4
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answered by old knitterface 5
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