Das (alt-)griech. Wort "kategoria" bedeutete ursprünglich "Anklage", in der philosophischen Terminologie erhielt es, besonders durch Aristoteles, eher die Bedeutung "Prädikat" ((Satz-)Aussage) oder "Eigenschaft". (Die Anklage - so die Analogie - muß ja von dem Angeklagten gewisse Dinge aussagen, zumindest wer der Angeklagte ist und welche strafenswürdigen Handlungen er begangen haben soll.) Aristoteles unterscheidet 10 Kategorien (die logisch oder sprachphilosophisch als Prädikate (Aussagen) aufgefaßt werden können, ontologisch eher als Eigenschaften eines Dinges).
Die zehn Aristotelischen Kategorien sind: Substanz - Qualität - Quantität - Relation - Wo - Wann - Lage - Haben (Charakter?) - Tätigkeit - Wirken/Leiden.
Treffe ich von Aristoteles die Aussage, er sei in Athen, so treffe ich über ihn eine Aussage des Wo. Sage ich über einen Baum, er sei 150 Jahre alt, so treffe ich eine Aussage über das Wann (hier als Zeiterstreckung). Sage ich, Platon sei Schüler des Sokrates gewesen, so treffe ich eine Aussage der Relation usf.
Kant unterscheidet demgegenüber 12 Kategorien.
Wie dem auch sei, stets beziehen sich Kategorien, in der Philosophie verwendet, auf Aussagen über einen Gegenstand ("Gegenstand" hier im weitesten Sinne verstanden, also auch Menschen sind in diesem Sinne "Gegenstände"), und zwar genauer: sie beziehen sich auf Typen des Aussageninhaltes (wer? wann? was? wieviele davon? wer in Bezug auf wen? ... - vgl. obige Bsp.!). Wenn man darüber hinaus der Sprache eine die Wirklichkeit abbildende Funktion einräumt, dann betreffen Kategorien auch unabhängig von der Sprache existierende Eigenschaften der Gegenstände.
Berühmt sind in der modernen Sprachphilosophie die sog. "Kategorienfehler" (category-mistakes). So kann in die Leerstelle einer offenen Aussage wie "[...] steht jeden Morgen sehr früh auf." ein Gegenstand mit nur ganz bestimmten (auch sprachlichen) Eigenschaften eingesetzt werden*, z.B. "Peter", "mein Nachbar", "König Friedrich II." - nicht aber: "die Sonne", "mein kleiner grüner Kaktus", "infolgedessen" oder "ein halbes Glas Wasser".
So könnten einige Philosophen bemängeln, daß in dem Satz "Mein kleiner grüner Kaktus steht jeden Morgen sehr früh auf." ein Kategorienfehler vorliege, da man von einem Kaktus nicht sinnvollerweise aussagen kann, daß er (morgens) aufstehe (er geht normalerweise auch nicht zu Bett). Sondern nur Gegenstände dürften in die Leerstelle des obigen Satzes eingesetzt werden, von denen man sinnvollerweise aussagen könne, daß sie zu Bett gehen, schlafen, (träumen,) aufwachen und dann aufstehen (= das Bett oder überhaupt die Schlafstätte verlassen).
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* Hier greifen sozusagen die Gebiete Sprachphilosophie/Ontologie und Erkenntnistheorie ineinaner. Dessen nähere Eigenheiten zu erläutern, dürfte ein ganzes Buch füllen.
2006-11-27 03:36:37
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answer #1
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answered by Deus ex Machina 7
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Kategorien (altgr. ÏεÏὶ Ïῶν καÏηγοÏίÏν; lat. Categoriae) bezeichnet eine Schrift des Aristoteles. In ihr nimmt Aristoteles eine Einteilung mittels zehn Aussageweisen, den Kategorien, vor. Diese Einteilung orientiert sich dabei an einzelnen, unverbundenen sprachlichen Ausdrücken wie „Sokrates“, „Mensch“ oder „weiÓ. Da Aristoteles in dieser Schrift sprachliche Ausdrücke und die ihnen entsprechenden Gegenstände nicht immer klar voneinander trennt, scheint er zugleich die Wirklichkeit in die entsprechenden Typen von Objekten und Eigenschaften einzuteilen. Diese Einteilung ist seiner Auffassung nach die allgemeinstmögliche und vollständig. Da letztlich nicht klar ist, ob es sich dabei für Aristoteles primär um eine Einteilung der Sprache, der Wirklichkeit oder von beidem handelt, thematisiert das Werk logische und sprachphilosophische Aspekte und Probleme der grundlegenden Einteilung von allem Existierenden.
Die Kategorien werden in der Tradition zu Aristoteles' logischen Schriften gezählt. Sie bilden in der überlieferten – nicht von Aristoteles selbst stammenden – Reihenfolge seiner Schriften den Anfang des so genannten Organon. Wie fast alle der aristotelischen Schriften war auch der Text der Kategorien ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt, sondern gehört zu den so genannten Pragmatien, die vermutlich ursprünglich Vorlesungsmanuskripte und Materialsammlungen des Aristoteles darstellten.
2006-12-02 17:36:13
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answer #2
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answered by Leony 7
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Kategorie kann einiges bedeuten:
Bei Kant z.B.: Bereiche in die wir Erfahrungsurteile einteilen können (Raum Und Zeit). (vgl.: "Kritik der reinen Vernunft") Quantität,Qualität ,Relation, Modalität
Grundmerkmale alles Ontologischen (auch Bedingung des Seienden)
2006-12-02 10:34:42
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answer #3
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answered by Florian E 1
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Das Grundproblem der Kategorien ist das der Ordnung und der Hierarchie!
2006-11-27 07:29:50
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answer #4
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answered by Lila 3
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kategorie= verschiedene ansichten
2006-11-27 07:27:05
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answer #5
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answered by maia 4
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Diese Frage kann Dir wikipedia weitaus qualifizierter und ausführlicher erklären als ich - deshalb von mir nur den Link:
Du bist nur einen Mausklick von der Antwort entfernt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie_%28Philosophie%29
2006-11-27 08:10:46
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answer #6
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answered by Anonymous
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