Wenn es einen freien Willen gibt, dann hat er keine Grenze oder … ist an einer Stelle der Spaß vorbei?
Kann ein Mensch frei entscheiden, ja?! Ein Tier auch?! Eine Pflanze, … ja klar?! Der Stein .. die Schraube, die Zelle, das Atom, das Neutron, … Wo ist die Grenze?
2006-11-25
08:24:46
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16 antworten
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gefragt von
HAL9
4
in
Kunst & Geisteswissenschaft
➔ Philosophie
Es wird viel von neuer Zärtlichkeit und einem vertieften Verständnis der eigenen Leiblichkeit gesprochen.
Der Leib bleibt bei der Deutung der Personalität jedoch mehr und mehr unberücksichtigt. Nur die drei Prozent, die das menschliche Gehirn vom Körpergewicht ausmacht, zählen noch für die Bestimmung des Menschen. Der Mensch wird als tot angesehen, wenn die Hirnfunktionen aufhören, auch wenn das Herz noch schlägt. Damit haben wir die Wirklichkeit des Leibes auf den Schädelinnenraum reduziert. In den Grenzfragen des Anfangs und des Endes des Lebens findet man immer mehr die Neigung, die Würde und Freiheit der Person allein in den intellektuellen Funktionen begründet zu sehen.
2006-11-25
08:58:10 ·
update #1
Siehe hierzu auch den Blog der Willensgrenze!
http://de.blog.360.yahoo.com/blog-ceV5UTo8KvTTe.TdaB5_
2006-12-02
23:58:53 ·
update #2
es gibt einen berühmten spruch: meine freiheit hört da auf, wo die freiheit des anderen anfängt!
2006-11-25 08:33:31
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answer #1
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answered by cuchara 5
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Die Grenze ist im HIER und JETZT. ( unserer Möglichkeiten )
Meine Meinung ( nicht Gewissheit ) zum Thema eigener/freier Wille ist, dass wir diesen prinzipiell besitzen.
(er wird jedoch eingeschränkt durch: Konventionen, streben nach Vorteilen, Behinderungen, Erziehung, etc.)
Und das trifft nicht nur für den Menschen zu, sondern für alle "fühlenden Wesen" (das heiÃt, für alles, was mit irgendeiner Art von Bewusstsein begabt ist)
Dazu Stanislaw Lem: Wieviel Bewusstsein hat die Evolution? Wie kann Ko-Evolution stattfinden, wenn Materie kein Bewusstsein hat?
Der freie Wille ist allerdings nur durch ein "Fenster" (ähnlich dem "Zeitfenster" z.B. bei Raumflügen) welches "hier" und "jetzt" heiÃt, wirksam.
Das alles eine gewisse Ordnung hat (wir sprechen gerne von "Naturgesetzen"), halte ich lediglich für systemimmanent.
Ohne eine zumindest rudimentäre Ordnung, können sich keine Abläufe, z.B. der Evolution, bilden. Das bedeutet aber weder, dass diese Evolution ein Ziel hat, noch einen Sinn.
Das könnte man vielleicht auch leicht mit den Boltzmannschen Prinzipien beweisen: nämlich, dass alles zur Entropie strebt und diese sich ab einer gewissen Komplexität beschleunigt.
Was wieder, bezogen auf den eigenen Willen, dazu führt, dass es nicht die geringste Rolle spielt, ob wir einen eigenen Willen annehmen/haben oder nicht: wir sind in den Grenzen unserer Möglichkeiten gefangen.
Es gibt eine Menge Anscheinsbeweise für den freien Willen, aber die letzte Gewissheit werden wir wohl nie bekommen...
***
Zusatz zum Stichwort Intelligenz = Gehirn..( Reduzierung der Wirklichkeit des “Leibes“ auf die Funktion des Hirns)
ein Beispiel aus der Mikrobiologie:
Besiedelt man einen Nährboden mit Bakterien, so breiten sie sich in kurzer Zeit flächendeckend aus. Gibt man nun in die Mitte des Nährbodens etwas von einem für sie tödlichen Gift (Antibiotikum) so ziehen sich Bakterien zurück und halten einen gewissen Abstand zum Gift ein. Ãbersiedelt man nun ein paar Bakterien auf einen neuen giftfreien Nährboden, so breiten sie sich wieder unverzüglich aus (durch Zellteilung) und besiedeln den neuen Nährboden. Sie halten dabei aber die Mitte frei - obwohl da kein Gift ist ! Sie haben sich offensichtlich etwas gemerkt - ohne Gehirn !
2006-11-29 08:03:33
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answer #2
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answered by A*n*n*a 6
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Ich finde es ist eine schwierige Frage zu beantworten, denn hätten wir einen freien Willen gehabt, war wohl kein Mensch auf der Erde krank, und sterben würden wir wohl auch nicht. Doch haben viele von uns die Auffassung dass wir mindesten einen Teil unseres Lebens selbst bestimmen.
Es ist wie Ying und Yang, wir sehen den Keim des freien Willens in der deterministischen Welt, und in dem freien Willen sehen wir den Keim der deterministischen Welt. Wenn die Welt nicht deterministisch gewesen wäre, könnte wir nicht Objekte in der Welt nach unseren Wünschen manipulieren, und umgekehrt können wir nicht einen Freien willen haben, sofern die Welt deterministisch war.
Die Antwort dieser schwierigen Frage können wir vielleicht mit Hilfe eines holistischen Gesichtswinkels bekommen, denn in der Natur scheint alles, als ob es Schwingungen ist.
Der Determinismus könnte also ein Produkt des freien Willens sein und umgekehrt.
Ich könnte dir einen französischen Philosophen "Henri Bergson" rekommandieren. Heute ist er nicht so aktuell und werden von viele als altmodisch betrachtet, aber ich finde seinen Geschichtswinkel auf viele Dinge sehr interessant. Er hat z.b. sehr gute Argumente für, dass alles was gibt eine Bewusstheit hat, und damit auch bis zu einem gewissen Grade einen freien Willen.
Ich habe auch große Ausbeute von der Geheimlehre Madame H. P Blavatskys gehabt. Sie ist eine der meist bedeutenden Gründer der Theosophie, und du kannst die Geheimlehre als Pdf Datei kostenlos aus Internet herunterladen.
Ich gebe dich hier den Link.
http://emrism.agni-age.net/german/Theosophie.htm
Du könntest es auch als kostenlos online Edition auf das Internet lesen.
http://www.hagdise.de/1abrief.htm
Es hat wenige Illustrationen die nicht in der Pdf Datei vorkommt
Und in Wikipedia könntest du auch von ihrem Leben und Gesamtwerk lesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Helena_Petrovna_Blavatsky
Und schließlich einen Link zu Artikeln über Henri Bergson
Henri Bergson
http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Bergson
Gute Frage, hoffe du bekommst bessere Antworten als diese..
2006-11-25 18:12:26
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answer #3
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answered by Broden 4
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Der " Freie Wille " ist eine Ilusion das Menschliche Gehirn verrechnet Millionen von Erfahrungen und Sinneseindrücken zu unserer Individuellen Realität und läst uns so Reagieren wie die durch Lernprozesse entstandene Neuronale Netzwerk es als "Richtig" erachten daher ist der Wille eines Menschen nicht frei sondern das Ergebnis Biologischer Notwendigkeiten,erlernter Verhaltensweisen und Normen.
2006-11-25 17:59:37
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answer #4
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answered by Anonymous
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mein freier wille hoert da auf wo deiner beginnt..
das wort "frei"ist ein wort dass brauchte es eigentlich nicht zu geben. nichts ist frei. alles ist "interaktiv"l.g. @claus:-)
2006-11-25 16:39:25
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answer #5
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answered by @claus 3
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Das der Mensch frei entscheiden kann , ist klar .
Niemand anders sonst ! Um frei entscheiden zu können ist ein Verstand und ein Bewusstsein nötig !
2006-11-25 16:38:40
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answer #6
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answered by gothicghoster 3
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Die eigen Freiheit sollte immer da aufhören wo sie die eines anderen einschränkt.
2006-11-25 16:35:23
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answer #7
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answered by Holger F 3
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Jeder kann sich so frei entscheiden, wie er die Freiheit des anderen Menschen nicht beeinflusst. Deshalb gibt es schließlich Gesetze. Ansonsten muss ein Lebewesen auch aktiv denken können um sich zu entscheiden. Bei Tieren wird das schon angezweifelt, aber ich habe noch nicht von einem Atom gehört, welches denken kann.
2006-11-25 16:32:41
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answer #8
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answered by b_m_a_schaper 3
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Auf einer Existenzebene gibt es keine Grenzen, aber da sind wir auch alle eins. Wenn wir uns von anderen unterscheiden wollen oder sollen (zum Beispiel, weil wir hier auf der Erde in einem Körper inkarniert sind, und dadurch unterscheiden wir uns notwendigerweise von den anderen) dann sind Grenzen erforderlich. Da es sie aber nicht gibt, und zugleich erforderlich sind, kann man sie beliebig setzen. Natürlich hat das Konsequenzen und erfordert KÖNNEN. Solange ich von MEINEM oder DEINEM Wille spreche, befinden wir uns in der Welt der Begrenzungen.
Wahre (innere) Freiheit, ist es keine (innere) Wahl zu haben: gibt es mehrere (äussere) Alternativen, folgen wir (ohne eine Wahl zu haben) derjenigen, die wir intuitiv als die einzige "richtige" empfinden. Wenn wir da gar keine Entscheidungsfreiheit haben, sind wir wirklich frei.
2006-12-03 13:46:11
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answer #9
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answered by fragenlos 1
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Die Grenze ist dort, wo das, was begrenzt wird, nicht mehr ist. Die Grenze gehört nicht zu dem, was sie begrenzt (- und auch nicht zu dem, wogegen sie etwas abgrenzt).
Die Freiheit kennt keine Grenze, aber die Freiheit des Häftlings grenzt an den Mauern seiner Zelle. Und wir sehen immer nur die uns zugewandte Seite der Grenze (die Subjektivität ist unaufhebbar - was man so leichthin "Objektivität" zu nennen pflegt, ist nichts als die intersubjektive Nachprüfbarkeit der Phänomene). Übrigens: Die Grenze, von der wir sprechen, ist unsichtbar.
Wenn ich, ohne es zu wissen, einen determinierten Willen habe, ich aber dennoch fühle, mich frei entschieden zu haben, ist dies eine - irgendeinem oder keinem Zwecke dienende - Täuschung.
Aber angenommen mein Wille sei frei: Jemand hält meinen liebsten Menschen in seiner Gewalt und unter Androhung, ihr das Leben zu nehmen, zwingt er mich zur Ausübung übler Taten. Und ich tue sie. So tue ich sie freien Willens. Denn ebensogut hätte ich mich weigern können, diese üblen Taten auszuführen, also: mich frei dazu entscheiden können, sie nicht zu tun - und hätte die Konsequenz des grausamen Todes meines geliebten Menschen in Kauf nehmen müssen. (Ich glaube, diese Situation läßt sich mit dem Ausdruck "freiwilliger Zwang" umschreiben.) In diesem Falle sehen wir die Grenze verschwunden und können gar nicht mehr sagen: Hat er das wirklich freiwillig getan, es herrschte doch ein Zwang vor, nämlich durch die Androhung des Todes des geliebten Menschen. Aber er hat seinem Willen doch freiwillig ein Ziel gesetzt: Er wollte alles daran setzen, diesen Tod zu vermeiden. Er hätte sich nicht vom Verbrecher zwingen lassen müssen. (Aber dann denke dir eine noch perversere Situation: Unter Androhung des grausamen Todes meines geliebten Menschen verlangt der Verbrecher von mir, mich selbst zu töten!)
Aber alle kausalen oder pseudo-kausalen Erklärungen helfen hier nicht.
Wenn der Mensch so etwas wie einen Willen hat, dann hat er einen nur freien Willen - denn der Begriff der Freiheit hängt untrennbar mit dem Begriff des Willens zusammen. Nur wer wollen kann, ist frei - und wer nicht wollen kann, also nicht über die Fähigkeit verfügt, etwas zu wollen oder ebensogut auch nicht zu wollen, darf nicht für frei befunden werden.
Also komme ich letztlich zu dem Schluß: Man muß sich selber eine Grenze ziehen: das ist die Freiheit des Menschen.* Freiheit des Willens ist die Begrenzung des Beliebigen.
(Tiere, Pflanzen, Steine, Schrauben, Zellen, Atome, Neutronen, Neutrinos, Photonen, Gammastrahlung und vielleicht gar Gravitonen begrenzen selbst nichts, denn sie können sich nicht selber eine Grenze ziehen.)
--- Widerlegungen erwünscht! ---
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* Zuweilen sagt man: "Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen endet" (oder beginnt, je nach Perspektive). Es geht hier aber nicht um rechtliche Freiheit(en). Es geht um Willensfreiheit - und egal, was mir die Gesetze sagen, ich kann wollen, daß ich einen mir unliebsamen Menschen gewaltsam aus dem Wege räume, und kann sogar wollen, daß ich die gesellschaftliche Sanktion dafür in Kauf nehme. Will ich diese Sanktion nicht, darf ich den mir unliebsamen Menschen nicht gewaltsam aus dem Wege räumen (diese Situation ist ähnlich dem oben geschilderten "freiwilligen Zwang").
2006-11-28 07:00:47
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answer #10
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answered by Deus ex Machina 7
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