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Ich bin Englisch- und Französischlehrer. Das vorweg. Trotzdem - oder vielleicht auch deshalb - finde ich das überall übliche Denglisch fürchterlich. Wir haben eine schöne deutsche Sprache und brauchen, denke ich, keine denglischen Wörter.
Beispiel Computer - warum kann man ihn nicht Rechner nennen, den Floppy Disk Drive Diskettenlaufwerk und (Deutschland sucht den Superstar): die Performance als Auftritt???

2006-11-24 23:16:18 · 15 antworten · gefragt von Anonymous in Gesellschaft & Kultur Sprachen

15 antworten

"Mein Leben ist eine giving-story. Ich habe verstanden, dass man contemporary sein muß, das future-Denken haben muß. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, dass man viele Teile einer collection miteinander combinen kann."

?!

Nur ein Auszug aus einem Interview mit Jil Sander, 1996 u. meines Erachtens hat es absolut den "Sprachschuster des Jahres" verdient! :-) (Mehr zum Sprachschuster/Sprachpanscher u. Sprachhunzer s.u.)

Sprache ist immer einer Entwicklung unterworfen - ja. Und die deutsche Sprache hat sich viele fremdsprachliche Ausdrücke angeeignet im Laufe der Zeit - auch ja. Aber augenblicklich gibt es eine regelrechte Schwemme der denglischen Ausdrücke.

Das Schlimmste ist, dass die Wenigsten verstehen, was sie da eigentlich von sich geben bzw. hören ... Eine jüngste Umfrage hat ergeben, dass die sogenannten "coolen" denglischen Werbesprüche wenig bis gar nicht ihr Zielpublikum erreichen, da sie schlicht nicht verstanden werden ...

Beispiel:

"... So meinten immerhin 54 % zu wissen, was "Come in and find out“ (Douglas) bedeutet, aber viele übersetzten diesen Satz mit "Komm herein und finde wieder heraus“; nur 34 % konnten ihn korrekt auslegen." (Mehr dazu im "Übersetzerportal", s.u.)

Wäre es nicht so traurig, könnte ich gerade herzhaft lachen ...

Mittlerweile spricht es sich allerdings herum u. die Werbeleute sind auf dem strategischen "Sprachrückzug". (s. bspw. den Stern-Artikel in der Quellenangabe)

Etwas kommt noch hinzu - in einem "Spiegel" der letzten Wochen gab es dazu einen hervorragenden Artikel in Bezug auf Sprache in der Wissenschaft. Ein Grund, warum deutsche Wissenschaftler doch immer weiter zurückfallen, könnte nämlich genau die Sprache sein. Fazit war: Wer in einer fremden Sprache versucht, komplizierte Vorgänge auszudrücken, muss sich auf eine einfachere Sprache zurückziehen u. beginnt dann auch einfacher zu denken. - Fand ich sehr interessant!

Man muss nicht gegen jedes Fremdwort in der Sprache sein - auch deutsche Wörter fanden u. finden immer wieder Eingang in andere Sprachen. Bspw. Kindergarten. Oder neuerdings German-Angst.

Aber man sollte die eigene Sprache pflegen u. nicht sinnlos Wörter annehmen, die man überhaupt nicht kennt. Es wird m.E. einfach zu wenig nachgedacht.

Und wir sind wohl alle nicht gefeit davor - in den USA grübelt man mittlerweile, wie man die Flut von "Spanglish" (Mischung aus Englisch u. Spanisch) stoppen könnte ...

PS: Eine Entschuldigung für den langen Text - aber das Thema lässt mich nicht unberührt ...

2006-11-25 19:34:38 · answer #1 · answered by tippfeler 6 · 1 1

Richtig!!! Das nervt mich auch seit Jahren schon. Aber, was will man machen? Aber, ich stelle seit einiger Zeit auch eine Kehrtwende fest, wenn auch nur langsam.

Vor einigen Jahren gab es bei "Tchibo" einen Rucksack im Angebot, aber anstatt "Rucksack" titulierte "Tchibo" es mit "Body Bag" - klingt ja angeblich schöner....aber, der Terminus "Body Bag" bedeutet im englischen LEICHENSACK.

Die meisten Menschen, die sich des denglischen bedienen, können oftmals kein richtiges englisch, oder gar kein englisch (und sehr oft auch kein richtiges deutsch).
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"Doof bleibt doof, da helfen auch keine Pillen"
(Dieter Hallervorden)

2006-11-24 23:32:09 · answer #2 · answered by Anonymous · 4 1

Ich finde auch, daß wir eine ausdruckstarke und schöne Sprache haben. Vielleicht sollten wir uns ein Beispiel an den Franzosen nehmen und etwas bewusster auf unsere Sprache achten. Wenn ich z.B. unsere Radiosender höre, könnte ich meinen, schon in England oder in den USA zu sein - bis auf gelegentliche Kommentare oder Nachrichten. Das gibt es in Frankreich nicht. Es ist ja leider schon so weit, daß viele deutsche Musikergruppen nicht mehr in ihrer Heimatsprache singen, selbst dann nicht, wenn sie "Deutschland vertreten".
Eigentlich schade, daß wir uns überall verstecken. Das hat nicht nur mit "Nationalbewusstsein zu tun". Bei der Fußball-WM ging es doch auch ! Ich mache mir z.B. bei Fachtagungen immer einen Spaß daraus, nachzufragen, wenn es zu denglisch wird.
Das nervt die Vortragenden und sie bemühen sich wieder Deutsch zu sprechen - zumindest wenn ich dabei bin. Das hat offenbar "erzieherische Wirkung". Mir soll´s recht sein.

2006-11-25 01:52:42 · answer #3 · answered by Charlie_H 4 · 2 0

Sie sprechen mir aus dem Herzen.Ich kanns auch nicht mehr hören.Und wenn dann noch bei 40 jährigen Berufsjugendlichen Wörter wie "Lol" etc. dazu kommen krieg isch "PLACK".

2006-11-24 23:20:05 · answer #4 · answered by Clever&Smart 3 · 3 1

Das ist eher Deumerikanisch und hängt mit der starken beienflussung der Jugend durch die Amerikanische "Kultur" zustande.
Dies ist neben Kriegen die wichtigste Methode der USA ihren Weltmachtsanspruch durchzusetzen.

2006-11-25 01:44:14 · answer #5 · answered by Anonymous · 1 0

Deshalb, weil viele nicht mehr in der Lage sind, sich mit einfachen Worten auszudrücken.
Das zu Reden, wird vielfach nur noch geblubbert, und bei Denglish, wenn man fragt, was das Wort denn heissen soll,
bleibt die Antwort oft offen.

2006-11-24 23:56:17 · answer #6 · answered by Anonymous · 1 0

Hab da mal einen sehr interessanten Artikel in der Wirtschaftswoche gelesen und ein Zitat ist mir im Gedächtnis:
"Pullover is not the opposit of Pullunder" einfach herrlich. Wir leben in Deutschland und sollten uns in unserer Muttersprache unterhalten, es aber auch nicht derart übertreiben wie die Franzosen.
Es soll hipp sein, nach internationalem Flair klingen, ABER:
Es ist nicht Hipp, wenn dann auch noch Begriffe verwechselt werden, bzw in einem falschen Kontext verwendet werden.

Peinlich wirs vorallem dann wenn man sich im englischen Sprachraum aufhält und behauptet mit seinem Handy jemanden anzurufen! Das heißt dort mobil (nur mal so am Rande).

2006-11-24 23:36:45 · answer #7 · answered by gd3001 3 · 1 0

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2014-11-28 06:25:06 · answer #8 · answered by ? 2 · 0 0

Die Computersprache kann ich entschuldigen, so sagt man in der ghanzen Welt. Aber ich bin nicht einverstanden, dass ein Mann, de sich neue Schuhe kaufen will User im dem entsprechenden Laden ist. Und viele andere beispiele.
Globalisation! Was kann man dagegen machen?

2006-11-25 00:12:09 · answer #9 · answered by Leony 7 · 0 0

Obwohl es gerade in die entgegengesetzte Richtung geht. Im Moment scheint vieles anti-amerikanisch zu sein bzw. zu werden. Vorallem auf VIVA und MTV kriegt man das gut mit ;-). Deutsch wird kühler (xD) als je zuvor.

2006-11-24 23:32:40 · answer #10 · answered by Anonymous · 0 0

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