Das Zitat kommt (auch malwieder) aus Goethes "Faust" und zwar aus dem Abschnitt, in dem Faust in seiner Studierstube hockt und die Bibel von Altgriechisch ins Deutsche überträgt. Das griechische Wort "Logos" hat nun ungefähr ähnlich viele deutsche Bedeutungen wie das englische "get".
So sitzt er da und rätselt, welche wohl dem Kontext am ehesten gerecht würde:
Geschrieben steht: »Im Anfang war das Wort!«
Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muß es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.
Bedenke wohl die erste Zeile,
Daß deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat
Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!
So ist es deiner philosophischen respektive theologischen Einstellung überlassen, ob Gott das erste Wort sprach, oder die Natur die erste Tat tat...
Mit diesem ganzen Brimborium wollt ich nur erklären, daß das mal wieder so eine Huhn/Ei- Frage ist mit Antwort zum selberüberlegen...
2006-11-18 02:20:53
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answer #1
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answered by calm 3
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Wenn das Wort "Entschuldigung" heisst - die Tat.
Wenn die Tat "Rache" ist - das Wort.
P.S. Das Wort Gottes gibt es nicht weil es keinen Gott gibt!
2006-11-17 19:44:47
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answer #2
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answered by Anonymous
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Im alten Judentum wurden die Gebete eigentlich eher gesungen. Deswegen war Sprechen und Singen nicht so total voneinander zu trennen.
Als ich vor ein paar Jahren einmal eine Methode sah, wie man mit klassischer Musik Stoffmuster entwarf, kam mir ein sehr schöner Gedanke:
Die Muster entstanden nämlich dadurch, dass eine Platte mit lauter farbigen Körnchen durch die Musik in Schwingung gebracht wurde. Und je nach Musik und Rhythmus, bildeten sich wundervolle Strukturen, die sich deutlich im Charakter voneinander unterschieden.
Abschließend meinte der Sprecher: "Vielleicht müsste man die Genesis umschreiben und sagen 'am Anfang war der Klang'?"
Im Grunde ist Klang ja eine Form von Energie. Und wir wissen ja, dass Energie und Masse ineinander umgewandelt werden können, auch wenn man extrem viel Energie für ziemlich wenig Masse benötigt.
In meinen Augen erscheint es also naheliegend, dass der Schöpfer die Schöpfung "ersungen" hat.
Allerdings wird ja auch Jesus in der Bibel als das "Wort" bezeichnet und als Anfang der Schöpfung. Das könnte mit dem Text zu Beginn der Genesis ebenfalls gemeint sein. Immerhin wird dann später gesagt: "Lasst UNS den Menschen machen."
Obwohl in der Bibel der Majestätsplural durchaus Verwendung findet, halte ich es für angebracht, hier von mehreren Personen auszugehen. Das wird in Hiob bestätigt, als Gott Hiob fragt, wo er denn gewesen wäre, als er die Erde erschuf und die ganzen Engel ("Söhne Gottes") begeistert Beifall klatschten.
Aber Wort und Tat sind in Wahrheit nicht wirklich voneinander zu trennen, auch wenn wir uns manchmal über Politiker aufregen, die viel reden, statt etwas zur Lösung von Problemen zu unternehmen.
Wenn ich beispielsweise den Mund aufmache und ein Wort sage, ist das "Sagen" ja auch ein "Tunwort", also eine Tätigkeit bzw. eine "Tat". Und selbst Denken ist eine Tat. Im Grunde musste das Denken vermutlich der Schöpfung selbst vorausgehen, so dass dann doch wieder die Tat am allerersten Anfang stand... ;-)
2006-11-17 12:36:49
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answer #3
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answered by kristallklar56 3
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die Tat..die Höhlenbewohner könnte nicht sprechen
2006-11-17 11:41:59
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answer #4
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answered by Anonymous
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DasWort Gottes muss es gewesen sein, denn das Wort Gottes hat Adam und Eva erst entstehen lassen.
2006-11-17 11:10:51
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answer #5
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answered by Wilken 7
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