Sokrates (altgriech. Sokrátes / Σωκράτης * 469 v. Chr.; † 399 v. Chr. (hingerichtet/vergiftet)) war ein griechischer Philosoph; er lebte und wirkte in Athen. Er gilt als eine der Hauptgestalten der griechischen Philosophie und des abendländischen Denkens.
Leben
Sokrates selbst hat nichts Schriftliches hinterlassen. Zu seinen Lebzeiten ab 423 v. Chr. tritt er als Spottfigur in Komödien in Erscheinung und findet mehrmals satirische Erwähnung. Biographische Informationen über Sokrates liefern vor allem die Werke Platons und Xenophons, die in den ersten Jahrzehnten nach Sokrates´ Tod entstanden sind, und Diogenes Laertios aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. Hinzu kommen Notizen, Anmerkungen und Anekdoten zahlreicher Autoren der griechischen und lateinischen Literatur.
Demnach ist Sokrates 469 v. Chr. in Athen im Demos Alopeke geboren und 399 v. Chr. in Athen hingerichtet worden. Seine Eltern waren Sophroniskos, der ein Steinmetz oder Bildhauer gewesen sein soll, und die Hebamme Phainarete. Aus einer vorangehenden Ehe seiner Mutter hatte er einen Halbbruder Patrokles. Zum Zeitpunkt seines Todes war er mit Xanthippe verheiratet und hatte mit ihr drei Söhne, den Jugendlichen Lamprokles und die Kinder Sophroniskos und Menexenos. Freunde von Jugend an waren Kriton und Chairephon. Ob er den Beruf seines Vaters erlernt und ausgeübt hat, ist unsicher. Einige hundert Jahre später befand sich auf der Akropolis eine Charitengruppe und eine Hermesfigur, die von Sokrates geschaffen worden sein sollen.
Sokrates hatte von seinen Eltern ein kleines Vermögen geerbt, das ihm und seiner Familie ein bescheidenes, aber unabhängiges Auskommen ermöglichte.
Es ist nicht bekannt, wer die Lehrer von Sokrates waren, aber es wird angenommen, dass er sich mit Ideen von Parmenides von Elea, Heraklit und Anaxagoras beschäftigt hat. Er nahm als Soldat an den Kämpfen von Potidaia (431-429), Delion (424) und Amphipolis (422) teil. Seine Tapferkeit und seine Besonnenheit (sophrosyne) werden von Platon und Xenophon erwähnt. 423 wird Sokrates als Hauptfigur der Komödie Die Wolken von Aristophanes in einer satirischen Überzeichnung als 'spleeniger Denker' zur Zielscheibe des allgemeinen Spottes. Schon hier wird ihm der Vorwurf des Atheismus und der Verblendung der Jugend gemacht. 416 erscheint Sokrates als „Ehrengast“ auf einem berühmten Gastmahl (Symposion), das anlässlich des Tragödiensieges des jungen Agathon stattfindet. 406 nahm Sokrates als Ratsherr am Prozess gegen die Feldherren aus der Schlacht bei den Arginusen teil und wandte sich gegen deren dann mehrheitlich beschlossene Verurteilung. Aus der Zeit der Gewaltherrschaft der Dreißig (der "dreißig Tyrannen") etwa um 403 sind einige Ereignisse überliefert. Ein festes Datum ist das Jahr 399, als Sokrates zum Tode verurteilt wurde.
Aus seiner 'Schule' gingen viele bekannte Personen hervor, die in die Geschichte eingingen. Hierzu zählen unter anderem Alkibiades, Antisthenes, Aristipp, Euklid, Xenophon, Kritias und Platon.
Tod
Der Verurteilung zum Tode ging ein Prozess voraus, in dem Sokrates wegen Gottlosigkeit und verderblichen Einflusses auf die Jugend angeklagt wurde. Gottlosigkeit (Asebie) bedeutete, nicht an die Staatsgötter Athens zu glauben, ein Verbrechen, das mit dem Tod durch Vergiften geahndet wurde. Diese Art von Prozessen wurde Asebieprozess genannt. In seiner überlieferten Verteidigungsrede stritt er beide Vorwürfe ab, indem er die Gründe für sein öffentliches Verhalten offenlegte. Dennoch wurde er mit knapper Stimmenmehrheit (281 von 500 Stimmen) von einem der zahlreichen demokratischen Gerichtshöfe (dikasteria) Athens für schuldig befunden. Nach damaligem Brauch durfte Sokrates nach der Schuldigsprechung eine Strafe für sich selbst vorschlagen. In diesem (zweiten) Teil seiner Verteidigungsrede erklärte Sokrates eben das Verhalten, das zu seiner Schuldigsprechung geführt hatte, für höchst nützlich, er könne daher keine Bestrafung vorschlagen, wo eine Belohnung angemessener sei. Die Richter verurteilten ihn nun mit einer Mehrheit von 361 Stimmen zum Tod durch Trinken des Schierlingsbechers. Sokrates hätte sein Leben retten können, wenn er bereit gewesen wäre, die Anklage als berechtigt anzuerkennen oder Athen zu verlassen, wie sein Freund Kriton ihm dies eindringlich nahelegte. Letzteres tat er nicht, da sein Daimonion ihm davon abriet. Außerdem betrachtete er die Flucht als Tat politischen Unrechts gegenüber den Gesetzen der Athener Bürger. Die Anklage als berechtigt anzunehmen, kam ebenso wenig in Frage. Er hielt die Wahrheit für wichtiger als sein Leben. Er versicherte, nur zum Besten des Staates gehandelt zu haben. Die Verhandlung und der Tod Sokrates' sind in Platons Schriften Apologie, Kriton und Phaidon und in Xenophons Apologie des Sokrates beschrieben.
2006-11-14 22:52:22
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answer #1
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answered by schmelli19 2
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JA! Jede Bibliothek - hoffe ich! - Lesen Bildet Ungemein!
2006-11-16 05:05:37
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answer #2
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answered by Onkel Bräsíg 7
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SOKRATES
Sein Leben
Sokrates war ein griechischer Philosoph, der in der Zeit von circa 469 bis 399 v. Chr. gelebt hat und als Begründer der autonomen philosophischen Ethik gilt. Seine Philosophie hat die westeuropäische Entwicklung sehr stark beeinflusst.
Er wurde in Athen geboren. Seine Eltern waren der Steinmetze Sophroniskos und die Hebamme Phainarete. Seine Laufbahn lernte Sokrates nach altklassischer Form in Literatur, Musik, Gymnastik, Rhetorik, Dialektik der Sophisten und befasste sich mit den Schriften anderer griechischer Philosophen, die in die Zeit nach den Perserkriegen fielen. Nachdem er eine Zeit lang den Beruf seines Vaters ausgeübt hatte, diente er als Infanterist im Peloponnesischen Krieg, wobei er sich in den Schlachten von Potidaia (432 – 430 v. Chr.), Delium (424 v. Chr.) und Amphipolis (422 v. Chr.) bewährte. Man ging später davon aus, dass er im Verlauf seines Lebens mehrere politische Ãmter, wie zum Beispiel Verteidiger im Ratausschuss für die Feldherrn der Seeschlacht bei den Arginusen, die es unterlassen hatten, für die Verstorbenen an Land Beisetzungen zu organisieren, bekleidet hatte.
Sokrates lehrte auf den öffentlichen Plätzen Athens griechischen Knaben seine eigene Philosophie, indem er Dialoge mit ihnen abhielt. Wegen Gotteslästerung ("Asebie") und Verführung der Jugend wurde er 399 v. Chr. zum Tode verurteilt.
Seine Philosophie
Im GroÃen und Ganzen beschäftigte er sich mit der philosophischen Ethik. Dabei ging er davon aus, dass in jedem Menschen dasselbe rationale Verständnis und dieselbe Definition für gewisse Bereiche, nämlich Gerechtigkeit, Tugend und Selbsterkenntnis, verborgen waren. Der Kern seiner Erkenntnislehre ist also die Frage nach dem Guten ("agathón") und der Tugend ("areté"), die zur Glückseligkeit ("Eudaimonie") führen sollen. Seinen Anreiz dazu fand Sokrates erstmals auf der Inschrift des Orakels zu Delphi, die lautet: "Erkenne dich selbst!". Das griechische Verständnis der Tugend besagt, dass eine Sache nur dann tauglich ist, wenn man sie nicht zweckentfremdet, sondern sie ihrem Wesen nach richtig nutzt. Sie sei enthalten in der Seele des Menschen.
Sokrates' Ziel war es, durch gezielte Fragen und Antworten, durch seine selbst entwickelte Methode des elenktischen Verfahrens, diese zum Vorschein zu bringen. Dieses geht wie folgt vor sich: Sokrates stellt seinem Gesprächspartner eine Frage. Dieser antwortet ihm mit seinem Scheinwissen und seinem falschen Bewusstsein, das aus der Sorge um äuÃere Güter erfolgt, also aus seinen absoluten Wahrnehmungen. Mit seiner Philosophie der relativen Wahrnehmung (Sorge um die Seele: "epiméleia") widerlegt Sokrates dessen Ansicht. Auf diese Weise erkennt der andere sein eigenes Verständnis als falsch an und gerät in Verlegenheit und Ausweglosigkeit ("Aporie"). Sokrates stellt ihm die Frage erneut, um an dessen Bereitschaft zum Weiterlernen und zum Weiterbilden zu appellieren. Erwidert dieser die Lust nach Wissen, bietet ihm Sokrates durch den "Logos", durch die Vernunft, die Möglichkeit, im Gespräch den Weg aus seiner gegenwärtigen Situation zur Selbsterkenntnis zu finden.
Im Gegensatz zu den Sophisten versuchte Sokrates nicht, die Leute durch Ãberreden zu beeinflussen und zu täuschen, sondern er wollte erreichen, dass sie aus eigener Ãberzeugung zu dieser richtigen Erkenntnis kamen: alles Tugendhafte sei richtig, alles Lasterhafte sei schändlich. Jede andere Auffassung könnte gegen den Logos nicht standhalten und wäre nicht vertretbar. Auf diese Weise nutzte er sozusagen die Hebammenkunst seiner Mutter für seine Philosophie, was bedeutet, dass er den Menschen bloà helfen konnte, die Erkenntnis zu finden, und ihnen nicht die Erkenntnis vorwegnehmen konnte. Dieses Vorgehen wird "Mäeutik" genannt. Er vertrat die Auffassung, dass die Leute, die erkannt haben, was richtig oder falsch ist, auch richtig handeln würden. Die Selbsterkenntnis setzt er mit der Tugend der Tüchtigkeit gleich mit dem Hintergrund, dass nur die Tugendhaftigkeit nützlich sei. Diejenigen, die nicht erkannt haben, was richtig oder falsch ist, würden nur auf Grund von Nichtwissen bzw. Scheinwissen Schandtaten begehen. Ein Zitat von Sokrates besagt: "Niemand tut freiwillig (wissentlich) unrecht!"
Sein Prozess
Wie bereits erwähnt, wurde Sokrates wegen Gotteslästerung und Jugendverführung verurteilt. Auf was die vermeintliche Gotteslästerung zurückzuführen ist, bleibt auch später fraglich. Man vermutet, dass er einen neuen Gott einführte, der die innere Stimme, das "daimónion", verkörpern sollte.
Eine standhafte Annahme für die Verführung der Jugend beruhte auf politischer Ebene. Einige Schüler von Sokrates mit Namen Alcibiades, Critias und Charmides gehörten nach der Niederlage Athens im Jahre 404 v. Chr. zu den DreiÃig Tyrannen, die gegen eine Demokratie waren und Athen abhängig von Sparta machen wollten. Als die Demokraten wieder Macht erlangten, stuften sie die Wegweisungen von Sokrates als anti-demokratisch und gefährlich ein und klagten ihn an.
Der eigentliche Prozess ist darauf zurückzuführen, dass Sokrates mit seiner Meinung sich viele Feinde, insbesondere Politiker, machte. Er warf ihnen vor, Ãmter durch Geburtsrecht, finanziellen Status oder Volkswahl angeeignet zu haben, ohne jedoch etwas davon zu verstehen.
Sein Tod
Als Sokrates 399 v. Chr. mit knapper Mehrheit wegen Gotteslästerung und Verführung der Jugend schuldig gesprochen wurde, unterbreitete er dem Gericht den für sie beleidigenden Vorschlag, für seine Freiheit eine bestimmte geringe Summe zu zahlen, die dem Wert eines Philosophen für den Staat entspreche. Daraufhin war das Gremium derart empört, dass ihn fast alle zum Tode verurteilten. Obwohl seine Freunde ihn aus dem Gefängnis befreien wollten, zog Sokrates es vor, für seine Ideale lieber zu sterben als davor wegzulaufen und fügte sich deshalb seinem Todesurteil. Seine letzten Stunden verbrachte er bei seiner Familie und trank gegen Abend den Schierlingsbecher, einen Gifttrank. Somit beugte er sich dem Gesetz und vertrat bis zu seinen letzten Minuten seine Philosophie.
Seine Person
Er war ein Mann mit relativ kleiner Statur, der oft als unattraktiv beschrieben wurde. Dennoch besaà er einen groÃen Anteil an Durchsetzungsvermögen, welches auf seinem starken Selbstbewusstsein und seiner ausgeprägten Schlagfertigkeit beruhte. AuÃerdem hatte er für einen Philosophen viel Sinn für Humor.
Seine Frau Xanthippe
Xanthippe soll wesentlich jünger als Sokrates gewesen sein. Mit ihm hatte sie drei Söhne: Lamprokles, Sophroniskos und Menexenos. Sie galt als sehr streitsüchtig. Sie hätte Sokrates mehrere Male von den öffentlichen Plätzen weggeholt mit der Aufforderung, er solle sich mehr um das Wohl seiner Familie kümmern und Geld verdienen, da Sokrates für seinen Unterricht kein Geld verlangte wie die Sophisten. Auf Xenophon, einen Schüler Platons, gingen die einzigen Indizien über die Gattin von Sokrates zurück.
Seine Nachkommen und der Nachlass
für unsere Welt
Sokrates selbst hat keine Texte über seine Philosophie verfasst, sondern sie nur mündlich an seine Schüler weitergegeben. Seine bedeutendsten Schüler waren unter anderem Platon, Antisthenes, Euklid von Megara, Aristepis, Phaidon von Elis und Xenophon. Die meisten Informationen blieben durch Platon für die Nachwelt erhalten, von dem man allerdings glaubt, dass er Sokrates' Namen für seine eigene Philosophie benutzte. Dieser verfasste mehrere Werke, die Sokrates‘ Leben und Erkenntnis wiedergaben, zum Beispiel die "sokratischen Dialoge", "Die Wolke von Aristophanes", die "Apologie" und der Dialog "Phaidon". Die "sokratischen Dialoge" beschreiben das Vorgehen von Sokrates, das Frage- und Antwortspiel zum Zwecke der richtigen Erkenntnis. Dabei appelliert er an die Stärken seines Gesprächspartners, indem er sich ihm unterordnet und so tut, als ob er selbst unwissend ist ("Ich weiss, dass ich nichts weiss!"). "Die Wolke von Aristophanes" ist eine Komödie, die Sokrates selbst als Sophisten darstellt. Die "Apologie" gibt die wesentlichen Punkte seiner Verteidigungsrede wieder und "Phaidon" greift die Tatsachen über seine letzten Stunden und seinen Tod auf.
Sein ausgesprochener Sinn für Humor gab Sören Kierkegaard die Möglichkeit, sich mit der sokratischen Ironie zu beschäftigen.
Seine Freunde Antisthens und Aristiphos, die sehr von Sokrates geprägt waren, gründeten später die sokratischen Schulen. Antisthens erschuf die Schule der Kyniker, Aristiphos die Schule der Kyrenaiker. Die Kyniker entsagten in strengster Form den materiellen, äuÃeren Gütern, die Kyrenaiker erhoben die Glückseligkeit zur Triebfeder menschlichen Handelns. Daraus resultierten später die Lehren des Epikur. Viele Stoiker wie Epiktet, ein griechischer Philosoph, Seneca der Jüngere, ein römischer Philosoph, und Mark Aurel, ein römischer Kaiser, sahen Sokrates als ihr groÃes Vorbild an. Mit den allgemeinen gleichen und rationalen Definitionen, mit denen sich Sokrates auseinandergesetzt hat, befasste sich ein Schüler von Platon, nämlich Aristoteles, der sie niederschrieb und verdeutlichte.
Schlusswort
Allgemein kann man sagen, dass die Lehren des Sokrates einen starken Einfluss auf unsere heutige Zeit genommen und das Fundament vieler weiterer philosophischen Strömungen gebildet haben.
Ãmit Ersözlü
Dezember 1999
2006-11-15 07:22:35
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answer #3
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answered by Anonymous
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Studentenreferat über Sokrates
A. Lebenslauf
Sokrates wurde um 470 v. Chr. in Athen als Sohn des Steinmetzen Sophroniskos und der Hebamme Phainarete geboren. Er lernte die bildhauerischen Fähigkeiten seines Vaters. Später wandte er sich der Philosophie zu.
Inzwischen war er mit Xanthippe verheiratet, die seine unerschütterliche Gelassenheit, für die er berühmt ist, auf die Probe stellte: Alkibiades hatte Sokrates einen Kuchen mitgebracht. Xanthippe schlug ihm den Kuchen aus der Hand. Er fiel zu Boden und wurde ungenießbar. Sokrates sagte seiner Frau hierauf lediglich: "Du wirst ihn nun nicht mehr essen können."
Sokrates
Er engagierte sich im politischen Leben Athens. So versuchte er in der Ratsversammlung zu verhindern, daß die Feldherren, die in der Seeschlacht bei den Arginusen gesiegt hatten, zum Tode verurteilt werden. Sie hatten es unterlassen, die gefallenen Athener zu bergen. Sokrates weigerte sich, an der Verhaftung des Leon von Salamis teilzunehmen.
399 v. Chr. wurde er zum Tod durch Vergiften verurteilt. Die Ankläger Anytos, Meletos und Lykon hatten ihn der Gottlosigkeit (Asebie) beschuldigt. Außerdem bringe er die Jugend vom rechten Weg ab.
B. Wirken
In Wahrheit bestand sein Auftreten in der Öffentlichkeit hauptsächlich darin, auf der Agora herumzuschlendern und sich mit jedermann zu unterhalten, egal welcher Standeszugehörigkeit. Zu Beginn jeden Gesprächs erkundigte er sich über die Berufstätigkeit der Ansprechpartner. Sodann fragte er immer geschickter und spezieller, so daß er das Gespräch auf ein Thema lenken konnte, über das sich beide Gesprächsteilnehmer auskannten. Jedoch stellte er sich weiter unwissend und fragte immer weiter. Schließlich fand sich sein Gegenüber in einem Wust voller Kontroversen wider. Sokrates machte ihm klar, daß die Aussagen des Gesprächspartners bloße doxa seien, dieser also eine platte Meinung habe und daß dieser in Wahrheit nichts wisse.
Eben dies ist Sokrates' Weisheit. Zwar hatte ihm das Delphische Orakel als den Weisesten bezeichnet. Sokrates bestätigt dies ironisch und sagt: ich weiß (wenigstens), daß ich nichts weiß. Im Gegensatz zu den ihm verhaßten Sophisten, die als Rhetoren nicht mit begründetem Wissen zu überzeugen vermochten, sondern mit raffinierten Argumentationsfiguren die Zuhörer zu überreden, ja zu übertölpen versuchten (Eristik), machte sich Sokrates das vernünftige moralische und politische Begreifen des menschlichen Lebens zum Ziel.
Sokrates war davon überzeugt, daß der Mensch einsehen müsse, daß er sich selbst nicht kennt, und daß er nur durch vernünftiges Denken zur Selbsterkenntnis gelangen könne. Um Selbsttäuschungen zu entgehen, muß dies durch ein gemeinsames, philosophisches Gespräch gefördert werden. Sokrates bezeichnet diese Methode als Mäeutik ("Geburtshilfe"). Durch ständiges Nachfragen gelangen die Erkenntnisse ans Licht. Sie sind im Dunkeln verborgen und werden durch die Gewinnung von Wissen nicht geschaffen, sondern nur entdeckt. Mit dieser Methode werden nicht nur Widersprüche im Denken nachgewiesen (Elenktik), sondern es wird sich derjenige, der diese Methode anwendet, seiner eigenen Unzulänglichkeit bewußt. Der Mensch wird damit zur Bescheidenheit erzogen.
Sokrates praktizierte seine Lehre über die postulierte Übereinstimmung von Denken, Reden und Handeln gerade in seinem Leben. War er einmal vor eine Entscheidung gestellt, die nicht sofort aufgrund von vernünftigen Überlegungen getroffen werden konnte, verließ er sich auf sein daimonion, eine Macht, die fälschlicherweise von seinen Zeitgenossen als Ersatz für die bestehende Götterwelt interpretiert wurde.
Vielmehr steht daimonion für den "moralischen Instinkt", der ihn davor bewahrt, etwas zu tun, was nicht seiner Intention entspricht, so etwas wie eine innere Stimme.
C. Schlußbemerkung
Sokrates verfaßte keine philosophischen Schriften. Vermutlich unterließ er dies wegen seiner Überzeugung, daß Erkenntnis nur im Dialog entstehen kann. So sind insbesondere die Schriften seiner Schüler (z.B. Xenophon, Platon) die Quelle unseres Wissens über Sokrates. Xenophon schildert die Person Sokrates, wohingegen Platon vorrangig sein Denken in den Vordergrund stellt.
Sokrates wurde oft mißverstanden, uns wird dies bei der Komödie "Die Wolken" von Aristophanes deutlich, in der Sokrates als Sophist dargestellt wird, obwohl er gerade deren philosophischer Gegner war.
Tatsächlich jedoch hatte Sokrates seine Überzeugung und seinen starken Willen bis zu seinem Tode zum Ausdruck gebracht: Er verspottete die Richter, die ihn den Prozeß machten, indem er verlangte, im Prytaneion auf Staatskosten verköstigt zu werden. Und als er nach der Verurteilung im Gefängnis auf die Vollstreckung des Todesurteils wartete, sagte er zu seinen Schülern: "Kümmert euch weniger um Sokrates, kümmert euch mehr um die Wahrheit". Hier beweist er erneut Gelassenheit und Weisheit. Er trank freiwillig den Schierlingsbecher.
Literatur
Mittelstraß, Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Stuttgart 1995
Bloch, Antike Philosophie, Frankfurt/Main 1985, 1. Aufl.
Kirchner, Geschichte der Philosophie, Leipzig 1896, 3. Aufl.
...und hier findest du noch einen ausführlicheren Lebenslauf mit allen bekannten Daten über Sokrates:
http://www.fundus.org/pdf.asp?ID=2485
Liebe Grüsse
Petra
2006-11-15 04:23:29
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answer #4
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answered by Petra 4
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guck doch bei wikipedia.de
2006-11-15 02:21:19
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answer #5
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answered by Anonymous
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Der griechische Philosoph Sokrates (ΣÏκÏάÏÎ·Ï * ca. 470 v. u. Z., † 399 v. u. Z.) lebte in Athen. Er ist Sohn des Bildhauers Sophronikos und der Hebamme Phainarete.
Sokrates soll gesagt haben, er übe die Kunst seines Vaters eines Bildhauers aus, indem er den Menschen Form zu geben versucht, und er lasse sie wie seine Mutter, eine Hebamme, Erkenntnisse gebären.
Sokrates hat keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen. Wir wissen von seinen Ansichten nur aus den Werken von Platon, Xenophon und Aristophanes. Platons frühen Dialogen können wir einigermaÃen zuverlässige Informationen über Sokrates entnehmen.
Von Sokrates stammt die Untersuchungsmethode, die man heute die sokratische Methode oder die Mäeutik nennt.
2006-11-14 23:44:10
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answer #6
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answered by veronika m 3
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das was schmelli19 geantwortet hat ist richtig! aber ich gebe dir einen besseren tipp und zwar es gibt ein Kinderbuch (nicht lachen) und heisst "sophies welt" ist nicht nur für kinder gedacht, aber in dem buch ist nicht nur sokrates, sonder es sind auch andere philosphen die mit sokrates zutun hatten, es ist toll beschrieben über das leben und wie sokrates aussah, ich glaube er war sehr hässlich und hatte klupschaugen, und die philosophie wird ganz toll beschrieben, ohne das man stunden lang erst darüber nach denken muss.
2006-11-14 23:03:15
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answer #7
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answered by Anonymous
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Schau mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates
2006-11-14 22:56:35
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answer #8
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answered by eswlr 2
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Lesen mußt Du selbst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates
2006-11-14 22:43:16
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answer #9
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answered by lacy48_12 7
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