Muss vorherigem Post zustimmen. Ich studiere selbst auf Bachelor und das in einer Geisteswissenschaft, wo man von vornherein nicht mit so viel reinem Lernstoff konfrontiert ist. Und tatsächlich, Stoff auswendig lernen, muss ich kaum noch. Dafür komme ich seit einem Jahr keine Woche mehr ganz zur Ruhe. Entweder ich schreibe gerade eine von fünf Hausarbeiten (die möglichst gut ausfallen sollten, denn jede Arbeit zählt in die Endnote, die wiederum bestimmt, ob man auch den Master machen kann) oder ich bereite eines von sieben Referaten vor oder lese einen von zig Texten, die jede Woche zu bewältigen sind.
Und dass der deutsche Bachelor zumindest vom Anspruch her sehr viel höhe angesiedelt ist als der us-amerikanische kann ich ebenfalls bestätigen. In USA ist es wohl so, dass in den ersten beiden (?) College-Jahren erst einmal Stoff behandelt wird, der in Deutschland schon auf der Oberstufe des Gymnasiums gelehrt wird. Also trifft es ganz und gar nicht zu, dass die Abiturienten in USA viel schneller fertig werden.
Genauso verhält es sich mit der 'Verwendbarkeit' des Bachelors: In USA kann ich mit einem Bachelor in Kunstwissenschaft immer noch Jura auf Master studieren. In Deutschland ist man weiterhin auf seine Fachrichtung festgenagelt, oft gibt es sogar innerhalb eines Fachbereichs Einschränkungen (eine Freundin mit einem Bachelor in Anglistik, hätte Schwierigkeit in einen Master der Buchwissenschaft zu kommen).
Deswegen ärgert es mich unheimlich, wenn ich das geflügelte Wort vom 'Schmalspurbachelor' höre. Komme aber auch nicht unhim, mich minderwertig zu fühlen, selbst wenn ich nächsten Sommer (hoffentlich!) meinen ersten universitären Abschluss in der Hand halte.
Soviel vom Erfahrungsbericht, die Fakten wurden ja schon sehr richtig geliefert.
2006-11-14 20:56:57
·
answer #1
·
answered by Anonymous
·
0⤊
1⤋
Puh einiges verkannt, Kollegen.
Der deutsche Bachelor ist keineswegs so toll, da er, bezugnehmend auf die ECTS nicht international vergleichbar ist, nicht vollwertig. Um einen international anerkannten zu haben, muss ich immer ein Aufbaustudium draufsetzen. Anders zB in Holland, dieser ist direkt vergleichbar und steht dem deutschen Diplom in nichts nach, ausser in Studiuenzeit. Dazu zu sagen ist, dass der Bachelor viel allgemeiner ist, mit dem Zweck, sich mit dem Master of Science zu spezialisieren. Mit dem MBA bist du eh weit ueber dem deutschen Diplom....
2006-11-15 09:41:23
·
answer #2
·
answered by Jen** 1
·
0⤊
0⤋
Abgesehen von den harten Fakten wie kürzerer Studienzeit und anderem Punktesystem unterscheiden sich die beiden Abschlußarten vor allem in der Praxisrelevanz - studierst du auf Diplom, wird dir viel theoretisches Wissen vermittelt. Studierst du auf Bachelor, wird dir zwar weniger theoretisches Wissen vermittelt, aber du lernst auch, wie du dieses Wissen praktisch anwendest. Ich studiere selbst auf Bachelor und bin jeden Tag von 9 bis 18 Uhr in der HS - kann meinem Vorredner in Punkto "Schmalspurstudium" also nur zustimmen!
2006-11-15 05:24:39
·
answer #3
·
answered by liamslittledarlin 3
·
0⤊
0⤋
Bachelor ist ein 6-7 semestriger Abschluss der jetzt von uns/der EU nach dem anglo-amerikanischen Hochschulsystem übernommen wurde, danach kann man noch den 2-3 semestrigen "Master" draufsetzen, sofern man zugelassen wird und genügend Geld hat.
Diplom ist eben ein deutscher Uni/Fh-Abschluss, der nach ca 8-9 Semestern Regelstudienzeit erreicht werden kann (und jetzt am aussterben ist)-dieses beinhaltet natürlich mehr "Stoff" und durch die längere Studiendauer wird den Studenten auch mehr Freiraum gegeben sich zu orientieren und sich mit dem Studium zu identifizieren-beim Bachelor wird der Stoff wohl ganz schön durchgepeitscht werden ohne Rücksicht auf Verluste. Ein amerikanischer Bachelor ist z.B. vom Niveau her viel niedriger angesetzte als ein deutscher-ich glaub da haben unsere Bildungspolotiker einiges noich nicht verstanden-vor allem nicht so viel Stoff in so kurze Zeit zu packen.
Wie zukünftige Bachelor-Absolventen auf dem Arbeitsmarkt ankommen bleibt abzuwarten, auch wegen der Bezahlung; ein Diplom-Abschluss ist eindeutig höherwertiger einzustufen, auch bei der Bezahlung.
2006-11-14 09:47:42
·
answer #4
·
answered by missnina 4
·
0⤊
0⤋
Soweit ich weiß, ist der Baccalaureus - oder bachelor's degree - ein Studienabschluß, der dem Vordiplom entspricht, steht also unter dem Diplom...
Oder anders gesagt, Du hast in einem Fach die Grundlagen gelernt, aber aufgehört, bevor es spannend wurde...
2006-11-14 09:44:45
·
answer #5
·
answered by egima 5
·
0⤊
0⤋