Kinderschutz a la CDU, äh DDR?

Question

Jetzt soll es also dank Frau von der Leyen ein Kinderfrühwarnsystem geben, dass Misshandlungen und Vernachlässigungen früh feststellen soll. So soll die regelmäßige ärztliche Untersuchung von Kleinkindern zur Pflicht werden, um so zu verhindern, dass Eltern ihre Kinder dem Arzt vorenthalten und so eventuelle Spuren von Misshandlungen zu verheimlichen.

Alles schön aber in der DDR war es normal, dass der Arzt in den Kindergarten kam. Ebenso war der Schulhort fast für alle Kinder eine Selbstverständlichkeit, der jetzt mit der Ganztagsschule zurückkommt.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass jetzt so langsam das alles zurückkommt, was 1989/90 abgeschafft wurde, nur weil es aus der DDR kam. Was mich nur wundert: Da werden Dinge gerade von der politschen Coleur als großer Fortschritt gepredigt, die das selbe noch vor ein paar Jahren als diktatorisch und menschenverachtend gegeißelt haben.

Nun würde ich gerne mal eure Meinung dazu hören.

Answer 1

ganztagsschule - super, wird in der globalisierten welt aufgrund der anforderungen, die die welt stellt, leider gebraucht.
aber man könnte es ja "bis 4" oder so begrenzen und müsste nicht so übertreiben wie die franzosen (bis 5 und dann noch manchmal hausaufgaben).
das mit den kinderuntersuchungen halte ich für quatsch, und zwar FÜR ABSOLUTEN QUATSCH, und es ist entgegen einer freiheitlichen gesellschaftsordnung.
1. was denkst du, dass man dann von der polizei dem arzt vorgeführt wird? oder gibt es bußgeld wenn man nicht kommt? diese leute können immer noch EINFACH NICHT HINGEHEN.
2. selbst wenn sie hingehen, wird man wenig finden
3. selbst wenn sie hingehen und was gefunden - da sagen die eltern dann, das kind ist hingefallen. es kann in den allermeisten fällen wohl kaum zu einer einschaltung des jugendamtes oder gar einer verurteilung kommen. zusätzlich gilt noch, dass dann eltern einfach sich raffiniertere misshandlungsmethoden (solche menschen sind häufig grausam in dieser hinsicht, auch wenn sie ihr kind lieben) ausdenken, methoden, die man dem kind nicht sdofort ansieht...
also absolut sinnlos, kostenproduzierend und entgegen der freiheit des individuums! kein fortschritt in meinen augen!

Answer 2

Ich bin in der DDR aufgewachsen und bekomme Gänsehaut bei diesem Gedanken!
Die Freiheit geht mal wieder den Bach runter.

Answer 3

Das empfinde ich jetzt nicht so! Regelmässige Untersuchungen gibt es in fast allen zivilisierten Ländern. Allerdings ist bei uns die Quote mit am geringsten! In anderen Ländern wird das über Kiga und Schule gesteuert, wie heute ja schon der Zahnarzt! Prinzipiell halte ich das für vernünftig und gut! Man muss einfach sehen, dass bei der Vereinzelung in der Gesellschaft die soziale Kontrolle erhöht werden MUSS, damit die Allgemeinheit frühzeitig über bestimmte unerwünschte Entwicklungen Kenntnis erhält! Und etwas mehr Zwang bei Untersuchungen sind förderllich fürs Kind, und um die gehts ja. Freiheit ist immer ein zweischneidiges Schwert. Wir zwingen Menschen, sich im Auto anzuschnallen, Wir zwingen ein Grossteil der Bevölkerung, etwas für die Rente, Krankheit usw zu tun. Warum also nicht bezüglich der Kindergesundheit. Das hat mit DDR nichts zu tun!
Und: Ist doch schon, wenn die CDU noch lernfähig ist ;-)

Answer 4

ja, die damen und herren politiker werden so langsam aber sicher schlau! nicht alles, was aus der DDR bzw. dem sozialismus kam, war schlecht!

geschadet hat der hort mit sicherheit keinem der kinder. die hausaufgaben wurden gemacht und es blieb noch genügend zeit zum spielen und rumtoben an der frischen luft. ein wichtiger punkt, gerade heute, wo die meisten kinder ja mit übergewicht und lernstörungen zu kämpfen haben! die interessen und die talente der schüler wurden mit sogenannten arbeitsgemeinschaften geweckt bzw. vertieft.

die schuluntersuchungen waren auch durchaus sinnvoll. es wurden impfungen anhand des impfausweises kontrolliert und beispielsweise bei zu großen leberflecken wurde den eltern eine empfehlung gegeben, ihr kind bei einem hautarzt vorzustellen. auch kam der zahnarzt regelmäßig zur kontrolle in die schulen.

meiner meinung nach wird es höchste zeit, dass es wieder solche sozialen, kostenlosen angebote an schulen gibt! die eltern wissen ihre kinder gut aufgehoben und können in ruhe arbeiten gehen.

Answer 5

Unser Staat hat hier eine wichtige Fürsorgepflicht. Diese ist z.B.durch die betreffenden Jugendämter in letzter Zeit sträflich vernachlässigt worden.

Erbärmlich finde ich allerdings, daß sich unsere Regierung erst dann irgendwelche Gedanken zu machen scheint, wenn "das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist", d.h. wenn es Kinderleichen gegeben hat!

Ob durch die angesprochenen Maßnahmen unsere Gesellschaft
kinderfreundlicher wird, wage ich zu bezweifeln. Es ist auch noch nicht geklärt , ob unser Staat bereit ist, außer der Verschärfung von Kontrollmaßnahmen, auch mehr Geld für Fachpersonal auszugeben, welches in den letzten Jahren in diesem Sektor massiv abgebaut worden ist.

Answer 6

Sicher, weil ja nicht alles schlecht war, aber es war halt ais der DDr und mußte weg, egal ob es von Nutzen war oder nicht. bei meiner Tochter in der Schule gibt es nun auch wieder Arbeitsgemeinschaften, die als große neue Errungenschaft angepriesen wurden.
Es wurde noch mehrere Dinge wieder eingeführt, die nach der Wende weg mußten, man erfindet halt das Rad wieder.

Answer 7

Ich bin auch in der DDR aufgewachsen und jetzt Mutter von 3 Kindern.
Manchmal habe ich mir schon gewünscht, es würde für alle Kinder Krippenplätze geben, oder in der Schule Nachmittagsbetreuung (wie damals mit gutem Freizeitangebot z.B. Sport oder Chor oder Theatergruppe ....)
Ich habe es damals echt super gefunden, ich war immer mit Freunden zusammen, wir lungerten nie irgendwo herum und unsere Eltern waren bruhigt, denn sie wußten was wir machen.

Zur ärztlichen Pflichtuntersuchung:
es wird Zeit das es zur Pflicht wird genauso sollten alle Impfungen für ALLE vorgeschrieben werden.