Ein Mensch, von Büchern hart bedrängt
An die er lang sein Herz gehängt,
Beschliesst voll Tatkraft, sich zu wehren,
Eh sie kaninchenhaft sich mehren.
Sogleich, aufs äusserste ergrimmt,
Er ganze Reihn von Schmökern nimmt
Und wirft sie wüst auf einen Haufen,
Sie unbarmherzig zu verkaufen.
Der Haufen liegt, so wie er lag,
Am ersten, zweiten, dritten Tag.
Der Mensch beäugt ihn ungerührt
Und ist dann plötzlich doch verführt,
Noch einmal hinzusehn genauer-
Sieh da, der schöne Schopenhauer...
Und schlägt ihn auf und liest und liest,
Und merkt nicht, wie die Zeit verfliesst...
Beschämt hat er nach Mitternacht
Ihn auf den alten Platz gebracht.
Dorthin stellt er auch eigenhändig
Den Herder, achtundzwanzigbändig,
E.T.A.Hoffmanns Neu -Entdeckung,
Schützt diesen auch vor Zwangsvollstreckung.
Kurzum, ein Schmöker nach dem andern
Darf wieder auf die Bretter wandern.
Der Mensch, der so mit halben Taten
Beinah schon hätt den Geist verraten
Ist nun getröstet und erheitert, dass die Entrümpelung gescheitert.
Eugen Roth (1895-1976)
2006-11-13 06:30:05
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answer #1
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answered by ornella 6
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Das Glück ist eine leichte Dirne
und weilt nicht gern am selben Ort;
sie streicht das Haar dir aus der Stirne
und küßt dich rasch und flattert fort.
Frau Unglück hat im Gegenteile
dich liebefest ans Herz gedrückt;
sie sagt, sie habe keine Eile,
setzt sich zu dir ans Bett und strickt.
Heinrich Heine
und :
Ein Mensch liest, warm am Ofen hockend -
Indem das Wetter nicht verlockend -
Dass gestern, im Gebirg verloren,
Elendiglich ein Mann erfroren.
Der Mann tut zwar dem Menschen leid -
Doch steigert's die Behaglichkeit.
gut....wie alles von =>Eugen Roth..:-)
2006-11-13 11:00:02
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answer #2
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answered by hekate4049 6
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also mir gefällt der erlkönig von goethe, ist schon etwas schaurig und ergreifend
2006-11-13 13:08:04
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answer #3
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answered by Dieterle111 3
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allgemeindie von rilke sind zauberhaft
2006-11-13 10:48:26
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answer #4
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answered by bloomyirie 4
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Der kleine Prinz
2006-11-13 10:43:49
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answer #5
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answered by ? 6
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Tucholsky,
Lichter i. d. Großstadt
Theodor Storm,
Die Stadt
("Doch hängt mein ganzes Herz an DIr,
Du graue Stadt am Meer).
Er meint HUSUM.
2006-11-15 17:29:42
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answer #6
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answered by Anonymous
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A) Finster war´s
der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüße Flur,
als ein Wagen - blitzeschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen sassen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschossner Hase
auf dem Sande Schlittschuh lief.
Und der Wagen fuhr im Trabe
rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Raabe
gerade eine Turmuhr auf.
Und zwei Fische liefen munter
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter
und der graue Tag erschien.
B) Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt.
Irgendeiner hatte ihm eine dunkelhellila Aster
zwischen die Zähne geklemmt.
Als ich von der Brust aus
unter der Haut
mit einem langen Messer
Zunge und Gaumen herausschnitt,
muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt
in das nebenliegende Gehirn.
Ich packte sie ihm in die Bauchhöhle
zwischen die Holzwolle,
als man zunähte.
Trinke dich satt in deiner Vase!
Ruhe sanft,
kleine Aster!
(Gottfried Benn)
2006-11-13 11:37:00
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answer #7
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answered by Anonymous
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John Maynard, mußte ich in der Schule lernen, es ist ein wunderschönes Gedicht über einen Seemann der sein Leben verlor um andere zu retten.
Viele Grüße von Opa Rinaldo
2006-11-13 11:33:21
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answer #8
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answered by opa_rinaldo 3
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bratwurst und sauerkaraut
2006-11-13 10:59:55
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answer #9
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answered by Anonymous
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was meinst du jetzt? gesicht oder gedicht???
also es gibt viele unbekannte gedichte , die ich mag
2006-11-13 10:44:34
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answer #10
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answered by Anonymous
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