Hallo, etwas ausführlicher...
also als allererstes Mal: du bist KEINE Rabenmutter, im Gegenteil, nach dem, was du so schreibst.
Du sagst, dein Sohn hat noch acht Jahre Zeit, bis er aus der Schule kommt. Das ist noch gaaaanz schön lange, bis dahin kann sehr viel passieren. Wie schon HeinK schreibt, soll das Arbeitsplatzangebot bis dahin auch wieder besser aussehen als das heute der Fall ist.
Dein Sohn ist jetzt auf der Förderschule. Das kann VIELE Gründe haben.
Viele Kinder und Jugendliche sind an einer Förderschule, weil es "verhaltensmäßig" an einer Regelschule nicht funktioniert und sie in den kleineren Klassen die Aufmerksamkeit bekommen, die sie benötigen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, lässt sich jetzt schon aber nur schwer feststellen.
Dann gibt es die (allerdings eher selteneren) Fälle, da sind die Kinder hochbegabt, was an einer "normalen" Grundschule auch oft nicht festgestellt wird. Diese Kinder langweilen sich tierisch im Unterricht, weil ihnen alles sehr schnell zufliegt. Wenn sie sich dann langweilen, schalten sie einfach ab, was dann teilweise auf Lern-/Verständnisprobleme zurückgeführt wird.
Und so viele weitere Ursachen kann es haben...
Aber nehmen wir einmal an, dein Sohn gehört nun wirklich zu der Gruppe der Lernschwächeren. Das wäre auch kein sooo großes Drama. Ich zitiere devilrose (Daumen hoch!!) "aber die Chanchen mit einer erfolgreich besuchten Förderschule sind doch grösser, als mit einer verpatzten "normalen" Schule. "
Sie hat recht! Ich habe die ersten zwei Jahre an einer Hauptschule gearbeitet. Danach war ich an einer Schule für Erziehungsschwierige (auch eine Art von Förderschulen, allerdings mit Hauptschullehrplan) und nun arbeite ich seit 2 Jahren an einer Förderschule zur individuellen Lernförderung (eben für Lernschwache). Dort habe ich ich 8./9. Klasse, also kurz vor dem Abschluss und dem Start ins Berufsleben.
Alle meine 12 Kids werden unterkommen. Kein Thema. Die guten der Klasse werden das BVJ machen (berufsvorbereitendes Jahr), da werden mehrere Praktika absolviert, in denen sie Kontakte knüpfen und ihre Eignungen herausfinden können. Außerdem wird versucht, sie auf den gleichen Standard wie Hauptschulabgänger zu bringen, damit sie keine Probleme auf der Berufsschule haben. Am Ende eines erfolgreichen BVJs haben sie dann den Hauptschulabschluss, und, im Vorteil zu so manchen Hauptschulabgängern, eventuell nötige Kontakte. Außerdem bekommen sie in diesem Jahr sogar noch ein kleines Taschengeld, vorausgesetzt sie nehmen aktiv und regelmäßig teil.
Die anderen Schüler haben auch die Chance, so ein Jahr zu machen, da gibts diverse Möglichkeiten, BVB etc. (ohne Hauptschulabschluss allerdings)
Vorteil aller Förderschüler ist, dass sich ab Ende der 8. Klasse, spätestens Anfang der 9. Klasse, jemand vom Arbeitsamt intensiv um diese Schüler bemüht. Ihnen wird sehr sehr sehr geholfen, irgendwo unterzukommen.
Ich kenne Hauptschüler, die haben letztes Jahr einen 1er Quali gemacht, seitdem über 100 Bewerbungen abgeschickt und sitzen immernoch auf der Straße. Um die kümmert sich niemand so wie bei uns, sie stehen mehr oder weniger alleine da. Unsere Abgänger von letztem und vorletztem Jahr haben alle einen Platz bekommen.
So viel mal du deiner Beruhigung.
Es gibt den Weg: Förderschule --> BVJ (Hauptschulabschluss) --> 3-jährige Berufsausbildung, erfolgreich abgeschlossen, damit haben sie Mittlere Reife.
Aufbauen kann man immer!!!
Aber wie gesagt, ihr habt noch reichlich Zeit, ich wollte dich erst einmal beruhigen.
Falls du weitere Fragen hast, kannst du mich gerne mal anmailen.
Ach ja, und der Tipp für jetzt erstmal: lass ihn den Probeunterricht machen, ich halte so etwas für sehr sinnvoll. Vielleicht normalisiert sich dann alles ganz schnell. Ich wünsche euch jedenfalls alles alles Gute!!!
Liebe Grüße, Steffi (derzeit Klassenlehrerin an einer Förderschule und Erfahrung im E-Bereich)
2006-11-12 08:17:49
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answer #1
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answered by shirkychivas 5
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Ich denke nicht, dass du eine Rabenmutter bist, weil du dein Kind förderst. Lass ihn erst mal die normale Grundschule besuchen, vielleicht klappt es ja, wenn du aber merkst, dass er da überfordert ist, dann schnell zurück in die Förderschule.
Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt snd dann wohl eher gering, vor allem einen Ausbildungsplatz zu bekommen wird wohl schwierig, aber die Chancen mit einer erfolgreich besuchten Förderschule sind doch grösser, als mit einer verpatzten "normalen" Schule.
2006-11-12 03:24:34
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answer #2
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answered by Anonymous
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Ich verstehe nicht die Frage, ob du ne Rabenmutter bist?????ganz im gegenteil.
aber die chancen stehen wirklich schlecht, wenn es bei dem abschluss der förderschule bleibt.
viel erfolg.....
2006-11-12 03:23:05
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answer #3
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answered by Tobasko 2
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Ich vermute fast keine, denn der Arbeitsmarkt ist schon fast voll!!!
Selbst als Haupschüler oder Realschüler hatt man fast keine Chance!!!! Vielleicht kann man mit dem Arschluss der Förderschule die Hauüptschule nachmachen, dann hatt man garantiert eine bessere Chance als von der Förderschule, sonst kann man da fast nix machen, leider....
2006-11-12 06:12:29
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answer #4
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answered by Schneckencchini 1
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Eine Rabenmutter wärst du wenn du dich nicht für dein Kind stark machst somit bist du keine Rabenmutter
Mit einem vernünftigen Abschluss ( egal aus welcher Schule ) hat er in 8 Jahren zu mindestens eine reelle Aussicht auf eine Lehrstelle und wenn er sich Ernsthaft dafür interessiert bestimmt auch eine Zukunft in seinem Beruf
2006-11-12 04:50:22
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answer #5
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answered by Ingo B 1
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Kann Dir aus eigener Erfahrung berichten,daß wir einen jungen Azubi als Florist ausbilden!! Das alles läuft über die Diakonie...weil auch er in einer Förderschule war! Bis jetzt läuft alles bestens,weil er sehr motiviert ist!! Sein Handicap....das Rechnen...kriegen wir auch noch in den Griff!! Man sollte JEDEM eine Chance geben!!!
2006-11-12 03:33:48
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answer #6
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answered by citro_40 1
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In 8 Jahren soll sich ja angeblich die Nachfrage an junge Auszubildende steigern. Ich persöhnlich kenne einen ähnlichen Fall, wo der Junge seine Lehre als Elektroinstallateur gemacht und bestanden hat.Als letztes stirbt die Hoffnung. Glaube an dein Kind und begleite Ihn weiterhin so mutig. Nütze alle Möglichkeiten die dir geboten werden und laß nichts unversucht, denn es ist dein Recht als Mutter für dein Kind zu kämpfen. Jeder hat seine Chance verdient.
2006-11-12 03:26:38
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answer #7
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answered by Weissnix 4
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Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich hier lese, wie mit Vorurteilen Stimmung gegen Förderschulen gemacht wird. Nichts gegen eine gelungene (!) integrative Beschulung an der Grundschule. Doch im Realfall findet diese leider nur ansatzweise statt und ist weit entfernt vom Idealfall. Wenn das diagnostizierte Defizit tatsächlich so stark ausgeprägt ist, hat die Kleine an einer "normalen" Grundschule kaum eine reelle danger und wird sich dem tagtäglichen Frust des "Versagens" aussetzen müssen.
2016-12-28 19:32:08
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answer #8
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answered by ? 3
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du hast noch viel Zeit - 8 Jahre ist für ein Kind eine Ewigkeit, in der es sich weiterentwickeln kann.
Die Frage würde ich nochmal stellen, wenn es soweit ist und dabei die Lehrkräfte mit einbeziehen - die wissen i.d.R. genau, wie sie einen Schüler einstufen können.
2006-11-12 03:59:03
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answer #9
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answered by sukram1968 5
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Vorab, eine Rabenmutter bist Du ganz sicher nicht, da Du Dich ja um Dein Kind kümmerst und alles mögliche tust, das er gefördert wird.
Es hängt sicher davon ab, welche Defizite Dein Kind hat. Ist es eine allgemeine Lernschwäche, die kann mit Hilfe von Spezialisten beseitigt werden.
Bei Legasthenie wäre der Besuch einer Logopädieschule sinnvoll.
Es gibt sicher genügend Einrichtungen, die Menschen mit Defizieten arbeitsmässig aufnehmen. Aber am Ende ist immer entscheident welche Fähigkeiten Dein Sohn aufweist.
2006-11-12 03:33:08
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answer #10
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answered by S 4
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