Hier noch ein wenig Wissen:
Das permanente Mittelalter
Hauptkennzeichen der vom Islam geprägten Staaten ist ihre auffallende Rückständigkeit. Diese Kennzeichnung ist keine arrogante westliche Sicht; sie ist seit langem auch in der islamischen Welt bekannt. Mit großem Stolz wird gern auf die Frühzeit verwiesen, auf den Zeitraum vom 9. bis zum 11. Jahrhundert. Die große Periode vom 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart wird im Islam häufig als "ära des Niedergangs" bezeichnet. Doch diese Sicht ist falsch, hemmte und hemmt die Beschäftigung mit überlegungen und Veröffentlichungen, die durchaus die Kraft besessen hätten, Aufbrüche zu inszenieren. Die Machtentfaltung eines Islams, der sich nur auf den Koran berief und die "heilige Zeit" zur zeitlosen Leitlinie machte, verhinderte das Neue, die Auseinandersetzung mit der Vernunft und den Herausforderungen der Gegenwart. Davon kann auch in der islamischen Welt bis heute keine Rede sein. Schon 1930 stellte der syrisch-libanesische Politiker Schakib Arslan die provozierende Frage: "Warum sind die Muslime zurückgeblieben, und warum kamen andere voran?" Diese kritische Anfrage ist bis heute aktuell geblieben. "Im Gegenteil: Die Frage stellt sich heute schärfer denn je. Und sie stellt sich heftiger, ungestümer denn je, weil es um den Zustand der arabischen, auch der muslimischen Welt schlechter bestellt zu sein scheint als jemals zuvor. Schlecht bestellt jedenfalls im Vergleich zum Westen, aber auch verglichen mit anderen, nicht westlichen Kulturen - in Asien etwa, vornehmlich im Fernen Osten. Im Nahen Osten, im Vorderen Orient scheint die Zeit still zu stehen. Und angesichts der Entwicklung, die andere Weltreligionen inzwischen genommen haben, mutet sie rückläufig an."
Die Rückständigkeit ist umfassend aufzuzeigen. Die Situation in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Erziehung ist sprechend, nicht nur, wenn sie verglichen wird mit der westlichen Welt, auch, wenn die Lage in Japan, Korea oder China betrachtet wird. Die religiöse Erstarrung, die sich in einer Mischung von Arroganz und Unbeweglichkeit zeigt, überlagert das gesamte Geistesleben, das sich zufrieden gibt mit einer rückwärts gewandten Betrachtung einst gefundener Antworten und einer verklärten Darstellung mittelalterlicher "Großtaten". Modern ist nur die ebenfalls religiös motivierte Hass-Literatur gegen Juden und andere Ungläubige, doch auch sie kupfert in der Regel europäische Vorlagen ab.
Innovationen auf dem Gebiet der Wirtschaft fehlen, sogar der Erdölverkauf wird mit fremdländischen Hilfskräften abgewickelt. Die im Islam eigentlich sehr geschätzte Erziehung verkommt in einem zumeist verheerenden staatlichen Bildungssystem und in mittelalterlichen Curricula der Koranschulen. Das in diesen vermittelte Wissen und Weltbild ist so verengt, dass die Schüler höchstens als Lehrer oder Vorbeter in den Moscheen zu gebrauchen sind. Allerdings ist die religiöse Indoktrination zumeist so wirksam, dass die Absolventen als Terroristen rekrutierbar sind; eine Tatsache, die sich eine Reihe von militanten Organisationen zu nutze machen, die Koranschulen unterwandern und gründen, in denen der blutige Krieg gegen Ungläubige und die Hingabe von Leib und Leben als höchste Form des Opfers im Glaubenskrieg vermittelt werden. Doch auch dieses Phänomen beschränkt sich nicht nur auf die ferne islamische Welt, es ist auch typisch für die Koran-Unterweisung im Westen. Religiös geschürter Hass, Leidenschaft für einen praktisch vollzogenen Dschihad sind häufig Lernziele in Koranschulen, keineswegs eine Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit der Moderne.
Der vergleichende Blick auf die westliche Welt lohnt sich. C. Fr. von Weizsäcker hat in seinem Buch "Die Tragweite der Wissenschaft" überzeugend den fruchtbaren Prozess der Auseinandersetzung, der Anregung und der Kritik von Glaube und Vernunft dargestellt, der Europa zur Säkularisation brachte und damit zur Dynamik seiner Wissenschaften und Wirtschaft,zu einem Prozess, den es in der islamischen Welt nicht gibt und vielleicht nie geben wird. Roland Minnerath, Erzbischof von Dijon, stellt heraus, dass die westlichen Werte wie Menschenwürde, Gleichheit, Solidarität und Säkularisierung in der katholischen (christlichen) Ethik begründet sind. Der Islam jedoch produziere nur Gesellschaften, in denen Religion und Politik untrennbar sind. "Dass er sich umstellen kann, dass er sich der westlichen Welt anpasst, in der die Trennung existiert, das glaube ich nicht."
2006-11-13 06:08:47
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answer #2
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answered by Anonymous
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Das ist doch nicht nur bei den Muslimen so. Bei den Christen ist es genau dasselbe und bei Juden, Hindus, Buddhisten usw. sicher auch.
2006-11-12 09:35:13
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answer #7
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answered by Poison Ivy 6
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