Der Ausdruck Philosemitismus bezeichnet sowohl eine dem Judentum in besonderer Weise zugeneigte und sympathisierende Haltung als auch einen subtilen Antisemitismus. Dieser kann sich im Missionsbestreben ausdrücken. Er drückt sich aber auch in einer penetrant beschützenden Haltung aus, die Juden als Opfer schützen will, indem jüdisches nicht mehr als solches benannt werden darf.
Geschichte
Bereits die Antike kennt die "gottesfürchtigen" (phoboumenoi) Proselyten. Auch im Mittelalter und der frühen Neuzeit gibt es philosemitische Tendenzen, etwa der Wiederzulassung der Juden durch Oliver Cromwell. Dabei spielte das Motiv der Judenmission stets eine grundlegende Rolle.
Philosemitismus mit dem Hintergedanken der "Bekehrung"
Philosemiten wie Johannes Reuchlin oder Johann Christoph Wagenseil verhehlten bei allem Sachinteresse am Judentum niemals diese Bekehrungsabsichten – ebenso wie später der dem Judentum gleichfalls zugeneigte Pietismus.
Der christliche Kabbalist Christian Knorr von Rosenroth suchte in der Kabbala nach verborgenen christlichen Wahrheiten.
Auch bedeutende christliche Theologen des 19. Jahrhunderts machten sich um den Schutz des Judentums vor Verleumdungen verdient (Franz Delitzsch, H. L. Strack) und zählten dabei zu den aktivsten Judenmissionaren.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert führte der deutsche Philosemitismus einerseits zur Empfehlung der Judentaufe, um eine Abgrenzung zu beseitigen (Theodor Mommsen), andererseits führte die Unterstützung des Zionismus durch Konservative wiederum zu einer gewissen Ausgrenzung. Auf philosemitischer Grundlage entstand 1896 der so genannte christliche Zionismus.
Philosemitismus aus Scham
Häufig wird ein nach 1945 entstandener deutscher Philosemitismus als Ergebnis der Scham und des Schuldbewusstseins wahrgenommen.
Antideutscher Philosemitismus
Als Sonderströmung der radikalen Linken existiert ein antideutscher Philosemitismus. Diese Form einer bestimmten Solidarität mit Israel. Besonders bei der neueren politischen Strömung der Antideutschen ist diese Haltung verbreitet.
2006-11-10 04:05:05
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answer #1
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answered by bandit 3
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Ich denke, dass die Mehrzahl der "Philosemiten" dem 1. Typ der Wikipedia-Defintion entsprechen und dem Judentum in besonderer Weise zugeneigt und sympathisierend sind.
Leider werden pro-jüdisch eingestellte Leute oft diffamiert und es wird behauptet, sie seien im Gegenteil antisemitisch oder könnten es mit großer Wahrscheinlichkeit werden (dann nämlich wenn sie von Juden enttäuscht würden).
aber warum sollte denn ein Nichtjude nicht pro-jüdisch sein dürfen. Es darf sich doch jeder Mensch frei zu der Religion, dem Staat, dem Volk oder der Kultur bekennen, zu der er möchte.
Es muss auch nicht das eigene Land oder die eigene Religion sein. Ich z.B. bin prorussisch und freue mich, wenn die russische Hymne bei Sportveranstaltungen erklingt - obwohl ich Deutscher bin!
2006-11-10 12:25:09
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answer #2
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answered by Anonymous
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Ich verstehe es so:
Du nimmst z.B. Juden wegen ihres Glaubens nicht für voll-ich gehe soweit zu sagen Du bemitleidest sie weil sie so geistig minderbemittelt sind.
Du tust also so als würdest Du zu Ihnen stehen mit dem Hintergedanken sie von deinem Glauben zu überzeugen.
2006-11-10 11:52:58
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answer #3
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answered by ? 3
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Der Ausdruck Philosemitismus bezeichnet sowohl eine dem Judentum in besonderer Weise zugeneigte und sympathisierende Haltung als auch einen subtilen Antisemitismus. Dieser kann sich im Missionsbestreben ausdrücken. Er drückt sich aber auch in einer penetrant beschützenden Haltung aus, die Juden als Opfer schützen will, indem jüdisches nicht mehr als solches benannt werden darf.
Er wurde zunächst 1880 durch Heinrich von Treitschke als antisemitischer Kampfbegriff gegen den Linksliberalismus in Deutschland gebraucht; später auch durch die Sozialdemokratie
2006-11-10 11:50:02
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answer #4
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answered by hekate4049 6
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