Die latinisierte Genitivform des Flussnamens findet sich in alten römischen Quellen und frühmittelalterlichen Chroniken wieder als Visurgis. Ebenso sind ab dem 8. Jahrhundert die Nominativformen Wisura, Wisera, Wisora, Wisara oder Wisuraha überliefert (als Wisara erscheint der Fluss beispielsweise in einer altnordischen Form der Wieland-Sage im dänischen Codex Regis von 1270). Noch bei Adam von Bremen heißt es 1075 ausdrücklich: Nobilissimi Saxoniae fluvii sunt Albis, Sala, Wisara, qui nunc Wissula vel Wirraha nuncupatur. („Die hervorragendsten Flüsse Sachsens sind die Elbe, die Saale und die Wisara, die man jetzt auch Wissula oder Wirraha nennt.“) Es ist also anzunehmen, dass es sich bei Weser und Werra in alter Zeit um ein und denselben Namen gehandelt hat, wobei es im Laufe der Zeit durch regionale sprachliche Ausdifferenzierung zu einer begrifflichen Trennung des Oberlaufes vom übrigen Fluss gekommen ist. Dafür spricht auch, dass der Fluss noch heute auf Niederdeutsch de Wersern oder de Werser heißt, was auf ein für den gesamten Fluss geltendes Wirraha zurückgehen muss.
Der Name Wisara wurde früher als die Wiesenreiche oder das Wiesenwasser gedeutet. Heute nimmt man eher an, dass er auf eine indogermanische Wurzel namens *ueis/*uis = zerfließen, fließen zurückgeht. Urverwandte Namen finden sich in ganz Europa, von der polnischen Wisła (Weichsel) über die norwegisch-schwedische Visa bis hin zur französischen Vézère (einem Zufluss der Dordogne) und der belgischen Vesdre.
2006-11-10 02:58:15
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answer #1
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answered by hekate4049 6
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weil sich Werra und Fulda geküsst haben:
Wo Werra sich und Fulda küssen
Sie ihre Namen büßen müssen,
Und hier entsteht durch diesen Kuß
Deutsch bis zum Meer der Weser Fluß.
2006-11-10 10:55:24
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answer #3
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answered by toddel 2
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