Klatsch, klatsch klatsch, endlich einmal eine halbwegs vernuenftige Frage.
"Weißt du, was Radium ist, weißt du, wo das herkommt?" - "Klar, von Radiumstationen."
Wer im September 1951 die erste Nummer des bunten Monatsheftes namens "Micky Maus" aufschlug, wurde in eine merkwürdige Stadt versetzt. Hier galten die physikalischen Gesetze nicht, die man in der Schule durchgepaukt hatte. Mit dem Staunen darüber, daß der Ort, der später den Namen Entenhausen erhielt, nicht in unserem Universum liegen kann, begann der wissenschaftliche Donaldismus. Radiumstationen produzieren Radium? Ob das die richtige Antwort im Radioquiz der Glibberbibb-Pudding AG wäre? Eine Welt für sich ist Entenhausen wegen der unverwechselbaren Sprache, die die Entenhausener sprechen.
Dr. Erika Fuchs, vom ersten Heft an Chefredakteurin der "Micky Maus", hat das Gesamtwerk von Carl Barks in ihr geliebtes Deutsch übertragen. Reines Hochdeutsch war es nicht immer, was sie den Ducks und deren Mitbürgern in Schnabel und Mund legte, von denen einige offenbar aus ihrer bayerischen Heimat an den Gumpenstrand übergesiedelt waren. Ein unreines, höheres Deutsch ist das Fuchsische, eine Kunstsprache aus Alltagslauten und poetischen Tönen, klassischen Zitaten und lakonischen Sentenzen.
Am ersten ordentlichen Kongreß der D.O.N.A.L.D., der 1978 in München tagte, nahm Frau Fuchs als Ehrengast teil. Einem späteren Kongreß sandte sie ein Grußtelegramm, das naturgemäß gereimt war:
"Söhne der Unvernunft
Eure frohe Zusammenkunft erfüllt mich mit Sehnen.
Kommen kann ich nicht,
nur wünschen Euch viel Glück und wenig Tränen!"
Heute können die Söhne der Unvernunft ihre Tränen nicht zurückhalten. Die Radiumstationen vermelden, daß Erika Fuchs gestorben ist. Wir trauern um unser Ehrenmitglied.
2006-11-04 20:48:24
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answer #1
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answered by Hirni, the brain 3
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Wow, dass am frühen Morgen. Ich bin beeindruckt! So das war zu dem Äußeren deiner Frage. Inhaltlich : Ich glaube sie hat einfach nur ihre Arbeit gemacht. Und dass sehr gut.
2006-11-05 04:47:06
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answer #2
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answered by Anonymous
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Schon irre mit was für Ausdrücken du um dich wirfst. Hast mich zumindest dazu gebracht nachzuschlagen und den Begriff als Lautmalerei zu identifizieren.
Ich denke allerdings, dass sie als Übersetzerin nicht damit zu tun hat, denn die eigentlichen Sprechblasen oder dies ihhh, ohhh, quietsch etc. sind nicht auf ihrem Mist gewachsen, sondern bestanden auch auch schon in den Originalheften.
Gruß
Franky
2006-11-05 04:36:12
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answer #3
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answered by Anonymous
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Zumindest hat sie sich im deutschen Sprachraum darum verdient gemacht.
Viel deutlicher ist mir aber ihre unnachahmliche Art, den Enten ein sehr gewähltes Deutsch in den Schnabel zu legen in Erinnerung geblieben.
Mein Lieblingszitat.
Donald: "Mitnichten!!"
2006-11-05 08:14:04
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answer #4
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answered by Ivy 4
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Ob Erika Fuchs die verdienstvollste ist, weiß ich nicht, und ich glaube, sie hatte auch nie so viel mit den Onomatopoetika zu tun. Sie hat sich um die echte Sprache in den Sprechblasen gekümmert. Und da hat sie sicher die größten Verdienste im deutschen Sprachraum.
Wenn aber das Anfassen ein Hochspannungsleitung mit dem Wort "britzel" untermalt wird, dann könnte ich mir fast schon wieder vorstellen, dass sie mitgewirkt hat. Das Wort ist die beste Kreation, die mir je in einem Comic untergekommen ist.
2006-11-05 05:34:19
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answer #5
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answered by ChacMool 6
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Ui, welche gewählte Wortwahl in diesen Hallen! *grins*
Sie übersetzt wohl ganz gut, aber die Ideen sind nicht vob ihr.
Lob hat sie aber trotzdem verdient!
Anne :)
2006-11-05 05:18:35
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answer #6
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answered by Anne 7
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Sorry, aber was zur Hölle ist eine "Onomatopöie ?
.:Viper:.
2006-11-05 04:44:40
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answer #7
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answered by Viper 3
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