Anonyme Beisetzung. Zeitgemäss oder Gefühllos?

Answer 1

Es ist zeitgemäss, also gefühllos.

Answer 2

meine uroma wollte auf eine so genannte grüne wiese... sie wollte uns nicht mehr zur last fallen, mit der grabpflege usw... wobei ich finde das das keine last ist
meine einstellung ist aber auch: warum muss ich an das grab gehen? der mensch ist in meinem herzen, die trauer umhüllt...

Answer 3

wir kommen aus dem NICHTS, warum sollten wir auch nicht wieder ins "NICHTS" zurückkehren???
Warum den Schmarotzern noch geld in den Rachen werfen, die mit dem Tod nicht gerade wenig verdienen???
Und nicht zu vergessen: Viele der Erben haben nicht die Zeit, das Grab regelmäßig zu pflegen.
Die Grabstelle dient nur den Erben, sich den Abschied, die Endgültigkeit vor Augen zu rufen. Der Verstorbene hat NIX davon, wenn er auf grüner Wiese, oder Sarg bestattet wird....

Answer 4

Das muß jeder für sich entscheiden.
Ich bin froh das ich das Grab meiner Eltern besuchen kann wenn mir danach ist. Ich fühle mich danach besser.
Wir haben uns für ein Urnengrab entschieden, das macht nicht viel Arbeit und ich weiß wo meine Eltern sind. Ich laufe auch nicht mehr so oft wie am Anfang hin, aber ich möchte auch nicht darauf verzichten.

Answer 5

Was nützt denn eine Grabstelle, die keiner pflegt ? Jeder, der
sich für eine anonyme Beisetzung entscheidet, hat bestimmt
seinen guten Grund dafür. Von den horrenden Kosten einer
normalen Erdbestattung einmal abgesehen. Viele Menschen
haben garnicht die Mittel dafür.

Answer 6

Meine Mama hat es schon zu Lebzeiten schriftlich festgelegt, daß sie anonym beigesetzt werden möchte, weil sie uns Kindern (noch eine kranke Schwester) die Grabpflege ersparen wollte. Trauern kann man auch ohne festgelegtes Grab.

Answer 7

Ich finde es zeitgemäß, denn bei der heutigen Mobilität der Familien ist ein Familiengrab schon ein Problem.
Ich habe selbst vor 3 Wochen das Grab meines Bruder, Vater, Oma und Opa eingeebnet. In dem Ort wo sich dieses Grab befindet lebt keiner unserer Familie mehr, denn meine Mutter ist aus Altersgründen zu mir gezogen und sonst sind keine Verwandten in der Nähe vorhanden. Diese Grabstätte bestand 42 Jahre und wurde in den letzten Jahren einfach zu ungenügend gepflegt.
Deshalb möchte meine Mutter auch Anonym beerdigt werden, denn keiner weiß wo und wie lange ich mich als einziger Sohn um ein Grab kümmern könnte. Die Enkelkinder leben alle weit auseinander und ich glaube kaum, dass sich einer auf den weiten Weg machen würde.
Es sind ja nur Gebeine und ein verstorbener Mensch lebt in der Seele der Nachkommen weiter - sofern eine enge Bindung besteht oder bestand.

Answer 8

Ich meine, daß die anonyme Beisetzung eher zeitgemäß ist. Die Kinder der Verstorbenen sind heute viel mobiler als früher. Sie gehen dorthin, wo der Job ist. Dann kämen sie vielleicht 1 x pro Jahr als Pflichtübung an das Grab der Eltern. Da kann ich die Eltern schon verstehen, wenn sie niemandem mit der Grabpflege zur Last fallen wollen und sich anonym bestatten lassen.

Answer 9

ich finds nicht schlecht, da ich meinen Kindern nicht die Pflicht der Grabpflege auferlegen möchte! trauern kann man ja nicht nur auf dem Friedhof!!!

Answer 10

weder noch, irgendwie ruecksichtsvoll. beispiel, ich lebe seit 8 jahren in spanien, meine mutter in deutschland. selbstverstaendlich werde ich fuer die zeit wenn sie pflege benoetigt nach deutschland ziehen und ihr beistehen. sie selbst sprach ueber eine anonyme beisetzung, ich war zuerst entsetzt. aber eigentlich ist das doch mir gegenueber ein liebesbeweis, meine mam weiss und akzeptiert dass ich mich in spanien wohler fuehle und ist der meinung eine grabpflege sei (trotz friedhofsgaertner)nur ein klotz am bein. in diesem fall finde ich ihren wunsch klasse, und ganz ehrlich , ich bin mit oder ohne grab gleich traurig wenn es mal soweit ist. l.g.