English Deutsch Français Italiano Español Português 繁體中文 Bahasa Indonesia Tiếng Việt ภาษาไทย
Alle Kategorien

13 antworten

Es ist wohl abgeleitet von der französischen Aufforderung "visitez ma tente" (Besuchen Sie mein Zelt).

Als zu früheren Zeiten französiche Soldaten in Deutschland lagerten, war dieser Satz eine häufige Einladung an die deutschen Mädchen.
Und die bürgerlichen Eltern, die sich um die Tugend ihrer Töchter sorgten, versuchten natürlich diese davon abzuhalten. Es wurde daraus das umgangssprachliche "Mach mir mal keine Fisimatente".

Heutzutage wird es für alle Arten von Ärger und Problemen benutzt.

2006-11-01 00:47:05 · answer #1 · answered by zeromantic 3 · 0 0

Der Begriff steht für "Dummheiten", "Umstände" oder Blödsinn", gegebenenfalls auch für "Ärger" oder "Probleme". Beispielsweise kann eine Mutter zu ihrem Kind sagen: "Mach keine Fisimatenten, sondern iß", wenn es rumhampelt anstatt ordentlich zu essen.

Woher er stammt, ist nicht ganz klar. Es gibt mehrere Varianten zur Erklärung:

Erste Alternative: Aus dem 15. Jahrhundert von visae patentes literae, kurz visepatentes, ein umständlich zu erlangendes Patent.

Zweite Alternative: Aus dem mittelhochdeutschen Wort visamente, das Zierrat oder Ornament bedeutet.

Dritte Alternative: Volkstümliche Deutung: Von "Visitez ma tente" ("Besuchen Sie mein Zelt") als Einladung napoleonischer Offiziere an deutsche Mädchen.

Vierte Alternative: Volkstümliche Deutung: Von der Ausrede verspäteter Passanten gegenüber napoleonischen
Straßenkontrollen "Je viens de visiter ma tante." ("Ich habe gerade meine Tante besucht.")

Für die, die es genauer wissen wollen: Hier noch die Belegstellen:

Fisimatenten

Ausflüchte; Umstände; sinnlose Einwände; Unsinn; Unfug; Flausen; Winkelzüge; Mätzchen

"Mach keine Fisimatenten!"; "Jetzt mach mal keine Fisimatenten!"; "Her mit eurem Bargeld und allen Wertsachen! Und keine Fisimatenten!"; "Ich weiß nur zu genau, was das bedeutet: Sobald es ans Bezahlen geht, ist es vorbei mit all den Höflichkeiten, Artigkeiten und sonstigen Fisimatenten, dann gibt es nichts als Scherereien, sogar mit Prügel muss man rechnen"; "Die vorweihnachtliche Stimmung mit allen Fisimatenten, die nun einmal dazugehören, kommt jetzt per Handy ins Haus"; "'Bezahlt wird nicht', konnten wir allerdings nicht sagen, aber das eigene und Omas Sparbuch sollten reichen, auch wenn für den größeren Rest die Sparkasse Fisimatenten machte. O.k., ich würde einem Kabarettisten, der auf die Sechzig zugeht, auch kein leichthändiges Darlehen in die Hand drücken"; "Gerade weil Oasis bei ihren Auftritten ohne jegliche Fisimatenten auskommen und schnörkellos kraftvolle Rock-Songs darbieten, werden sie sich schon bald in Stadien wiederfinden"; "Wirt Friedrich Schramm, der das Gasthaus in der vierten Generation bewirtschaftet, käme wohl auch nie auf die Idee, sein Küchenkonzept zu renovieren; zum einen hat er keine Zeit dazu, zum anderen soll hier alles bleiben, wie's ist. Irgendwelche Fisimatenten würden nur die Stammgäste vergraulen"; "Seit fast 15 Jahren lenkt sie ihr Lokal wider die Zeitläufe und zieht Prominente an. Und die - der geschmäcklerischen Fisimatenten in Nobelrestaurants überdrüssig - fühlen sich hier bestens aufgehoben"

umgangssprachlich, salopp; zur Herkunft gibt es mehrere
Erklärungsversuche:

1. Aus dem 15. Jahrhundert von visae patentes literae, kurz visepatentes, ein umständlich zu erlangendes Patent.

2. Aus dem mittelhochdeutschen Wort visamente, das Zierrat oder Ornament bedeutet

3. Volkstümliche Deutung: Von "Visitez ma tente" ("Besuchen Sie mein Zelt") als Einladung napoleonischer Offiziere an deutsche Mädchen.

4. Volkstümliche Deutung: Von der Ausrede verspäteter Passanten gegenüber napoleonischen Straßenkontrollen "Je viens de visiter ma tante." ("Ich habe gerade meine Tante besucht.")

5. Aus dem frühneuhochdeutschen Wort "fisiment" (= bedeutungsloser Zierrat).

http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=Fisimate...

Fisimatenten

Fisimatenten machen: Umstände, Ausflüchte, nichtige Einwände machen (ähnlich wie ›Kinkerlitzchen‹, ›Sperenzien machen‹). Das seltsame Wort ist bis in die Mundarten hinein verbreitet, z.B. schwäbisch ›Mach mir keine Fisimatente‹, rheinisch ›Du häs nicks wie Fisematenten im Kopf‹, berlinisch ›Mit Fisematenten spiel ick nich!‹ Seine Entstehung fällt in das 15. Jahrhundert. Es handelt sich um eine Wortmischung: zugrunde liegt einmal lateinisch ›visae patentes (literae)‹ = ordnungsgemäß verdientes, geprüftes Patent, im 16. Jahrhundert mehrfach als ›visepatentes‹ belegt (vgl. Offizierspatent). Da die Ausfertigung eines solchen Patentes oft lange Zeit in Anspruch nahm, ergab sich die spöttisch gemeinte Bedeutung ›Ã¼berflüssige Schwierigkeiten‹. Im 17. Jahrhundert nimmt das Wort unter dem Einfluß von ›Visamente‹ die uns heute geläufige Form an. Visamente (schon mittelhochdeutsch visamente) geht auf alt französisch visement zurück und bedeutet zuerst: Aussehen, Einteilung eines Wappens, später auch: unverständlicher Zierat, Ornament.
Als Beispiel volksetymologischer Deutung eines nicht mehr verstandenen Wortes sei die in Mainz übliche Erklärung von Fisimatenten erwähnt: Das Wort soll nach dem Volksmund zurückgehen auf ›visitez ma tente‹ = besuchen Sie mein Zelt, und sei die Aufforderung der französischen Offiziere an die deutschen Mädchen zur Zeit der Revolutionskriege gewesen. Ebenso wurde es volksetymologisch aber auch als Ausrede verspäteter Passanten bei Kontrollen durch die Wache erklärt: ›Je viens de visiter ma tante‹ (ich habe eben meine Tante besucht).

& RISOP: Fisimatenten, in: Archiv für neuere Sprachen (1924), S. 251ff.; H. SPITZER: Fisimatenten, in: Teuthonista I (1924), S. 319; G. SCHOPPE, in: Mitteilungen der Schlesischen Geschichte für Volkskunde 29 (1928), S. 298; Mainzer Wörterbuch, 60f.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Fisimatenten. Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 1793
(vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 453) (c) Verlag Herder]

Fisimatenten

Substantiv Plural (auch als visipatent u.ä.) "Ausflüchte, Winkelzüge" erweiterter Standardwortschatz stilistisch (16. Jh.)Hybridbildung. Vermutlich Streckform zu fnhd. fisiment "bedeutungsloser Zierat (am Wappen)", zu mhd. visieren, das u.a. "die Wappenfiguren ordnen und beschreiben" bedeutet. Zahlreiche andersartige Erklärungsversuche können nicht ausreichend gestützt werden.
DF 1 (1913), 216. deutsch s. visieren

Kluge, Etymologisches Wörterbuch

Fisimatenten Plur.

'Schwierigkeiten, Ausflüchte, Scherereien’
Die Herkunft ist unklar, doch legt die Lautgestalt eine lateinische Ausgangsform nahe.
Im 16. Jh. bezeugtes visepatenten ‚dummes Zeug, Nichtigkeiten’ (mnd visepetenten) lässt an ein kanzleisprachliches mlat. * visae patentes (litterae) ‚ordnungsgemäß geprüfte Patente’ (s. Patent und Visum) denken.
Die m-Form (zuerst westmd. visimentent ‚Ausschmückung, Erfindung, 1499) kann durch Einfliss von mhd. visament(e) f. n. ‚Gesicht, Aussehen, kunstgerechte Auszierung, und Beschreibung eines Wappens’ (französisierend zu mhd. Visieren) entstanden sein, während die geringschätzige Bedeutung sich aus der Verspottung bürokratischen Handelns entwickelt haben mag.
Weitere Erklärungsversuche bei STORFER Dickicht (1927) 32ff.

Pfeifer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

2006-11-01 08:45:53 · answer #2 · answered by Susi Klika Klaka 3 · 2 0

Als Deutschland teilweise von den Franzosen besetzt war, haben
öfters mal franz. Soldaten deutsche Frauen gefragt:
"Visiter ma tente?" (Mein Zelt besuchen?)

Und weil dort "Unfug" gemacht wurde und die Deutschen natürlich kaum Französisch konnten, wurde daraus der Begriff Fisematenten!

2006-11-01 08:44:08 · answer #3 · answered by Anonymous · 1 0

besetzung des rheinlandes durch französisches militär.die soldaten,an zwischenmenschlichen kontakten sehr interessiert, baten die damen mit den worten: visite ma tent (besuchen sie mein zelt)ins oder aufs lager. diese art von kollaboration war nicht bei allen bürgern gern gesehen und führte von fall zu fall zu ärger.wenn heute also jemand im begriffe ist für schwierigkeiten oder ärger zu sorgen, spricht man von "fisematenten"

2006-11-01 09:01:58 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 0

Dieser Ausdruck ist eine Zusammenziehung des franz. Visite ma tante entstanden. So haben die französischen Soldaten Mädchen in ihre Zelte "eingeladen", sie sollten also "ihre Tante besuchen", was ja an sich nicht unschicklich war - aber leider halt auch nicht wahr. Die Mutter erhielt auf die Frage: wo gehst du hin die o.g. Antwort, musste dann aber doch erfahren, wo ihre Tochter wirklich war - im Zelt eines Soldaten. Deshalb warnten Mütter ihre Töchter, keine Fisimatenten zu machen. Heute sagt man das, wenn man meint, dass jemand gar nicht erst versuchen soll, irgendwelche Ausreden zu suchen.

2006-11-01 08:53:46 · answer #5 · answered by Cassandra 2 · 0 0

Kommt aus der Zeit Napoleons. Aus Sicherheitsgruenden zelteten die belagernden franzoesischen Ofiziere vor dem Ort. Zu den Dorfschoenen sagten sie "visitez ma tente".(besuchen Sie mein Zelt". Die Eltern sagten dann mach keine Fisimatentchen (keine Zeltbesuche). OK?

2006-11-01 08:52:47 · answer #6 · answered by Lee 5 · 0 0

Fise ma tente war die Aussage französicher Soldaten gegenüber Ihrem Offizier im Feldlager wenn der Offizier den Verdacht hatte dass die Soldaten Mädchen mit ins Feldlager gebracht hatten ( schaut in mein Zelt)

2006-11-01 08:50:56 · answer #7 · answered by Hans-Joachim S 2 · 0 0

Der Begriff steht für "Dummheiten", "Umstände" oder Blödsinn", gegebenenfalls auch für "Ärger" oder "Probleme"

1. Aus dem 15. Jahrhundert von visae patentes literae, kurz visepatentes, ein umständlich zu erlangendes Patent.

2. Aus dem mittelhochdeutschen Wort visamente, das Zierrat oder Ornament bedeutet

3. Volkstümliche Deutung: Von "Visitez ma tente" ("Besuchen Sie mein Zelt") als Einladung napoleonischer Offiziere an deutsche Mädchen.

4. Volkstümliche Deutung: Von der Ausrede verspäteter Passanten gegenüber napoleonischen Straßenkontrollen "Je viens de visiter ma tante." ("Ich habe gerade meine Tante besucht.")

5. Aus dem frühneuhochdeutschen Wort "fisiment" (= bedeutungsloser Zierrat).

2006-11-01 08:49:49 · answer #8 · answered by freddygo33 2 · 0 0

Bei der Matinée gibt die Mainzer Mundart-Dichterin Hildegard Bachmann folgende Episode zum Besten: Es war am Tag des Lesens in einer Grundschule. Sie hat den rund 100 Kindern von der ersten bis vierten Klasse Geschichten aus ihrer eigenen Kindheit mitgebracht. Sie ist "e bißje uffgerecht" und erklärt ihnen, "wonn se Froche hätte, donn würd ich die gern beontworte". Die Kinder lauschen gebannt und ein bisschen erstaunt. "Es war goldisch. E Türke Mädche hot gefroht, wie long ich gebraucht hätt«, um Deutsch ze lerne! Und nebendro die Maus, die war Franzseesin, die hot gonz mitleidisch, von weche mach der nix draus, zu mir gesaat: "Ich bin auch nicht von hier."

Bei den ersten Veranstaltungen des Rheingauer Mundartvereins in den 80er Jahren waren mitunter nur fünf Besucher im Publikum, erinnert sich Vorsitzende Ulrike Neradt. An diesem Sonntagmorgen ist das Feuerwehrgerätehaus in Kiedrich zum Bersten gefällt. Die Mundartmatinée, die wegen des schlechten Wetters nicht wie geplant auf Burg Scharfenstein stattfinden konnte, hat Besucher aus der ganzen Region angezogen. Und sogar von der anderen Rheinseite. Die Begeisterung für die Mundart kennt keine Grenzen. Der Verein ist stolz darauf und kann mit seinen Darbietungen die Erwartungen auch erfüllen. "Die ebsch Seit gibt` hibbe wie dribbe - nur zu annern Tacheszeit!" So hat sich der Mundartverein in diesem Jahr Verstärkung von "dribbe vom Rhei" geholt, unter anderem auch mit der Schriftstellerin Inge Reitz-Sbresny, die die skurrilen Momente im Leben eines Bahnreisenden beschrieb. "Mei Dasch!, hot«s nebbe uns gekrische. Aber natürlich hot se net gesaat, Mei Dasch. Die war jo net aus Meenz. Die hot gesaat, meine Tasche!"

"Pantoffel sin Schlappe, bezahle berappe - und schwätzt aaner mit Füß un Hände, dann macht er Fisimatente!" Für einen Grundkurs im Mundartschwätzen sorgte auch Klaus Gros vom Carnevals Club Wiesbaden (CCW). Und mit den Vorstellungen eines traditionellen Rheingauers räumte Paul Dries aus "Rüddesum" in "eichener Ledderkluft" und frisch aus dem "Rheingau Valley" gründlich auf. Auch das Schunkeln kam dank Helmut Domes aus Hattenheim (mit Natalia Ickert am Klavier) nicht zu kurz.

Ein wichtiges Ziel des Vereins, dass nämlich die Mundart-Kunst nicht ausstirbt, scheint gesichert. "Vom Fritzje un de Wärmscher" erzählte unter anderem der sprachgewandte Nachwuchs des Vereins, die "Schlappmäulcher" unter der Leitung von Conny Apitz, die vom Publikum mit reichlich Applaus belohnt wurden. Die Schriftstellerin Hildegard Bachmann aus Mainz-Drais erklärte, "wie wichtisch es is, die Mundart fer die Nachwelt zu erhalle. Weil Mundart is e Sprooch, die kimmt vum Herzen, mit der konn mer die Mensche erreiche, sogar die ausländische Kinner".


☻☻☻

2006-11-01 08:48:28 · answer #9 · answered by Don_Isidoro® 7 · 0 0

visite ma tente ist mittlerweile durch Sprachforscher widerlegt.

2006-11-01 08:43:29 · answer #10 · answered by ChacMool 6 · 0 0

fedest.com, questions and answers