Es ist gut, daß ihr euch beraten laßt, was aber erwartest du mit: auf dem Punkt kommen. Auf deinen Punkt?
Kann es sein, daß du dich nicht Schuld fühlst an eurer Kriese, daß du erwartest, das der Therapeut deinen Mann in deinem Sinne therapiert?
Wen ihr immer noch bei gegenseitigen Schuldzuweisungen seid, habt ihr die Bergspitze lange nicht erreicht.
2006-10-29 21:06:04
·
answer #1
·
answered by Juergen B 5
·
1⤊
0⤋
Vorwürfe, Unterstellungen, Mutmaßungen: sind oft Projektionen der eigenen Person auf den anderen (Partner). Genauer gesagt: Projektionen der eigenen Schuldgefühle, der eigenen Ängste usw.
Hat er etwas angestellt (mit einer, einem Anderen, oder im sozialen Umfeld "Mist gebaut"), wären ungerechtfertigte Schuldzuweisungen "logisch", um ein Eigständnis der eigenen Schuld zu verhindern.
Auch Ängste im Beruf (durch falsch verstandene Leistungsbereitschaft, großen Ehrgeiz, Mobbing etc.) lassen sich leicht am eigenen Partner widerspiegeln, und zwar ohne dass da ein Zusammenhang gesehen wird: Ich kann nicht mehr, ich will jetzt nicht...
Wenn er Angst hat, weiß er das vielleicht nicht einmal selbst! Und vor allem nicht, wovor.
Diese (ver-kehrte) Situation verfestigt sich zunehmend. Er leidet darunter und, wie Du schreibst, Du ebenso: Ihr sitzt sozusagen beide in der Falle und Du wirst zur Co-Autorin seiner Angst, immer dann, wenn Du die Aktivitäten an Dich ziehst.
Es kann zu körperlichen Symptomen kommen:
- Herzrasen/Unruhe (Beruhigungmittel)
- Impotenz (einschließlich der Unfähigkeit zur Masturbation)
- Drogenmißbrauch (Alkohol und Co.)
- Blut im Stuhlgang
Es kann zu sozialen Auffälligkeiten kommen:
- Isolation (Abkapselung)
- Sprachblokaden (schubweise, auch über Tage hinweg)
- körperliche Gewalt (Drohungen, Schläge)
- Gefallen an Perversionen (Kinderpornografie)
Aus seiner Sicht ist er der Unterlegene und seine Angst, dass ddiese Angst auch andere (und Du) entdecken könnten, verfestigt und vergrößert sich: Das Leiden, die Unzufriedenheit mit sich selbst, wird größer und die Angst davor, entdeckt zu werden, ebenso.
Er stellt sich passiv, stellt sich als energielos hin, kommt sich mutlos, mißverstanden und ungeliebt vor und schiebt Dir die Aktivitäten zu (er kann ja - aus seiner Sicht - nichts tun).
Der Punkt für ihn scheint zu sein - diesem Kreislauf einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung nicht entkommen zu können.
Im Klartext: Wenn Du ihm jetzt sagst, dass Du ihn verlässt, erfüllen sich seine allerschlimmsten Befürchtugngen. Er wird denken, dass er das schon seit Monaten gespürt hat, dass Du die ganzen Monate über nicht ehrlich zu ihm warst und dass Eure Therapie daran sowieso nichts hätte ändern können.
Therapeuten konditionieren zuvorderst. Das ist sozusagen ihre primäre sozialpsychologische Aufgabenstellung, und das ist gut so. Allerdings sollte eine derart ausgerichtete Gesprächsführung sich nicht auf die gesellschaftliche Etikette beschränken (ohne Vorwürfe, zuhören können usf.)
Der Punkt ist: Ihr müßt über Eure Ängste sprechen, über die Angst vor der Wahrheit. Denn ich nehme an, auch Du kennst die Angst als (unproduktiven) Handlungsantrieb, der zu ungewollter Boshaftigkeit, zu übersteigerten Verlustgefühlen, zu Aktionismus und Trotzreaktionen, zu Kontrollzwängen führen kann usf.
Keine noch so "unerhörte, fürchterliche" Wahrheit bringt einen selbst oder einen anderen Menschen um. Die Lüge, respektive die Angst davor, entdeckt zu werden, schon eher. NUR MUT. UND RAN AN DIE WAHRHEIT DEINES EIGENEN V-E-R-H-A-LT-E-N-S UND DAS DEINES PARTNERS.
Wichtig hierbei: Ohne Tabus und ohne Wertigkeiten.
In den Ängsten gibt es keinerlei Hierarchie, auch keine (soziatherapeutisch) voreingestellte Soll-Ist-Tabelle.
Kleine Ängste sind manches Mal die größten, die größten Ängste verkrümeln sich oft in irgendeine Ecke, machen sich dort ganz klein.
Mach weiter mit Deiner Revolte gegen das Ende Eurer Beziehung. Die Kraft und den Mut, den Du dafür brauchst, hast Du, denke ich.
Und: Keine Panik! An dem Punkt, an dem vielleicht einer von Euch (oder Ihr beide) beschließen sollte, den anderen zu verlassen, ab diesem Zeitpunkt ist auch die Angst davor verschwunden. Die Gewißheit, jetzt das Richtige zu tun, wird man dann einfach nicht mehr los.
2006-10-30 10:22:00
·
answer #2
·
answered by Anders1234 2
·
0⤊
0⤋
Kann es sein, dass du ein wenig ungeduldig bist oder dass du eine zu hohe Erwartungshaltung einnimmst?
Ihr werdet doch bei euer ersten Sitzung den Anlass eures Besuchs besprochen haben, oder?
Außerdem kannst du deine Frustation, über das langsame Vorankommen beim nächsten Mal ansprechen.Was mir bei deinen Beschreibungen auffällt, dass du überhaupt nicht selbst reflektierst, warum nicht?
Das läßt mich glauben, dass du aus deiner Sicht keinen eigenen Anteil bei eurer Situation erkennst, und du die Sitzungen benutzen möchtest, eine Veränderung bei deinem Mann hervorzurufen. Das geht ja gar nicht.
2006-10-30 06:11:26
·
answer #3
·
answered by Anna 3
·
0⤊
0⤋
Da ihr erst vier Sitzungen hattet ist es normal das ihr noch nicht über alles sprechen konntet. Und um das Thema wirklich einmal anzusprechen und zu lösen muss langsam hingeführt werden und gerade auch die Vergangenheit beachtet werden, denn die meisten Verhaltensarten ergeben sich aus der Vergangenheit. Da würde ich einfach noch Geduld haben. Aber wenn es dich wirklich so sehr stört dann sprich das einfach bei eurer nächsten Stunde an und der Therapeut wird dir dann erklären welche Absicht er verfolgt.
2006-10-30 05:03:22
·
answer #4
·
answered by wunschbox 6
·
0⤊
0⤋
du musst deine Emotionen mal kurz in den Hintergrund stellen und dann wirst du sicherlich draufkommen, dass es mit diesem Kerl keinen Sinn mehr hat..
ist klar eine Trennung ist sehr schwer, man hat sich aneinander gewöhnt und an die ganzen Bequemlichkeiten im Haus will man auch nicht gerne verzichten..
du siehst doch selber, dass nichtst fruchtet, nicht mal eine Eheberatung kann euch helfen..
geh deinen eigenen Weg und finde ohne ihn endlich deinen Frieden..
2006-10-30 05:19:23
·
answer #5
·
answered by ? 6
·
0⤊
1⤋