Hallo Hardcoremaster,
es stellt sich die Frage ob Du auch richtig nageln kannst :-). Also ich habe auch meine ganzen Dielen im Haus aufgenommen, Schadstellen ausgebessert und wieder verlegt. Eines vorab: kaufst Du Dielen im Baumarkt, kannst Du es gleich sein lassen. Die sind viel zu feucht, Dielen schwinden extrem und dann knarren sie. Wenn Du die Zeit hast, kauf Dielen und lagere sie 2 Jahre trocken im Keller oder auf dem Dachboden. Sicher hast Du die Zeit nicht, deshalb mußt Du wenigstens in vorgetrocknete und eingeschweißte Ware aus dem Parkett- & Holzfachhandel investieren. Also Unterkonstruktion benötigst Du KERNholzbalken, da in denen die Nägel besser halten. Splintholzkanteln sind billiger, taugen aber nur wenn Du die Dielen schrauben willst und das ist unfachmännisch (insbesondere in Bezug auf Deinen Nick). So, genagelt wird mit Drahtstiften (Nägel) ohne Kopf, 80 bis 90 mm. Jedoch erst ganz zum Schluss. Die Kunst des Dielen legens ist in erster Linie eine Kunst des Verkeilens der Dielen. Die Dielen müssen zusammen gepreßt werden, so dass "das Wasser kommt". Dazu nagelst du die erste Diele fest an der UK. Pro Nagelstelle 2 Nägel, Länge mind 8, besser 9 cm. Die Nägel müssen schräg eingeschlagen werden und zwar am Rand und so, dass im eingeschlagenen Zustand die Nagelspitzen links und rechts über das Brett heraus ragen wenn Du von oben drauf schaust, also nach außen weg gehend. Also einen so rum, den anderen anders herum. Zum Schluß versenkst Du alle Nägel mit einem Dorm nochmal ein paar mm, aber das halt erst zum Schluß. Von der Qualität der Nagelung hängt ab, ob Deine Dielen später knurren, oder still und leise ihrer Bestimmung nachgehen.
Wenn die erste Diele liegt wird die nächste Diele angelegt. Dann werden Klötze in die UK direkt hinter dem neuen Brett festgeschraubt. Sie dienen als Widerlager für die Keile. Mit Keilen und Gummihammerschlägen auf die Dielen und die Keile zwingst Du das nächste Brett und nagelst es fest. Dann wieder die Klötze versetzen (UK-Abstand Dielen max. 80 cm, besser sind 70 cm bei 24 mm Dielen) Das machst Du bis 3 oder 4 Bretter fest liegen. Ab jetzt kannst Du die Übung mit mehreren Brettern gleichzeitig machen. Ich habe immer 3 Bretter genommen, Nie mehr. Das Keilen (Spannung geben) und danach auf den Dielen rumhämmern (vorsichtig aber bestimmt) ist das A und O. Du kannst auch eine Überhöhung auslegen, so dass sich die Dielen wie eine Welle aufbäumen (50 cm hoch ist kein Problem) und dann springst Du mittig drauf. Keine Angst, das klappt beim ersten Mal. Das habe ich auch gemacht da bei mir links Dielen waren und auch rechts und dazwischen war mal eine Wand die ich wegriß. Ich habe mir eine "Paßdiele" gehobelt (kleine Baumarktoberfräse) und diese mit Überhöhung von ca 30 cm "reingeknallt" So bekommst Du richtig große Spannungen in die Dielen und das ist in diesem Falle ausnahmsweise mal gut (Jede Diele schwindet).
Wenn Du fertig bist, darf keine noch so winzige Fuge zwischen den Dielen zu sehen sein (die kommen von alleine wieder durch das Schwinden des Holzes), sonst hast Du was falsch gemacht. Das anschließende Abschleifen von Nadelholzdielen muss der Fachmann machen. Mit dem Hobbyexenterschleifer wird das nichts und die Profigeräte hat man als Laie nicht unter Kontrolle (eigene Erfahrung bei Eichenparkett und ich bin ziemlich geschickt). Das Holz ist prinzipiell so weich, dass ein Verweilen des Schleifers sofort Vertiefungen reingeschliffen werden, beim rausschleifen entstehen neue Schmarren. Als Lack empfehle ich Dir Eukula Dielenlack (den farbechten Zweikomponentenlack, der kostent ein bisschen mehr, dafür bleiben die Dielen schön hell und dunkeln nicht nach (Teppichränder)) und der Lack riecht überhaupt nicht und gast nicht aus (wichtig bei kleinen Kindern und schwangeren Frauen :-).
Gruß
2006-10-25 02:01:03
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answer #1
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answered by ma_scht 3
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