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2006-10-13 10:17:11 · 7 antworten · gefragt von Anonymous in Schule & Bildung Trivialwissen

7 antworten

Über das Leben des Johannes Bückler



Um 1779 wird Johannes Bückler in Miehlen im Taunus als Sohn der Anna Maria Schmidt und des Johann Bückler aus Merzweiler am Glan geboren.

Die Familie muss nach wenigen Jahren aus Miehlen fliehen, nachdem der Mutter vorgeworfen wird, sie habe Wäsche von der Bleiche gestohlen. Der Vater plant nach Polen auszuwandern, lässt sich jedoch auf dem Weg dorthin bei der preußischen Armee anwerben. Kinder und Frau ziehen jahrelang im Tross mit. Der Vater desertiert und man findet die Familie 1792 in des Vaters alter Heimat in Merzweiler wieder. Hannes besucht die Schule, lernt lesen und schreiben und beginnt bei dem Wasenmeister Nagel in Bärenbach (bei Kirn) eine Abdeckerlehre. Nach einigen Monaten stiehlt er dem Meister jedoch Felle und verkaufte sie. Als der Diebstahl bemerkt wird, flieht er.

1798 wird er erstmals in Kirn verhaftet, bricht aber aus, ähnlich wie noch im gleichen Jahr in Saarbrücken. Er schlägt sich mit dem Diebstahl von Schweinen, Hammeln und Pferden durch, bis er 1799 zum dritten Mal verhaftet wird und schließlich in Simmern im Turm der ehemaligen Stadtbefestigung eingesperrt wird.

Mit dem Ausbruch aus dem Turm, der eigentlich als ausbruchsicher galt, beginnt die „große Zeit“ des Schinderhannes. Er verlegt sich auf offenen Straßenraub und die Erstürmung von Häusern von Juden in kleineren Dörfern. Weiterhin beginnt er mit Schutzbrief-Erpressungen Gelder einzutreiben und arbeitet mit anderen Banden (z.B. Große Niederländerbande) zusammen. Im Jahr 1800 lernt Hannes die Bänkelsängertochter Julchen Blasius kennen und macht sie zu seiner ständigen Gefährtin.

Das ganze linksrheinische Gebiet ist von den Franzosen besetzt. Inzwischen wird er von der gesamten Gendamerie des Landes gesucht und verfolgt. Immer öfter taucht er im Rechtsrheinischen unter und tritt dort als Krämer „Jakob Ofenloch“ auf. Hier wird er allerdings im 31. Mai 1802 ohne Papier aufgegriffen. Um einer Haftstrafe zu entgehen, lässt er sich von der Armee anwerben. Nur sechs Tage später wird er von einem ehemaligen Miträuber erkannt und verraten. Er wird verhaftet und nach Frankfurt gebracht, um dann an die Franzosen nach Mainz ausgeliefert zu werden. Hier sitzt er im Holzturm und wird zahlreichen Verhören unterzogen. Er gibt, im Glauben die Strafe mildern zu können, alle Diebstähle und Raubzüge zu und hat dabei ein erstaunliches Detailsgedächtnis. Zum Schluss sind es 68 Angeklagte, die nach und nach verhaftet werden. Über 400 Zeugen sagen bei der Gerichtsverhandlung im Kurfürstlichen Schloß aus.

Der Prozess endet mit zwanzig Todesurteilen, die am 21. November 1803 mittels der Guillotine vollstreckt wurden. Unter den verurteilten ist auch der Schinderhannes.

Der Vater Bückler bekommt eine Kettenstrafe von 24 Jahren, stirbt aber schon wenige Wochen nach dem Prozess. Julchen Blasius, die im Gefängnis einen Sohn geboren hat, kommt mit einer zweijährigen Gefängnisstrafe davon, sie stirbt 1851 in ihrem Heimatort Weierbach.

2006-10-13 10:20:50 · answer #1 · answered by Anonymous · 2 2

Ein verbürgter Räuberhauptmann aus der Pfalz.

2006-10-14 17:04:18 · answer #2 · answered by ChacMool 6 · 0 0

Der Räuberhauptmann Schinderhannes ist in unserer näheren und weiteren Heimat den meisten ein Begriff. Daß es aber zur gleichen Zeit außer der Hunsrückräuberbande auch eine "Eifelbande" und eine "Moselbande" gab, wissen nur wenige. Es sind nun rund 190 Jahre her, daß diese Banden ihr grausames Handwerk betrieben.
Der Lebenslauf

1777 Hochzeit von Johann Bückler und Anna Maria Schmitt, den Eltern des Schinderhannes, in Miehlen im Taunus
1778/1779 Geburt von Johannes Bückler , dem späteren Schinderhannes , in Miehlen
1784 Die Familie Bückler verlässt Miehlen , um nach Polen auszuwandern . Der Vater lässt sich in Ollmütz vom kaiserlichen Regiment Hildburghausen anwerben und wird Soldat.
21.08.1787 Der Vater desertiert (von den Soldaten entlaufen)
1792 Die Familie lässt sich in Merzweiler, dem Heimatort des Vaters nieder
1796 Sie wohnen in Veitsroth , als Schinderhannes die Familie verlässt.Er beginnt eine Lehre bei dem Abdecker Nagel in Bärenbach Erste Diebstähle: Ein Pferd, Felle Hammel. Prügelstrafe und Haft in Kirn , Ausbruch aus der Arreststube, Zuflucht im Hochwald in Züsch und Muhl
14.12.1796 Kirner Steckbrief. Er wird gesucht.
9.02. 1797 Tuchdiebstahl in Birkenfeld
20.04.1797 Verhaftung und Flucht in Muhl bei Hermeskeil
Sommer 1797 Stützpunkt in Liebshausen
22.12.1797 Mord am Placken-Klos, einem anderen Verbrecher, bei der Burgruine Baldenau. Schinderhannes war dabei und hat geholfen.
25.1.1798 Einbruch auf der Spaller Ziegelhütte
10.7.1798 Verhaftung in Weiden 1 Tag Haft in Herrstein
17.7.1798 Danach Transport über Idar-Oberstein nach Saarbrücken, Ausbruch in Saarbrücken nach einem Tag
12.08.1798 Mord am Thiergarten. Schinderhannes war dabei als ein Jude aus Seibersbach umgebracht wurde.
25.02.1799 Verhaftung in Schneppenbach bei Budzliese-Ami, 2 Tage in Kirn, danach Gefängnis in Simmern
14.08.1799 Flucht aus Simmern. Schinderhannes flieht aus dem sichersten Gefängnisturm.
24.11.1799 Einbruch in Offenbach/Glan
18.12.1799 Straßenraub am Wickenhof
5.01.1800 Überfall auf eine Kutsche bei Waldböckelheim
11.01.1800 Raubeinbruch mit Mord in Otzweiler, danach erstmalige Flucht Über dem Rhein
13.03.1800 Straßenraub in der Winterhauch auf Jüdische Kaufleute
19.03.1800 Straßenraub bei Neubrücke in der Nähe von Nohfelden auf Jüdische Kaufleute.
27.03.1800 Straßenraub beim Steinhardter Hof auf den Juden Samuel Ely
12.04.1800 Schinderhannes kann sich in letzter Sekunde einer auf dem Festnahme Eigener Hof bei Hennweiler entziehen
Ostern 1800 Schinderhannes verliebt sich in Juliane Blasius (Julchen) auf dem Wickenhof
30.06.1800 Stiefelschlacht“ bei Schloßböckelheim.
Juli 1800 Pässe von „Johannes durch den Wald“. Schinderhannes gibt gegen Geld Pässe aus, damit die Reisenden nicht überfallen werden.
August 1800 Erpresserbrief an Ferdinand Stumm, den Besitzer der Asbacher Hütte
August 1800 Erpressung der Juden von Hottenbach und Raubüberfall in Hottenbach
August 1800 Schinderhannes haust mit seinen Freunden auf der Schmidtburg
August 1800 Zuflucht auch auf dem Kallenfelser Hof
August 1800 Räuberball in Griebelschied
6.11.1800 Erpresserbrief an die Gräfenbacher-Hütte
10.1.1801 Überfall mit der Niederländer Bande in Würges (Taunus) auf die Posthalterei
28.1.1801 Raub in Merxheim
15.4.1801 Raubüberfall mit reicher Beute in Laufersweiler den Juden Isaak Moses
16.4.1801 Die Beute vom Vortag wird im Lemberg bei Oebrhausen geteilt
25.5.1801 Wirtshausschlägerei in Klein-Rohrheim, ein Soldat wird erschossen
05.9.1801 Raubmord in Sötern im Hochwald
16.9.1801 Widerstand der Bürger bei einem Raubüberfall in Staudernheim
11.11.1801 Waldgrehweiler wehrt sich
14.11.1801 Fehlschlag in Obermoschel und Flucht über den Rhein.
14.1.1802 Überfall auf die Kratzmühle bei Monzingen
12.2.1802 Gewaltsamme Erpressung im Neudorfer Hof
20.3.1802 Erpressung auf den Montforter Hof
Mai.1802 Schinderhannes flieht über den Rhein , nennt sich Jakob Ofenloch und zieht als Händler umher
31.5.1802 Schinderhannes wird in der Nähe von Wolfenhausen bei Limburg verhaftet und lässt sich als Jakob Schweikart beim Militär anwerben
8.6.1802 Er wird von Zerfaß veraten
12.6.1802 Schinderhannes wird nach Frankfurt transportiert und verhört
16.6.1802 Auslieferung an die Franzosen, Inhaftierung im Holzturm in MAINZ
19.6.1802 bis18.3.1803 Schinderhannes wird in 54 Einzelsitzungen verhört
24.10.1803 Prozessbeginn mit 68 Angeklagten
19.11.1803 Urteilsverkündung: 20 Todesurteile, darunter auch Schinderhannes
21.11.1803 Hinrichtung des Schinderhannes in Mainz

2006-10-14 08:12:49 · answer #3 · answered by Anonymous · 0 0

ich habe auch mal eine version seiner geschichte gelesen, in der er als revolutionär dargestellt wurde, der neben den ganzen bösen sachen auch sehr viel gutes getan hat - wie robin hood

2006-10-14 01:04:51 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 0

Es ist schon so gut beschrieben worden, besser kann man es nicht. Nur das er sehr viel im Hunsrück unterwegs war

2006-10-13 17:30:17 · answer #5 · answered by N S 1 · 0 0

Hi, hier in der Gegend gibt es einige Gaststätten (Rhein-Lahn-Kreis), die nach ihm benannt worden sind.

War ein Räuberhauptmann.

2006-10-13 17:26:44 · answer #6 · answered by veilchen 6 · 0 0

ein boeser bub

2006-10-13 17:20:25 · answer #7 · answered by Anonymous · 0 2

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