zuerst respekt an luigi, was eine drehtürpsychatrie ist, habe ich auch nicht gewusst.
zum süchtigen: zu allererst der wille, aus der sucht raus zu kommen,aber auch eine tiefgehende analyse, warum er überhaupt süchtig geworden ist (wenn er nicht grad aus spass heroin probiert hat und dann eigentlich bloss zufällig abhängig geworden istm was dort recht schnell geht). zumeist sind süchte ein anzeichen für defizite in der persönlichkeit, so dass drogen(mittlerweile aber auch i-net, glücksspiele) immer ein weg sind, irgendetwas zu kompensieren, meist innere leere, antriebslosigkeit, langeweile etc.... heisst also, man kann dem süchtigen hoffnung machen, dass er nicht gezwungen ist, ein langweiliges leben zu führen, sondern er etwas ERHÄLT, wenn er die sucht los ist, nämlich (so die therapie richtig ausgeführt wird) lebensfreude, glücksgefühle, kontakte zu anderen menschen und eben alles, was das leben lebenswert macht, und was man leider im stress immer allzuschnell vergessen wird..leider wissen das die wenigsten und es ist schwer, sich das ziel der sucht-losigkeit zu setzen, wenn man nicht weiss, wofür eigentlich.
schizophrenie: ursachen sind nicht völlig geklärt, es scheint aber eine gewisse genetische disposition zu geben, wie sich anhand der untersuchungen von zwillingen ergab, erkrankte der eine daran, hatte der zwote ein (wenn ich es recht in erinnerung habe) um 50 % erhötes risiko, diese erkrankung ebenfalls zu bekommen.
weiterer ansatz ist, dass jeder mensch einen psychotischen kern in sich trägt, dass heisst,wenn die dinge schlimm genug werden in seinem leben, kann die psychose ausbrechen..der mensch dreht durch, wie es landläufig heisst.
ebenfalls diskutiert wird ein modell, welches besagt, dass manche menschen nur bis zu einem gewissen punkt stress kompensieren können, ist dieser punkt überschritten, geht das gehirn auf einmal andere wege und es kommt zu den psychotischen effekten wie stimmenhören, verfolgungswahn, halluzinationen etc.
ausgelöst wiederum kann schizophrenie wiederum durch drogen werden, bei latenten psychosen ( sprich im untergrund bereits vorhandenen) reicht manchmal sogar wenig alkohol dafür, zumeist jedoch durch starke halluzinoge wie LSD oder ayuhuasca, morning glory, mescalin, psylocibin usw. erklärbar wird dies, indem man sich folgendes vorstellt: hört ein schizophrener stimmen, so ist sein gehirnzentrum, welches für akustische signale verantwortlich ist, so aktiv, wie bei menschen, die gesund sind und tatsächlich etwas hören...es gibt also eine "nicht-gesunde" verbindung von bewusstsein zu diesem zentrum bzw. zum steuermechanismus, der dafür verantwortlich ist. halluzinogene induzieren sozusagen beim gesunden menschen diese verbindung, was sich als rausch mit stimmen, bildern usw. zeigt....bei einem menschen, der die anlage dazu bereits in sich trägt, wird also eine brücke aktiviert, die normalerweise nicht da ist, es entsteht somit ein system, welches der erkrankung ähnelt und das gehirn lässt sich bereitwillig darauf ein und BLEIBT gleich dort..etwas ärgerlich leider, deckt sich aber mit erfahrunsgberichten von drogen-nutzern , die nach gebrauch von halluzinogenen gleich ins krankenhaus gehen konnten.
zyklothymie: das ist eine psychische störung, wo man noch nicht genau weiss, ob man sie zu den bipolaren störungen und zu den psychosen zählen soll.
kennzeichnend dafür sind wechsel von gehobener und gedrückter stimmung, allerdings nicht in dem maße wie bei einer manisch-depressiven psychose, und die spitzen der gefühle sind auch nicht so zerfahren, also völliger verlust der selbstkontrolle und dem reflektionsvermögen oder selbstmordgedanken, aber unfähigsein, dies in die tat umzusetzen. (es heisst , winston churchill hätte diese erkrankung gehabt).
depressionen: erklärungsmodelle gibt es viele, nicht zuletzt deswegen, weil es viele unterschiedliche arten der depression gibt(endogene, reaktive, depressive phasen nach psychotischen schüben etc.), aber etwas könnte (ausser bei endogenen depressionen) der gemeinsame nenner sein: unverarbeitete erlebnisse, unglücksfälle,seelische verletzungen und komplexe...dies deswegen, weil jeder dieser aspekte einen teil des gefühlslebens gefangen hält ( durch unverarbeitete erlebnisse z.b. kann ein mensch mit bestimmten situationen nicht umgehen wie andere, fühlt sich gehemmt und richtet sein leben nach vermeiden dieser situationen aus) man kann also sagen, das hautpkennzeichen der depression ist das fernbleiben von freude gefühlen, sorglosigkeit und unbeschwertheit und die oben genannten beispiele sind die gründe für das fernbleiben.
anders bei der s.g. "endogenen depression", dort heisst es, es sei schlicht ein genetischer faktor, der dafür sorgt, dass der gehirnchemismus nicht funktioniert und es wird versucht, dies mit medikamenten einzugrenzen.
psychopharmaka: je nach erkrankung gibt es spezielle medikamente, die ganz bestimmte reaktionen im gehirn hervorrufen: neuroleptika, welche bei psychotischen schüben eingesetzt werden sowie bei erregungszuständen, und die dafür sorgen, dass das "nervenchaos" was dort in einem gehirn herrscht, gedämpft wird, und der psychotiker wieder in der lage ist, geordneter zu denken (und überhaupt therapiefähig ist).
gibt -zig verschiedene davon, am besten mal googeln, wenn du einzelheiten willst.
weiterhin gibt es die antidepressiva, primäre und sekundäre.
primäre wirken direkt auf den gehirnstoffwechsel ein , dies allerdings in unterschiedlicher art und weise, manche setzen vorstufen des serotonins frei, andere wiederum wirken auf dopamin gleichgewichte ein und wieder andere hemmen den abbau von neurotransmittern. je nach erkrankung wird dann ein spezielles medikament eingesetzt (oder auch eine weile rum experimentiert) bis man das geeignete medikament hat.
sekundäre antidepressiva sind in dem sinne keine solchen, sie ermöglichen nur dem körper, ruger zu werden, ausgeglichener , serotonin produzieren zu können etc. als beispiel sei hier das johanniskraut genannt, dessen wirkung unter anderem ist, die haut aufnahmefähiger für sonnenlicht zu machen und melatonin im körper abzubaun... also hilfe zur selbsthilfe sozusagen.
dann gibt es noch die beliebte gruppe der tranquilizer, welche entspannend wirken, angstlösend, stressabbauend usw., weswegen sie auch gern unter der hand weitergegeben und gehandelt werden. leider wird man von dieser gruppe auch abhängig, wie von allem, was normalerweise im körper vorhanden, krankheitsbedingt aber nun nichtmehr und von aussen induziert wird.
es gibt sicher noch viel mehr, aber erstmal der grobe überblick, immerhin bin ich kein arzt.
zu devianten jugendlichen: wenn ich es richtig weiss, handelt es sich um verhaltensauffällige, andersartige jugendliche, evt. sogar abnorme, aber dafür lege ich meine hand nicht ins feuer.
ein allgemeines rezept zum umgang mit denen gibt es nicht, da in jedem fall die gründe für das verhalten anders gelagert sind.
es gilt herauszufinden, was die ursache für das verhalten ist, z.b. bei aggressivität bei kindern sollte man sich mal das elternhaus anschaun, bei normabweichendem sozialverhalten kann eine psychische erkrankung vorliegen als auch schlichte verweigerung, es kann frühreife und hochbegabung vorliegen, welche nicht erkannt wurde und sich der mensch entsprechend gelangweilt, abgetan und nicht ernstgenommen fühlt.
so dies möglich, sollte man das gespräch zu ihnen suchen und versuchen, die hintergründe zu beleuchten, google mal zu sozialarbeit, da sollte einiges stehen dazu.
Reha-maßnahmen hab das ziel, einen erkrankten und evt ganz- oder partiell gesundeten menschen in den alltag und das arbeitsleben zu reintegrieren.
je nach erkrankung ist die vorgehensweise und die methode eine andere, bei rückenmarksverletzungen z.b. wird versucht, das laufen wieder zu erlernen,nach herzinfarkten und schlaganfällen die evt. gelähmten körperlichen regionen wieder anzusprechen, bei psychisch erkrankten patienten, das leben wieder lebenswert zu gestalten (eigentlich müsste man noch zwischen medizinischen und sozialen reha-massnahmen unterscheiden) und evt einen zugang zur arbeitswelt zu finden.
was eine idealtypische klinik ist, weiss ich leider nicht, habe diesen begriff noch nie gehört.
behinderungen "entstehen" durch mehrere ursachen: einmal genetische defekte, als beispiel sei die trisomie 21 genannt, auch bekannt unter "down-syndrom", wobei das chromosom nr. 21 dreimal vorhanden ist, dann halt missbildungen wie fehlende/zusätzliche gliedmaßen, entweder vererbt oder durch schaden des erbgutes wie durch radioaktivität, medikamente, alkohol/rauchen während der schwangerschaft, zu hohes alter des samengebers ausgelöst.
behinderungen können aber auch während des aktiven lebens entstehen, sei es durch unfälle, drogeninduzierte psychosen , schlaganfälle,krankheiten (gehirnhautentzündung) usw.
zur genetik: selten liegt ALLES an den genen oder an lernprozessen, meist ist es eine mischung aus beidem, also z.b. hat ein mensch genetisch bedingt nur ein gewisses kompensationsvermögen und durch unglückliche zusammenhänge im leben wird dieses maß überschritten und der mensch erkrankt, ein anderer mit ähnlicher genetischer ausstattung hat jedoch mehr glück im leben und ihm passiert nichts. das zusammenwirkungen von endogenen und exogenen aspekten wird grade in unserer zeit intensiv beforscht und es sind noch einige erkenntnisse zu erwarten. ich für meinen teil z.b. halte homosexualität für angeboren, also erblich bedingt, womit aber nicht "vererbbar" gemeint ist, andere meinen, lernprozesse würden dort mit reinspielen, aber wenn ich genetisch gesehen die fähigkeit zum lustempfinden am eigenen geschlecht nicht oder nur in geringem maße habe, so werde ich auch kaum auf "einladungen" diesbezüglich eingehen oder nach erleben derselben, mein leben danach ausrichten, da mir schlicht das andere geschlecht besser gefällt (sonst würden viele ehemalige gefängnisinsassen, wo gleichgeschlechtliche kontakte häufiger sind) nach ihrem entlassen auf dieser schiene bleiben, zumeist ist jedoch eine aufnahme des geschlechtslebens wie bevor inhaftierung zu verzeichnen.
zur psychosomatik: soweit ich weiss, handelt es sich um ein feld der erkrankungen, in dem die psyche des patienten als einflussgeber auf die vorliegende erkrankung eine rolle spielt. als beispiel sei ein freund von mir genannt, welcher zuzeiten seines ingenieur-studiums unter angstzuständen,schlaflosigkeit, reizbarkeit und zwängen litt, mit abbrechen des studiums und aufnahem eines kunstsstudium verschwanden diese symptome völlig, es handelte sich also um ein nicht-klarkommen mit äusseren gegebenheiten und um eine reaktion der psyche/des unbewussten auf etwas nicht von innen heraus gewolltes.
theoretisch müssten dann menschen, die z.b. in beziehungen verharren , obwohl sich die stimme der liebe längst verzogen hat, und der andere eher zur belastung denn zur hilfe wird, ein erhöhtes risiko zu einer psychosomatischen erkrankung haben, da auch hier inneres nicht mehr mit äusserem übereinstimmt.
zur gesellschaft: leider weiss ich nicht genau, was genau nun subsysteme eines gesellschaftssystems sind, ich könnte mir nur vorstellen, dass es z.b. um systeme wie kindererziehung geht, als beispiel sei hier die pionierorganisation in der DDR genannt oder aber um sachen wie polygamie, die in einigen staaten religionsbedingt als zulässig gilt. anhand dieser beispiele sehen wir, dass die wirkung des gesellschaftssystems auf subsysteme entweder neutral oder einflussnehmend sein kann, neutral insofern, als dass das subsystem sich in ruhe selbst entwickeln kann (z.b. die medien..trotz eines vielleicht eher diktatorischen systems ist pressefreiheit erlaubt) oder aber einflussnehmend wie die beiden obigen beispiele, nämlich dass die kinder im sozialismus im geiste von marx/engels/lenin sowie des klassenlehrers erzogen werden sollten, also praktisch nach einer doktrin gelebt werden sollte..oder, wie im beispiel der polygamie, es dem manne erlaubt ist, sich bis zu 8 frauen zu "halten" (ein anderer ausdruck wäre fehl am platze), der frau jedoch gleiches im umkehrschluss verwehrt bleibt, mit hinweis auf religion, vormachtstellung des mannes oder aber (was nicht völlig von der hand zu weisen ist): ein kind braucht in erster linie eine mutter, dann erst einen vater, wiewohl heutzutage in den westlichen kulturen ein gesundes familienbild von beiden elternteilen geprägt ist.
so, hab sicher manches weggelassen, aber die 2 punkte hab ich mir hoffentlich verdient.
viele grüsse
2006-10-10 20:57:06
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answer #1
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answered by Flexagon 4
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