Toleranz (oder das Tolerieren) kommt vom lateinischen Verb tolerare - (von tolus: Last) und bedeutet ursprünglich: ertragen, durchstehen, aushalten oder erdulden.
Toleranz beschreibt die Fähigkeit, generell jegliche Form des anders Seins oder anders Handelns (andere Ansichten, -Herkunft, -Sexualität, -Moral, -Religion, -Maßhaltigkeit (technisch), usw.) unangetastet bestehen zu lassen. Erst wenn eine gewisses Maß, die Toleranz-Schwelle, überschritten ist, kommt es zu Reaktionen. Dort wo gar keine Abweichung erlaubt ist, herrscht die Intoleranz.
Der Ausdruck Toleranz bezeichnet im ethisch-sozialen Sinne die soziale, kulturelle und religiöse Nichtverfolgung von Einzelnen oder Gruppen, deren Glaubens- und Lebensweise vom etablierten religiösen oder gesellschaftlichen System abweichen.
Autoritäre Systeme praktizieren das der Toleranz Entgegengesetzte: die Intoleranz. Toleranz als gutmütige "Duldung" ist aber nicht gleichbedeutend mit Übereinstimmung und stellt die Vorstufe zur Akzeptanz dar.
Toleranz im Sinne eines "Toleranzbereiches" umfasst einerseits die Vollmacht zur Sanktionierung des Abweichlers und andererseits die bewusste Entscheidung, davon Abstand zu nehmen. Sie wird normalerweise bei gewaltlosem, auf Einigung zielendem Verhalten geübt. Toleranz kann Gewalt vermindern.
Im weiteren soziologischen Sinn gilt, dass "Intoleranz" und Konformität Gewalt und soziale Destabilisierung bewirken. "Toleranz" ist folglich die Schaffung eines Spielraums für Menschen abweichenden sozialen Verhaltens und anderer Normen. Toleranz richtet sich nur auf Menschen, die wegen ihrer Andersartigkeit ausgeschlossen sind. Anders als die Masse, die gegen das Abweichende rigide vorgeht, erforderte die "Toleranz", dass andersgeartete Parteien oder Gruppen diesbezüglich leiblich wie seelisch nicht behindert werden.
Wer der Idee der Toleranz ablehnend gegenübersteht oder der Ansicht ist, diese komme übermäßig zur Geltung, kann den Ausdruck Tolerantismus verwenden, wie zum Beispiel die Kaiserin Maria Theresia, welche sich damit gegen die Duldung von Nichtkatholiken (Protestanten und Juden) wandte.☻☻
2006-10-05 18:18:53
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answer #1
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answered by Don_Isidoro® 7
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Das ist ja doe große Frage.
Ich habe z.B. eine 83jährige, schwehrhörige Frau unter mir wohnen. Wenn die fernsieht, dreht die denTon so laut, daß ich jedes Wort mitbekomme. Wenn das ein 22 jähriger Typ wäre, würde ich runtergehen und ihn zusammenscheissen aber bei der Frau tolleriere ich das.
Wann man was tolleriert ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Evolutionär war allerdings bisher immer das Individuum der Sieger, der ohne Rücksicht ausser auf den eingenen Nachwuchs, selbstsüchtig gehandelt hat.
Tiere brauchen allerdings auch keine Freunde und können sich ruhig immer daneben benehmen.
2006-10-06 02:16:40
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answer #2
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answered by Anonymous
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ich toleriere deine Frage....;-)...*fg*
2006-10-06 01:10:43
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answer #3
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answered by Magenta 5
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Die Intoleranten halten die Toleranten für blöd............
2006-10-06 02:50:28
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answer #4
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answered by Zappa 3
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Also, Toleranz hat nichts mit dolere zu tun, sondern kommt von tolerare, was die Bedeutungen hat, die du nennst.
Und zumindest tolerant sollte jeder sein, da das ja nicht einschließt, dass wir alle unbedingt mögen müssen, sondern uns jedem gegenüber zumindest neutral und ohne Vorurteile verhalten sollen.
Alles andere wäre nämlich Akzeptanz, was von accipere (=annehmen, empfangen) kommt, was ja schon vom Wortstamm her, eine wesentlich positivere Bedeutung hat.
2006-10-06 01:36:12
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answer #5
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answered by saphira1986 5
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Hallo
entscheident ist nicht der Wortursprung sondern was man daraus macht.
Außerdem: Ja, manche Dinge muss man "erdulden" selbst wenn sie einem nicht schmecken.
Zum Beispiel? - Rechtsradikalismus zum Beispiel. Ein sehr konkretes Beispiel, da mich das wie nichts Anderes leiden lässt wie Ablehnung alles "Fremden".
Mir wird schlecht angesichts von Fremdenhass und ich kann mich auch kaum zurückhalten wenn jemand nur "moderat" seine Einstellung darlegt, die etwas rechtsgerichtet ist.
Wenn es nicht in Richtung Hetze geht erdulde (erleide!) ich das durchaus mal. Solange derjenige meine inhaltliche Kritik genauso "erduldet" bleibe ich ruhig.
Toleranz ist Erdulden. Ja. Ich erdulde eben rechte Einstellunge in meiner Umgebung. Aber auch die hat wie jede Toleranz Grenzen.
Ich hoffe, das war konkret genug.
LG
Angelina
2006-10-06 02:45:49
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answer #6
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answered by ? 6
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Toleranz ist in einer funktionsfähigen Gesellschaft unumgänglich. Wie sollte ein Staat , Volk , Selbst du in deiner Familie leben , wenn man nicht gegenseitig tolerant ist. Nur Richtig ist was ich sage , denke oder fühle. Denk an Hitler der hatte eine sehr niedrige Toleranzschwelle. Also ohne Toleranz Diktatur.
2006-10-06 02:36:53
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answer #7
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answered by Heidi von der Alm 3
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Über die Wortherkunft lässt sich wohl streiten, aber "dolere = schmerzen" hat sicher nichts damit zu tun. Erdulden, ertragen ist aber wohl die Herkunft. Toleranz heißt für mich, eine Meinung zu ertragen, ohne sie zu meiner machen zu müssen. Und vor allem heißt es, die Person nicht wegen der Meinung zu verurteilen. Das hat aber auch Grenzen, wenn es um die Grundprinzipien des menschlichen Zusammenlebens geht. Gerät eine Meinung zur Handlung, dann wirds enger mit der Toleranz, obwohl ich immer höre und lerne, dass ich Dinge hinzunehmen habe, die ich nicht ändern kann - und die Dinge ändern soll, die ich ändern kann.
2006-10-06 02:34:41
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answer #8
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answered by ChacMool 6
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Also, ich denke Toleranz ist dazu da um andere Menschen, mit ihren Fehlern, Schwächen oder einfach mit ihrer Einstellung oder Religion zu tolerieren, das heißt, sie deshalb nicht diskriminieren. Genauso wie wir es von Anderen erwarten (logisch!!).
Toleranz finde ich ist Pflicht, weil ich doch auch nicht will, dass mich jemand ärgert oder angreift, nur weil ich anders bin!
Klar gibt es diese Toleranz Einforderung (es heißt wahrscheinlich aber gar nicht so!). Wenn dich jemand beleidigt und dein Arbeitgeber dir kündigt, weil du Moslem bist, da kannst du den anzeigen und dein Recht einfordern, da weiter zu arbeiten.
2006-10-06 01:11:37
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answer #9
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answered by Snoopy 3
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JA WOHL! Bei jeder Wahl, wo die eigentlichen Vernünftigen, die Demokraten zuhause bleiben oder "daneben" wählen, damit die ungezählten Lemminge unter uns die Mehrheiten der Lobbyisten nur immer wieder bestätigen und dem eigentlichen Forschritt, der Toleranz erst mal wieder ein Bein stellen.
Immerhin sind ja auch die vielgeliebten Wahlmaschinen inzwischen in den verdienten VERRUF geraten. Lassen sie doch jede nur denkbare Manipulation zu, fordern geradezu dazu auf und sprechen der Toleranz und der Demokratie( Demokraten Hohn.....
2006-10-07 13:40:48
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answer #10
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answered by Onkel Bräsíg 7
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